• Ernst Bühlmann

Basel / Luxemburg 2024

Die Idee ist es quer durch Europa zu wandern. Das letzte Jahr wanderte ich Basel/Chiasso. Dieses Frühjahr Porto Ceresio /Genua. Der E1 würde durch den Schwarzwald führen. Reitz mich nicht so und ist schwierig mit Übernachten. Somit Basel/ Luxemburg. Meer informatie
  • Het begin van de reis
    31 augustus 2024

    Planung

    11 augustus 2024, Zwitserland ⋅ ☀️ 30 °C

    Die Planung auf Komoot ist nun abgeschlossen. Am 31.08.2024 geht es los. Das grösste Problem war, passend zu einer Tagesetappe eine entsprechende Übernachtung zu finden. Drei Wochen vor Reisebeginn musste ich deshalb alle Übernachtungen reservieren. Dies macht mich jedes Mal nervös, weil dann gibt es kein zurück mehr. Am Schluss bleibt immer die Frage, sind die Touren zu lang oder zu kurz? Anders gesagt, eine gewisse Anspannung bleibt bis zuletzt.Meer informatie

  • Planungshilfe

    24 augustus 2024, Zwitserland ⋅ ☀️ 31 °C

    Es sind nicht nur die Übernachtung und die Etappen, die zu planen sind, sondern auch die Verpflegungs- und Einkaufsmöglichkeiten. Und dies für morgens, mittags und abends. Zu diesem Zweck habe ich mir ein Excel gestaltet, um die Übersicht zu behalten. Ebenfalls eine Excelliste in der ich die Gewichte aller im Rucksack verstauten Dinge ermittelt habe. Ohne Getränke und Essen wird mein Rucksack 4.5 kg erreichen. Dies ist beträchtliche 2.3 kg weniger als im Frühjahr auf der Tour Porto Ceresio nach Genua. Wobei zu erwähnen ist, dass ich diesmal wetterbedingt auf die Daunenjacke (400 g) verzichten werde.
    Bei der Vorbereitung war die Gewichtsberechnung die spannendste Frage. Was kann man wie kombinieren, um Gewicht zu sparen?
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  • Start

    31 augustus 2024, Zwitserland ⋅ ⛅ 17 °C

    Nun geht es los. Dies mit gemischten Gefühlen. Es ist so schwer so lange von Silvia weg zu sein. Das schmerzt richtig. Es war wirklich extrem hart und ich kämpfte mit den Tränen, als ich vom Haus weggelaufen bin Richtung Bushaltestelle. Und dann ist da die Anspannung, ob alles funktionieren wird.
    Ja ich warte hier auf den Bus und frage mich, warum tu ich mir das an? Ich bin überzeugt, dass es die Zufriedenheit steigert, wenn man sich von Zeit zu Zeit aus der Komfortzone bringt. Früher passierte dies automatisch bei der Arbeit, als Pensionär muss ich mir dies selber kreieren. Davon bin ich überzeugt.
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  • Beginn der Wanderung

    31 augustus 2024, Zwitserland ⋅ ⛅ 20 °C

    Ich bin nun hier im Garten der Universitätsklinik Basel. Ich schaue zum Lift, der vom Parkhaus hochkommt und fühle, wie ich vor zwei Jahren am Tag vor der OP Angst hatte, ob ich die 50 Meter bis zum Spital überhaupt schaffe. Und heute geht es mir so gut. Unglaublich.
    Ich habe die Schweiz-Durchquerung schon hier begonnen. Somit war klar, dass wenn es nordwärts geht, ich auch hier beginnen werde.
    Was mich aber hier im Garten des Spital überrascht hat ist, dass ich wohl fühle, was damals war, aber es ist eine Distanz entstanden. Ich bin sehr überrascht zu fühlen, dass dies abgeschlossen ist. Das war vor einem Jahr ganz anders.
    Dann mal los.
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  • 1. Tag

