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  • Day 8

    Tramontana bis Cadaques

    April 10 in Spain ⋅ 🌬 16 °C

    Strahlend blauer Himmel- eiskalter Wind. Von vorne, von hinten, von der Seite… und das bei einer unserer längsten und schönsten aber nun auch härtesten Etappe…
    Der Tramontana weht vom Norden, drückt uns gegen die Klippen und zwingt uns in die Knie. Dann verschwindet er kurzzeitig, lässt uns den wunderbaren Naturpark Cap de Creus mit seinen kleinen einsamen Buchten, Kakteen und bizarren Steinformationen genießen und schwupp… ist er wieder da! Und da passiert es: Doreen kommt auf dem steinigen Pfad ins Straucheln und schlägt sich Hände, Knie und Beine auf… Die oberflächlichen Schürfungen sind schnell versorgt, aber eine tiefe Wunde unterhalb des Knies beginnt trotz Pflaster nach einem weiteren Kilometer heftig zu bluten. Ein Druckverband muss her, trotz starker Windböen und ich fingere Mullbinden aus dem Rucksack. Ein deutsches Ehepaar kommt des Weges und brüllt gegen den Wind.. es dauert, bis ich verstehe, dass sie uns weitere Pflaster anbieten.
    Inzwischen haben wir uns landeinwärts gewand , erleichtert darüber, dass wir nun nicht mehr von den Klippen ins Meer gedrückt werden können. Aber prompt verlieren wir die rot-weissen GR-Zeichen und erklimmen unnötigerweise einen Berg, der nicht auf unserer Route liegt.
    Also den ganzen Weg wieder nach unten…

    Doreen ist sehr tapfer, doch genauso erleichtert wie ich, als das wunderschöne Cadaques im Tal sichtbar wird.
    Trotz Abstieg wird es nicht windstiller, aber zumindest haben wir nun die Gewissheit vor der Dunkelheit unser Hostal El Ranxo zu erreichen.
    Obwohl es schon spät ist, als wir dort eintrudeln, drückt uns die Senora umgehend die Zimmerschlüssel in die Hand nach dem Motto „macht euch erstmal sauber Kinder, dann könnt ihr einchecken…“ Und genau das tun wir.
    Später futtern wir eine Riesenportion Gemüsepaella in der Einheimischenkneipe um die Ecke und genießen die Atmosphäre beim Spiel Barca gegen Paris.
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