• Ernst Bühlmann

Basel / Luxemburg 2024

Die Idee ist es quer durch Europa zu wandern. Das letzte Jahr wanderte ich Basel/Chiasso. Dieses Frühjahr Porto Ceresio /Genua. Der E1 würde durch den Schwarzwald führen. Reitz mich nicht so und ist schwierig mit Übernachten. Somit Basel/ Luxemburg. Read more
  • 13. Tag

    September 13, 2024 in France ⋅ ☀️ 6 °C

    Heute waren es nur 22 km und so ging es gemächlich los. Somit nach paar 100 m in die Bäckerei.
    Was mir immer wieder auffällt, wie die Quartiere, anhand der Häuser wie nach gesellschaftlichen Schichten getrennt sind. Bald veränderte sich der Baustil der alten Häuser. Auch die Landschaft wurde hügeliger. Diese Veränderung liebe ich so beim Wandern. Das Haus für diese Nacht ist direkt unter einer Autobahnbrücke. Die Vermieter benützen die Küche und den gemeinsame Aufenthaltsraum auch. Sie haben mehrere Katzen und es stinkt bestialisch nach Katzenfutter. Zum Glück nicht in meinem Schlafzimmer. Das Frühstück wäre im Preis inbegriffen. Ich habe dankend abgelehnt.
    Ich ass das erste Mal in einem Sushirestaurant. Es konnte niemand Deutsch oder Englisch. Ich ass sehr gut, weiss aber nicht genau was.
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  • 14. Tag

    September 14, 2024 in France ⋅ 🌙 5 °C

    Heute bin ich um 6.30 Uhr los, weil ich auf dem Hausberg (Hügel) bei der Marienstatue den Sonnenaufgang sehen wollte. Zuerst ging es natürlich zur Bäckerei. Pünktlich oben angekommen, war der Horizont wolkenverhangen und der Wind war eisig kalt. Ich musste weiter, sonst wäre ich durchgefroren.
    Anschliessend ging es fast immer durch Wälder. Zum Teil waren es richtige Schlammpfade. So im 11.00 Uhr ging es nicht mehr weiter. Der auf Komoot angegebene Weg existierte nicht. Dies in einem Abhang mit dichtem Unterholz und vielen umgestürzten Bäumen. Mit Rucksack war ein Vorankommen sehr mühselig. Ich ging einfach in Richtung einer in einem Kilometer entfernten Strasse, die ich auf Komoot sah.
    Ich traf noch einen Mann, der die Wege frei mähte. Er sprach mich an und zu meiner Überraschung konnte er sehr gut englisch. Als ich ihm von meinem Wandervorhaben erzählte, erklärte er mir in einem Stolz, dass er und sein Team für 24 km Wanderweg zuständig seien. Ich konnte ihn kaum stoppen.
    Mittagessen gab es aus dem Rucksack. Der Grenzübertritt war unspektakulär. Nichts deutete auf eine Grenze hin, ausser ein rostiges Schild. Es war extrem. Die Landschaft veränderte sich logischerweise nicht. Aber nach 200 m kam eine sehr gepflegte Sitzbank. Und um die Bank herum kein Unrat. Und nach kurzem sah ich fast neuwertige Wanderwegweiser. Im ersten Dorf war ich perplex über den Unterschied. Alles einfach gepflegt und sauber. Unglaublich dieser Unterschied.
    Vor dem Zielort Esch musste ich nach knapp 30 km, für einen Kilometer eine 14%ige Asphaltstrasse runter laufen. Das ging in die Knie.
    Zimmer geht so.
    In der Stadt war auf der sehr langen Einkaufsmeile ein Markt, den ich besuchte und wo ich mich verpflegte.
    Ja jetzt zieht es mich heimwärts. Ich habe es halt schon schön Zuhause. Und Silvia fehlt mir halt schon extrem.
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  • 15. Tag

    September 15, 2024 in Luxembourg ⋅ 🌙 3 °C

    Heute Morgen wollte ich es einfach zu Ende bringen. Ich vermisste, dass es nicht emotional war. Aus der Stadt Esch raus in der Landschaft, wo der Tag erwachte, wurde es aber heftig gefühlvoll.
    Ja das ist es, was Fernwandern ausmacht. Die Stille und die Ruhe. Jetzt wurde ich, wie schon gewohnt, langsamer im Gehen. Die Mischung ist speziell. Man will endlich ankommen und anderseits will man nicht, dass es zu Ende geht.
    Auf einmal sieht man von weitem die Stadt. Der Endpunkt. Speziell, wenn dieser unaufhaltsam näher rückt.
    Dann die Wanderstöcke zusammenklappen und einpacken. Ein emotionaler Akt. Ich denke, man muss es erleben, sonst versteht man es kaum.
    Und dann sieht man den geplanten Endpunkt.
    Und dann die letzten Schritte, und es ist geschafft.
    Nach 416 km und einer reinen Wanderzeit von 80 Std und 40 Min. am Ziel. Irgendwie kaum zu fassen. Eigentlich beeindrucken mich die Dauer und die km nicht so. Sondern das Erlebte.
    Was habe ich alle gesehen und was für spannende Menschen kennen gelernt. Aber das Wertvollste sind die Gedankengänge, welche so eine Wanderung auslöst. Man nimmt nicht nur an Muskelmasse zu, sondern auch an Erkenntnissen.
    Bin ich glücklich, dass ich sowas machen kann, und mir erlaube, es zu machen.
    Ich schliesse diesen Tagesbericht mit wässrigen Augen.
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    Trip end
    September 16, 2024