    31 augustus 2024, Frankrijk ⋅ ☁️ 19 °C

    Der Anfang am ersten Tag war sehr hart. Irgendwie fand ich nicht zu meinem Rhythmus. Es kann auch sein, weil ich relativ lange in der Stadt Basel gehen musste. Oder weil ich am Morgen so Mühe hatte von Zuhause loszugehen. Ich fand auch keine Motivation. Es könnte auch daran gelegen haben, dass ich beim Unispital emotional etwas anderes erwartet hatte.
    In Schönenbuch, dem letzten Dorf vor der Grenze, fand ich das Restaurant Krone. Dort konnte ich eine Pause machen. Interessanterweise braucht es nur ein paar Sätze, und ich war mit der Wirtin in einem tiefgründigen Gespräch, über den Sinn des Lebens. Der Grund war wahrscheinlich, weil sie so begeistert war, von dem was ich tue und selber am zweifeln war, ob es richtig war das Restaurant zu pachten.
    Anschliessend, nach dieser Stärkung, hatte ich meinen Rhythmus gefunden und konnte die weitere Wanderung richtig geniessen.
    Es war spannend zu sehen, wie schnell sich die Landschaft und die Häuser vom schweizerischen zum französischen veränderten.
    Beeindruckt hat mich auch, kaum im ersten französischen Dorf angekommen, war schon das erste Denkmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege zu sehen. Eine Art von Denkmal, welche in der Schweiz nicht zu finden sind. Wie viele solcher Denkmäler werden wohl in der Ukraine gebaut werden?
    Sehr verschwitzt kam ich in Wallbach an. Es war wirklich sehr heiss.
    Am Abend fand ich ein Restaurant, das nur fünf Minuten entfernt war, und ich habe vorzüglich gegessen.
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  • 2. Tag

    1 september 2024, Frankrijk ⋅ 🌙 18 °C

    Heute ging es um halb sieben Uhr los. Es war Sonntag und absolut ruhig.
    Ich genoss die frische Luft mit den kleinen Nebel über der Landschaft.
    Schon bald sah ich einen wunderbaren Sonnenaufgang.
    Nach ca. zwei Stunden fand ich sogar ein kleines Restaurant, um eine Pause einzulegen.
    Anschliessend war es wieder sehr heiss zum Wandern.
    Ich konnte relativ viel auf Kiesstrassen gehen.
    Mein geplantes Restaurant für das Mittagessen öffnet erst am Montag. Im Nachbardorf fand ich ein sehr schönes Restaurant.
    Da ich keinen Empfang hatte, konnte ich leider die Speisekarte nicht übersetzen, aber die Kellnerin verstand Pasta. Zu meiner Überraschung bekam ich ein Pastetli mit Nüdeli.
    Später beim Wandern sprachen mich noch vier Jungs an, und wollten wissen, was ich da mache.
    Obwohl sie nur ganz wenige Worte Englisch konnten, gelang es uns, uns zu verständigen.
    Auf den letzten fünf Kilometern sah ich, wie sich ein Gewitter über den Vogesen zusammenzog. Deshalb beeilte ich mich und ich war klitsch nass vom Schwitzen, als ich mein Ziel erreichte.
    Ich übernachte in einem Privathaus und die Hausmutter spricht deutsch, also den alten Elsässer Dialekt.
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  • 3. Tag

