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  • Day 6

    Punta Prima - das Ende der Fastumrundung

    October 28, 2022 in Spain ⋅ ☀️ 23 °C

    Ungern verlasse ich nach einem kleinen Frühstück mein Hotel an der Klippe. Der letzte Tag verursacht immer Blei in meinen Beinen.
    Der Hotelmanager, ein Engländer, kann nicht glauben, dass ich auch den nördlichen Teil der Insel umrundet habe. „No water, no accomodation“ sagt er kopfschüttelnd. Aber dann mit einem Blick auf mein zersaustes Äußeres: „Ah okay, you are a nature woman…“ Viel Vertrauen in meine Navigationstalente hat er allerdings nicht und zeichnet mir netterweise den Wiedereinstieg in den Cami genauestens auf. Dafür bin ich dankbar, denn ich habe kein Vertrauen mehr in mein Navi nach dem gestrigen Abenteuer…
    Dank der wunderbaren Zeichnung, für die er etwa 10 Minuten gebraucht, bin ich 5 Minuten später wieder auf dem Cami. Schlappe 20 Kilometer stehen heute an auf vorwiegend flachen Wegen, mit Ausnahme einer Schlucht, die ich gleich zu Anfang durchquere.

    Danach die üblichen Trockensteinmauern, rote steinige Wege und auch wunderbarer Wald. Aber natürlich vermisse ich den Piratenweg und die wunderbaren Buchten von gestern. Aber ich weiß, das ist Jammern auf hohem Niveau, denn ich hatte insgesamt eine superschöne Wanderung und kann froh sein, so oft unterwegs sein zu dürfen. Aber ein bisschen Abschiedsschmerz mischt sich schon immer wieder in meine Gedanken. Heute das letzte Mal in diesem Jahr am Meer entlang gehen, das letzte mal drin baden, das letzte mal draußen sitzen heute Abend…

    Der süsse Ort Binibeca Vell lenkt mich von meinen Gedanken ab. Denn ehrlich gesagt, fand ich keinen der Ferienorte wunderschön. Die zwei Hauporte Mahon und Ciatudella haben wirklichen Charme, die Ferienorte an der Küste weisen aber diverse Bausünden und zumindest immer ein überflüssiges Riesenhotel in Form eines weißen Klotzes auf.

    In Binibeca ist das nicht der Fall und hier hört man überwiegend spanische Stimmen.

    Danach bin ich kurz versucht, schon jetzt den Bus nach Mao zu nehmen, denn mein Reiseführer warnt mich vor den nächsten Siedlungen, die ich dann aber alle ebenfalls im Stil von Binebeca vorfinde. Der Weg führt nur noch an der Küste entlang und ich finde auch die Gelegenheit nochmal ins Wasser zu springen.

    Wie ursprünglich geplant komme ich in Punta Prima gegen 17.00 an und fühle mich nach nur 20 Kilometern völlig erholt. Das ist wunderbar, denn so kann ich in Mao nach einer 20 minütigen Busfahrt noch gemütlich shoppen und bei leckeren Tapas und Vino den eigentlich wunderbaren letzten Wandertag ausklingen lassen.

    (Obwohl ich natürlich noch gerne weiter gewandert wäre und bald wieder unterm Sternenhimmel schlafen will und überhaupt…😎)
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