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  • Day 10

    São Paulo - Ubatuba - PARATY / Trindade

    January 11, 2023 in Brazil ⋅ 🌧 26 °C

    Am Samstag verließen wir mittags mit dem Mietauto São Paulo in Richtung Paraty. Der Verkehr war ruhig und wir erreichten via ‚Dutra‘ die ‚Tamois‘, die direkt von São José dos Campos an die Küste bei Caraguatatuba führl. Vorbei an der Represa de Paraibuna, nebst selbigem, namengebenden Örtchen, das unter UNESCO-Schutz steht. Leider habe ich es auch dieses Mal nicht geschafft, einen Abstecher in den Ort zu machen. Dafür machten wir unterwegs Rast auf einer zur Raststätte ausgebauten Ranch, auf der Max das Ferkel der ausgestellten Tiere besonders gefiel. Weiter ging’s auf die Höhe des Küstengebirges, die die Grenze zur Mata Atlântica markiert und wo uns der Regen begrüßte, der uns der wahnsinnigen Aussicht bei der Abfahrt auf die Küste beraubte. Trotz Nebel und starkem Regen, konnten wir im Meer die Nordostspitze der Ilha do Sebastião - im Volksmund ‚Ilha Bella - die schöne Insel’ genannt, erkennen. Von Caraguatatuba ging’s dann entlang der Küste in Richtung Ubatuba. Der Verkehr in unserer Richtung war eher minim, doch in Richtung São Paulo gab es Stehenden Verkehr. Dieser ereilte uns auch, kurz nach dem Örtchen Sacco de Ribeiro. Zuvor hatte uns bereits das Navi davor gewarnt - allein ich wollte es versuchen …….. - ihr kennt mich! Wir drehten um und nahmen eine angebotene Ersatzroute, die sich als Wahrlich abenteuerlich herausstellte. Eng, mit ungeheuerlichen Schlaglöchern gespickt, irrsinnigen Steilpassagen - auf und ab, bei denen ich befürchtete, dass es der Motor des Mietautos nicht packen könnte. Doch er tat es und ich konnte um die Schlaglöcher herum bugsieren. Wir erreichten Ubatuba im Abendlicht und machten am Praia Vermelha einen kurzen Halt. Dieser Strand war auch bei unserem ersten gemeinsamen Aufenthalt 1994/1995 öfters Station, um von den Wellen herumgewirbelt zu werden.
    Im ersten Abendlicht, so gegen 20:00 Uhr erreichten wir unser Quartier, einem via AIRBnB gebuchten Luxus-Hostel, mit Pool. Nach einem Abendessen ging’s es auch noch ins Centro stórico, es war der letzte Tag des Sommermusikfestivals. Im chicken Teil der Altstadt gab es auf einem überdachten Platz Samba- und Pakotemusik, live, was mir aber zu laut war. Max stopfte sich die Ohren mit einer ‚ordentlichen‘ Cuba-libre auf der Praça ausgeschenkt, während ich versuchte, dem direkten Lärm auszuweichen und in eine Bar ging. Später sind wir noch über den Fluss gegangen, wo am Hafen eine Live-Bühne aufgebaut war, auf der eine Foro-Funk-Band ihr Bestes gab.
    Den nächsten Tag versuchten wir am Strand in Trindade, einem kleinen Örtchen an der südlichen Gemeindegrenze von Paraty (cá. 20-25 KM entfernt, an den sich Jo sicherlich erinnert, auch an die Bar, in der ich Schutz suchte). Leider war das Wetter nicht ganz ideal, was aber den Vorteil brachte, nicht sofort von der Sonne verbrannt zu werden. Da es Sonntag war, war der Rücktransport mit dem ÖPNV eine Herausforderung. An der Endstation warteten mindestens 120 Personen. In den Mikrobussen konnten aber nur ‚gestopft‘ 40 Personen befördert werden. Damit uns nicht zu lang, zu warm und zu langweilig wurde, gönnten wir uns noch 2 passable Caipirinhas aus einer Bar ganz in der Nähe der Busstation, unterhielten uns mit den Mitwartenden und versuchten vor den Regenschauern einigermaßen Schutz zu finden. Paraty erreichten wir wieder in der Dunkelheit.
    Von den Wirren in Brasilia, dem Sturm auf die (baulichen) Insignien der brasilianischen Demokratie war nicht zu spüren. Das öffentliche Leben ging weiter, wie bisher - Brasilien befindet sich bis Ende Januar / Anfang Februar in den Sommerferien. Nur die Medien berichteten darüber, aber eher leise. Erst in den kommenden Tagen sollte es etwas ausführlicher und empörter werden.
    Da das Hostel nur bis zum Montag frei war, mussten wir das Hotel wechseln, was unproblematisch - der Ersatz lag in Sichtweite. Leider war das Wetter nicht strandtauglich, so dass wir am Nachmittag die Cachaçeria ‚Pedra Branca‘, vormals ‚Paratiana‘, besuchten und die verschieden Cachaça-Produkte probierten - besonders Max degustierte - ich durfte/musste noch wieder Heimfahren. Das Angebot war reichlich und köstlich! Mit einem Freund in Campinas nahm ich direkt Kontakt auf, um eine größere Menge des Cachaças zu erwerben (Export-Import). Um das zu können, benötigt man eine Lizenz.
    Den letzten, vollen Tag verbrachten wir nochmals am Strand - dieses Mal aber mit dem Auto. Was soll man zu einem (Traum)Strandbesuch weiter erzählen - das lässt sich nur selbst erleben ………
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