Camis de Ronda

April 2024
10 Tage entlang der Costa Brava☀️ Read more
  • 11footprints
  • 1countries
  • 10days
  • 96photos
  • 2videos
  • 210kilometers
  • 67kilometers
  • Barcelona

    April 2 in Spain ⋅ ☁️ 16 °C

    On the road again… 10 Tage gemütlich an der Costa Brava entlang.Gemütlich deshalb, weil der von mir ursprünglich geplante Solo-Campingtrip in einen von -Zimmer -zu -Zimmer -Wandertrip mit einer wunderbaren Freundin umgeplant wurde. Jetzt sitzen wir im Flieger, unter uns bereits Barcelona in der Abendsonne. Heute Abend werden wir die Tapa-Bars in den Barancos plündern. Hiker- Hunger bevor es überhaupt losgeht…Read more

  • Day 1

    Tossa de Mar

    April 3 in Spain ⋅ ☀️ 18 °C

    Es fällt uns schwer unser gemütliches Hostal zu verlassen. Zu vieles gibt es hier an liebevollen Details zu entdecken. Ein Lampenschirm aus vergoldeten Plastikflaschen, eine Leiter als Buchregal, ein Fensterrahmen mit Spiegel, ein Küchensieb als Badezimmerlampe…
    Irgendwann reißen wir uns los und marschieren zum Busbahnhof del Norte. Aber schon wieder gibt es vieles zu entdecken… 15 Minuten vor Abfahrt unseres Busses nach Lloret de Mar reihen wir uns dann aber brav in die Ticketschalterschlange ein… leicht nervös weil es nicht vorwärts geht. Als wir endlich dran sind und ich auf spanisch unseren Ticketwunsch hervorgestammelt habe, winkt der Schaltermann müde ab und stellt ein „geschlossen Schild“ vor meine Nase. Ich kann es nicht fassen.., aber da die Spanier hinter mir daran nichts ungewöhnlich finden, murre auch ich nicht. 5 Minuten später (der Mann musste wohl einfach mal auf die Toilette) kehrt er zurück, verkauft uns gemütlich die Tickets und erklärt uns den Gang zum Bahnsteig. Wir hecheln panisch dort hin..,aber natürlich noch kein Bus in Sicht. Die Uhren ticken hier eben anders.
    Lloret de Mar ist wie erwartet hässlich, aber schnell haben wir die traurige Promenade verlassen und erklimmen die Stufen zum Castell. Strahlend blauer Himmel, kleine Buchten, etwas Wald, dazwischen ruhige Feriensiedlungen… der Weg nach Tossa de Mar ist nicht spektakulär, geht aber bergauf und bergab und ist zum Einlaufen gerade richtig.
    Read more

  • Day 2

    Sant Feliu de Guixols

    April 4 in Spain ⋅ 🌙 14 °C

    Der Weg führt heute ins Landesinnere, zunächst einen Bergsattel hinauf, durch einen wunderbaren Wald aus Korkeichen. Unser Wanderführer empfiehlt uns auf lokalen Wanderwegen unterhalb des GR 92 zu bleiben, die zwar bequem zu begehen aber sehr dürftig ausgeschildert sind. Inzwischen haben wir gut an Höhe gewonnen und das rechts liegende Meer bildet einen guten Orientierungspunkt, ebenso wie die Wallfahrtskapellen Mare de Dieu de Gracia und Sant Grau. Trotzdem beschließen wir nach der Hälfte der Strecke nur noch dem GR 92 zu folgen. Er ist wesentlich besser ausgeschildert und durch das vorherige Herumirren haben wir Zeit verloren. Der GR entpuppt sich als die wegtechnisch viel spannender Variante, denn er folgt engen Bachläufen und steinigen Pfaden mit wunderschönen Ausblicken.
    Am Abend erreichen wir sonnengebräunt aber auch müde unser kleines Hotel in Son Feliu. Der nette Besitzer gibt uns einen Tipp für eine leckere Tapasbar, die hauptsächlich von Einheimischen besucht wird. Hier inhalieren wir jede ein leckeres Nudelgericht und eine große Portion Tomatentoast und fallen danach platt ins Bett.
    Read more

  • Day 3

    Unzählige Treppenstufen bis Palamos

    April 5 in Spain ⋅ ☁️ 15 °C

    Eigentlich will ich sie zählen, die Treppenstufen aus Holz, Metall, Stein, die uns heute an der wilden Steilküste bis Palamos entlang führen. Vor lauter Staunen und Schauen vergesse ich es aber. Und irgendwann machen diese Treppenstufen dann auch gar keinen Spaß mehr. Gemütlicher sind da die kleinen Tunnels, die uns Wanderer durch statt über das Gestein führen.
    In den 20er Jahren wurden diese „Flaniermeilen“ für erholungssuchende reiche Urlauber angelegt. Der zukünftige Massentourismus konnte da noch nicht erahnt werden.
    Das ständige auf und ab macht müde. Aber in den traumhaften Buchten können wir uns immer wieder wunderbar im Sand erholen.
    Read more

  • Day 4

    Begur

    April 6 in Spain ⋅ ☁️ 15 °C

    Die Etappe heute bildet landschaftlich viele Höhepunkte: Immer wieder steigen wir zu malerischen Badebuchten oder bunten Fischerdörfern hinab, bevor es wieder hoch an die Steilküste geht. Obwohl der höchste Punkt hier meist nicht höher als 70 Meter liegt, bekommen wir von der Kraxelei über Felsen und Gebüsch weiche Knie und ersehnen uns die Treppenstufen von gestern. Anfangs sind die Wege noch gut angelegt und entsprechend viele Menschen sind unterwegs, denn heute ist Samstag.