    2 september 2024, Frankrijk ⋅ ☀️ 17 °C

    Der Morgen startete mit einem reichhaltigen Frühstück. Der Ehemann der Hausmutter war eine Stunde früher aufgestanden, weil er mich kennen lernen wollte. Denn er ist Organisator von Wandertouren für eine Reisegruppe. Bei einem wunderbaren Sonnenaufgang über dem Michelsee ging es los.
    Es war schon sehr früh am Morgen schwül heiss.
    Nach etwa einer Stunde habe ich mich erschreckt, weil ich ein Geräusch vom Strassengraben her hörte. Da sah ich, dass ich ca. zwei Meter neben einem Wildschwein vorbeigelaufen bin. Ich bin mir nicht sicher, ob das Tier verletzt war, aber es schien mir zu gefährlich näher ran zu gehen.
    Es wurde dann immer steiler und steiler. Es war aber auch schön zu beobachten, wie sich die Landschaft veränderte.
    Ich querte auch den höchsten Punkt der Hundsrückpassstrasse. Zuoberst auf dem Bergkamm war es richtig "alpig".
    Der Abstieg zog sich dann gefühlt ziemlich lange hin.
    Am Ankunftsort sprach mich ein Mann an. Er konnte gut Englisch und so ergab es ein längeres Gespräch.
    Angekommen am Übernachtungsort habe ich mich ziemlich erschrocken wie das Haus von aussen aussah, und es war niemand zu Hause. Ich schrieb eine E-Mail und nach etwa 15 Minuten kam der Vater von der Vermieterin und öffnete mir die Türe. Zum Glück sind mein Zimmer und das Bad neu renoviert.
    Am Abend ging ich zum Campingplatz, um etwas zu essen. Der Wirt sprach etwas Deutsch und war mehr Clown als Wirt. Wir Gäste haben uns sehr amüsiert.
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  • 4. Tag

    3 september 2024, Frankrijk ⋅ ⛅ 22 °C

    Heute morgen gab es ein einfaches, aber reichhaltiges Frühstück.
    Um ca. 7 Uhr ging es los.
    Der Sonnenaufgang war wieder sehr schön. Schon nach kurzer Zeit habe ich die Wasserscheide überschritten und kam anschliessend an die Moselquelle.
    Heute ging es meistens durch Wälder.

    Ich bin heute gemütlich gewandert, da ich erst um 15 Uhr ins Zimmer konnte und nur 21 Kilometer zur absolvieren hatte.
    Heute lag zu meinem Glück ein Restaurant auf meiner Strecke, wo ich Punkt 12 Uhr ankam.
    Anschliessend war noch ein Hügel zu überwinden, bis ich wie aus dem Nichts einen beeindruckenden Ausblick auf das Örtchen hatte.
    Mein Zimmer war direkt neben der Kirche. Im Ort war einiges los. Somit gab es auch ein Dessert in einer modern eingerichteten Bäckerei.
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  • 5. Tag

    4 september 2024, Frankrijk ⋅ ☁️ 15 °C

    Heute morgen gab es ein spartanisches Frühstück, ein halbes Baguette und der Rest einer Pizza.
    Es war Regen angesagt.
    Da die Zimmer neu umgebaut sind, gab es noch keine Schlüsselbox. Somit sollte ich den Schlüssel einfach an der Zimmertür stecken lassen. Zu meinem Glück. Ich vergass die Wanderstöcke und merkte dies erst nach ein paar Hundert Metern. Dank der fehlenden Schlüsselbox konnte ich nochmals zurück in mein Zimmer.
    Bei leichtem Regen zog ich los. Bald merkte ich, dass ich zu warm angezogen war und von innen mehr nass wurde als von aussen. Das war anfangs mühsam bis ich herausgefunden habe, was ich am besten trage. Ich bin noch nicht so regenerfahren.
    Gleich am Anfang war ein Hügel zu überwinden. Mit der richtigen Dosierung der Kleider ging es dann zügig voran. Mein Läuferknie machte sich auf den ersten km etwas bemerkbar. Danach gings.
    Nach etwa 2 Stunden hörte der Regen auf. Der Ausblick ins Tal mit den kleinen Nebeln war beeindruckend.
    Oben angekommen war eine kleine Bank, die einlud eine Pause zu machen und ein bisschen zu musizieren.
    Der Abstieg ging durch einen sehr mystischen Wald. Die Bäume waren voll von Moos. Dies kombiniert mit dem Nebel gab ein mystisches Bild.
    Das anvisierte Restaurant ist wohl schon sehr lange geschlossen. Dann gab es nur eines, weiter gehen und bei Aldi einzukaufen. Weil ich Komoot vergas auszuschalten sieht man, wie ich meine Sachen im Geschäft suchen musste.
    Als ich aus dem Aldi kam, sah ich ganz dunkel Wolken.
    Dann begann es für etwa eine halbe Stunde nochmals so richtig zu schütten. Anschliessend bei leichten Regen und hoher Luftfeuchtigkeit nahm ich den Rest der Tour in Angriff.
    Meine heutige Übernachtung ist ein alter Bauernhof, der ausserhalb der Ortschaft liegt. Die Leute sind sehr unkompliziert und sehr nett. Die Hausherrin sprich etwas deutsch. Das Haus wird vom Hausherrn selber renoviert. Er hat ein wirklich gutes Händchen. Dies ist nur schon an dem speziellen Schlafzimmer zu erkennen.
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  • Abendessen

