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  • Day 187

    Rocklands - Disneyland aus Stein

    July 24, 2022 in South Africa ⋅ ☀️ 17 °C

    Einmal über den kleinen Teich: von Salvador de Bahia über São Paulo über Luanda nach Kapstadt.
    Obwohl halbwegs ums Eck, gehen viele Flüge zwischen Südamerika und Afrika über die oft zitierten 5 Ecken - entweder über Europa oder die arabische Halbinsel - Qatar. Direktflüge hat's vor Covid kaum gegeben - jetzt noch weniger. Als Europäer ungewohnt leben wir ja an einer der zentralen Flughafen Drehscheiben dieses Planeten. Hemisphären technisch ist die südliche Hälfte unseres Trabanten weitaus weniger gut untereinander durch Flugverkehr vernetzt als der Norden.
    Kapstadt ließen wir vorerst links liegen und fuhren am selben Nachmittag weiter in die Cederberg Mountains 200 Kilometer weiter nördlich.
    Am Beginn unseres langen Tages 'Pfitschipfeil' mit der Boeing '77irgendwas', zum Schluss entschleunigtes 'tuk-tuk' mit dem gemieteten 1er Golf aus den 80ern.

    Gute zweieinhalb Wochen bouldern stehen in den Rocklands bevor. Für uns beide der erste längere Versuch sich mit wenigen aber harten Kletterzügen anzufreunden. Entweder will brachial überhängend oder an knifflig kleinen Leisten und runden Auflegern geklettert werden. Hin und wieder würden Außenstehende es wahrscheinlich gar nicht als klettern bezeichnen, liegt die Schwierigkeit mancher Boulder vor allem im Springen zwischen zwei Griffen. Vermeintlich leicht für Volleyballer auf Auszeit?!

    Die ersten Tage eingewöhnen an Grade, Kletterei und Crashpad Positionierung (Absprungmatten) - diese entweder einfach, doppelt oder halb übereinander gelegt um die Steine im Absprunggelände bestmöglich abzudämpfen. Leider ist dies nicht immer erfolgreich - von Anfang an bekamen wir kleinere Verletzungen (umknöcheln etc.) von anderen Kletterern mit. Dementsprechend defensiv und vorsichtig näherten wir uns an die Boulderei an.
    Fast täglich ein neuer Sektor und einen Haufen Boulder probieren und begrapschen ließ uns eher an Ausdauerkletterer erinnern - was beim Bouldern vielleicht etwas widersprüchlich ist. Erfahrene Boulderkoryphäen an denen es zur Zeit in Rocklands nicht mangelt gehen die Sache etwas anders an: wenige harte Züge pro Tag, intensiv und am Limit. Qualität vor Quantität. Fred, Nalle, Paul und Miles wissen was sie tun - wir lernten und haben uns von ihnen die Griffe putzen lassen.
    Die letzten Tage hier haben wir uns schon gezielter Boulderprobleme gesucht und ein paar Versuche darauf verwendet. Mehr als einen Tag probieren ist sich dabei trotzdem noch nicht ausgegangen. Zu vielfältig und zahlreich ist die Anzahl an super Kletterlinien in dem Meer aus Sandsteinfelsen!
    Kletterstress!!
    Spielplatz deluxe! Disneyland für Kraxler!

    Alles sehr anstrengend, lustig und international. Der zweite Stopp unserer Reise nach El Chaltén im Süden Argentiniens wo wir auch viele andere (uns gut bekannte) Europäer und Nordamerikaner treffen. - Zuhause hat sich noch nie so nah gefühlt. Die weiße 'westliche' Kletterbubble hier in Südafrika macht's möglich!
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