    Plötzlich keine spanischen oder französischen Stimmen mehr - endlich haben wir die unfassbar schöne Landschaft für uns. Das ändert sich wieder, als wir das mit Torbögen geschmückte Calella de Palafrugell erreichen. Hier sitzen unzählige spanische Wochenendausflügler in den zahlreichen Restaurants an der Uferpromenade beim Mittagessen, obwohl es bereits Nachmittag ist. Unseren ersehnten Kaffee trinken wir deshalb im sich gleich anschließenden Fischerdörfchen Llafranc. Weiter geht es bergauf und bergab. Wir bestaunen den Leuchtturm San Sebastia und wenig später eine gut gekleidete Hochzeitsgesellschaft. Leider geht es danach schon wieder steil hinunter bis zur Küste. Besonders verzaubert uns das Fischerdörfchen Tamariu, dass am Abend wie aus dem nichts zwischen steilen Klippen auftaucht. Doreen tauft es das Dörfchen „am Ende der Welt“. Kinder und Erwachsene spielen hier friedlich am Strand und die Stimmung verzaubert uns.
    Nach 24km und etlichen Höhenmetern erreichen wir in der Abenddämmerung die verwinkelte Altstadt des Bergdörfchen Begur auf 200m Höhe.
    Read more

  • Day 5

    Geburtstagshike am Strand

    April 7 in Spain ⋅ ⛅ 15 °C

    Zu Feier von Doreens Geburtstag gönnen wir uns ein Frühstück im Hotel Rosa. Die Senora überrascht Doreen mit einem Geburtstagsmuffin mit einer goldenen Kerze. Wir quäken - unterstützt durch weitere Hotelgäste- „Happy Birthday“, was Doreen tapfer erträgt.
    Die Senora erklärt uns beim Auschecken den weiteren Weg zu unserem heutigen Etappenziel l’Estartit, denn es gibt mehrere Möglichkeiten. Die kürzere und flachere Etappe führt zum großen Teil am Platja de Pals entlang, beinhaltet aber eine Flussdurchquerung, die im Frühjahr evtl. nicht machbar ist. Den aktuellen Wasserstand kann uns die Senora leider nicht verraten. Aber sie tröstet uns mit der 5 km entfernten Brücke also einem „kleinen“ Umweg von 10km.
    Wir vertrauen der spanischen Trockenheit und beschließen den Strandweg zu nehmen anstatt 26 km durchs Inland zu wandern. Doreens Füße leiden unter der Enge ihrer Wanderschuhe und hier eröffnet sich ihr die Möglichkeit weite Strecken barfuß zu laufen.

    Der Weg führt zunächst durch einen Wald und hinab zu einer Bucht. Nach einem überschaubaren Auf- und Abstieg erreichen wir den 10km langen Strand. Der Sand ist sehr weich, so dass wir immer wieder an den Rand der Dünen ausweichen. Die Flussüberquerung entpuppt sich als harmlos, zudem bekommen wir einen Tipp von einem spanischen Knaben mit seiner Mutter. Es gibt tatsächlich eine Stelle, an der das Wasser nicht mal bis zu den Knien reicht. Ansonsten plätschert der Fluss dunkel und unüberquerbar dahin.
    Read more

  • Day 6

    L‘Escala

    April 8 in Spain ⋅ ☁️ 17 °C

    Es ist noch nebelig, als wir heute morgen losziehen. Der erste Teil der Etappe geht hinauf in einen verwunschenen Wald den GR entlang. Wir beschließen diesen nach ein paar Kilometern zu verlassen und biegen auf einen lokalen Wanderweg mit Gestrüpp ab. Diese Entscheidung bereuen wir bald. Der Weg führt über loses Geröll steil hinunter in eine Bucht. Verschwitzt und leicht zitternd machen wir dort erstmal Pause und studieren den Wanderführer. Dort ist der Weg in die kleine Bucht gar nicht eingezeichnet, obwohl er auf meiner App ganz klar als Cami de Ronda zu erkennen ist.
    Unser Wanderführer warnt uns stattdessen vor dem 2. Teil der Strecke, da hier der Cami rutschig und schmal über eine große Strecke an der Steilküste entlang führen würde.
    Nachdem wir uns aus der steilen Bucht wieder herausgekämpft haben, können wir über den Klippenpfad nur lächeln aber die Landschaft genießen.
    Im kleinen Badeort Montgo stürzen wir uns auf Cola und Limonade, bevor uns ein Naturreservat bis nach L‘Escala führt. Der Ort beeindruckt trotz seiner kilometerlangen Strandpromenade nicht wirklich. Viele der zahlreichen Cafes und Restaurants sind verweist oder im Umbau. Unser Hotel tröstet uns dafür mit einem Upgrade. Unser ursprünglich gebuchtes kleines Doppelzimmer wird zu einem Zimmer mit 2 riesigen Betten, Terrasse und Meeresblick 😎
    Read more

  • Day 7

    Castello d‘Empuries

    April 9 in Spain ⋅ 🌙 12 °C

    Morgens stürmt es, als wir unser Hotel verlassen. Schulklassen ziehen an uns vorbei, um die Ausgrabungen der antiken griechischen Stadt Empuries zu besichtigen. Wir haben heute 25km vor uns, kaum Höhenmeter dafür viel Asphalt und Schotterwege, weshalb wir die Ruinen nur als Zaungäste betrachten.
    Die Pyrenäen zeigen schneebedeckte Gipfel. Wunderbar entspannend ist der Naturpark Aiguamolls del Emporda mit seinen zahlreichen Vogelbeobachtungsstationen. Hier sichten wir Flamingos, Reiher und Störche.
    Read more

  • Day 8

    Tramontana bis Cadaques

    April 10 in Spain ⋅ 🌬 16 °C

    Strahlend blauer Himmel- eiskalter Wind. Von vorne, von hinten, von der Seite… und das bei einer unserer längsten und schönsten aber nun auch härtesten Etappe…
    Der Tramontana weht vom Norden, drückt uns gegen die Klippen und zwingt uns in die Knie. Dann verschwindet er kurzzeitig, lässt uns den wunderbaren Naturpark Cap de Creus mit seinen kleinen einsamen Buchten, Kakteen und bizarren Steinformationen genießen und schwupp… ist er wieder da! Und da passiert es: Doreen kommt auf dem steinigen Pfad ins Straucheln und schlägt sich Hände, Knie und Beine auf… Die oberflächlichen Schürfungen sind schnell versorgt, aber eine tiefe Wunde unterhalb des Knies beginnt trotz Pflaster nach einem weiteren Kilometer heftig zu bluten. Ein Druckverband muss her, trotz starker Windböen und ich fingere Mullbinden aus dem Rucksack. Ein deutsches Ehepaar kommt des Weges und brüllt gegen den Wind.. es dauert, bis ich verstehe, dass sie uns weitere Pflaster anbieten.
    Inzwischen haben wir uns landeinwärts gewand , erleichtert darüber, dass wir nun nicht mehr von den Klippen ins Meer gedrückt werden können. Aber prompt verlieren wir die rot-weissen GR-Zeichen und erklimmen unnötigerweise einen Berg, der nicht auf unserer Route liegt.
    Also den ganzen Weg wieder nach unten…

    Doreen ist sehr tapfer, doch genauso erleichtert wie ich, als das wunderschöne Cadaques im Tal sichtbar wird.
    Trotz Abstieg wird es nicht windstiller, aber zumindest haben wir nun die Gewissheit vor der Dunkelheit unser Hostal El Ranxo zu erreichen.
    Obwohl es schon spät ist, als wir dort eintrudeln, drückt uns die Senora umgehend die Zimmerschlüssel in die Hand nach dem Motto „macht euch erstmal sauber Kinder, dann könnt ihr einchecken…“ Und genau das tun wir.
    Später futtern wir eine Riesenportion Gemüsepaella in der Einheimischenkneipe um die Ecke und genießen die Atmosphäre beim Spiel Barca gegen Paris.
    Read more

  • Day 9

    Port de la Selva

    April 11 in Spain ⋅ ⛅ 19 °C

    Wir schlafen lange und gönnen uns dann auch noch ein Frühstück in unserem gemütlichen Hostal. Ich bin etwas besorgt, denn für heute sind Böen bis 70kmh angesagt. Da es bereits spät ist, haben wir uns für die kürzere Etappe über die Berge entschieden. Und die Gefahr windbedingt zu stürzen, ist hier auch geringer. Trotzdem fragen wir beim Touristenbüro nach, ob der Weg bei solchen Böen gefährlich ist. Die wettergegerbte Angestellte grinst mich freundlich an: „Para mi, no…“ demonstriert uns aber mit gebückter Haltung, welche Wetterbedingungen uns dort oben auf 400 Metern erwarten. Vom Küstenweg rät sie uns ab, aber für diese lange Etappe wäre es auch schon zu spät, denn es geht auf 12.00 Uhr zu.

    Die Etappe stellt sich als völlig harmlos heraus. Wir genießen den Wind, denn er liegt meist im Rücken und drückt uns den Berg hinauf. Auf dem Puig dels Bufadors genießen wir die Aussicht auf das Cap. An einer windgeschützten Ruine machen wir eine lange Siesta.
    Read more