    4 september 2024, Frankrijk ⋅ ☁️ 21 °C

    Ich war und bin beeindruckt wie meine Gastgeber das 180 Jahre alte Bauernhaus umgebaut haben. Beide sind Frührentner. Er mit 35, weil er bei der Marine auf einem U-Bot war und sie mit 45, weil sie bei einer staatlichen Kohlemine gearbeitet hat, welche geschlossen wurde.
    Jetzt versuchen sie sich, soweit wie möglich, selber zu versorgen. Deshalb musste ich auch ihren Wein probieren. Vielleicht war der Abend deshalb so lustig. Sie konnte ziemlich gut deutsch und englisch. Er sprach nur französisch, verstand aber gut englisch, hatte aber Mühe es zu sprechen. Das war ein Sprachenwirrwarr. Wir assen sicher zwei Stunden und hatten Phasen, wo wir philosophiert haben und dann wieder welche, wo wir uns gegenseitig auf die Schippe genommen haben.
    Einfach ein wunderbarer Abend mit zwei sehr interessanten Menschen.
    Übrigens haben wir herausgefunden, das die Katze, welch jeden Tag eine Maus nach Hause bringt, das einzige Lebewesen im Raum war, welches nicht in Pension war.
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  • 6. Tag

    5 september 2024, Frankrijk ⋅ ☁️ 16 °C

    Heute ging es mit einem reichhaltigen Frühstück los. Zubereitet vom Monsieur.
    Nach dem lustigen Abend war ich hochmotiviert, obwohl 33 Kilometer auf dem Tagesprogramm standen. Anfangs schmerzte mich mein linkes Knie wieder, aber es war auszuhalten.
    Es ging auch gleich steil bergauf.
    Und wie jeden Tag ein faszinierender Sonnenaufgang. Es war sehr neblig und die Wege waren sehr nass. Natürlich auf schmalen Wanderwegen auch das Gras, welches die Schuhe und Hosen einnässte.
    Nach ein paar Kilometern hatte ich wieder keine Probleme mehr mit dem Knie, und ich kam sehr gut voran.
    Mehr als 15 Kilometer war ich immer ganz alleine im dicken Wald. Es war absolut ruhig.
    Als der Waldabschnitt vorüber war, lagen die Vogesen hinter mir und es wurde flach.
    Um 12 Uhr fand ich wie geplant eine Bäckerei, in der ich etwas zu Mittag gegessen habe. Anschliessend waren es noch etwa 13 Kilometer bis zum Zielort. Eigentlich war am Nachmittag Regen angesagt. Der Himmel war sehr verhangen mit schwarzen Wolken, aber ich traf regenfrei am Zielort Epinal ein. Mehrere Einzelzimmer mit Gemeinschaftsräumen in einem Hochhaus.
    Epinal hat eine schöne Altstadt, welche ich am Abend besuchte und in einem Kaffee etwas ass.
    Ich bin sehr überrascht, dass die lange Etappe mich nicht mehr strapaziert hat. Es geht mir sehr sehr gut.
    Etwas unangenehm ist, dass die zwei Paar Socken die ich habe, beide nass sind und natürlich auch meine Wanderschuhe durch Nest sind und somit leicht riechen.
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  • Am Abend in Épinal

    5 september 2024, Frankrijk ⋅ ☁️ 17 °C

    Am Abend war ich wie meistens ziemlich müde, hatte also nicht so grosse Lust noch viel zu unternehmen. Es reichte noch für eine Besichtigung der Kathedrale. Ich ging in ein Altstadtpub und ass dort etwas.
    Die Wohnung, die ich gebucht habe, ist in einem Hochhaus. Sie ist sehr sauber und sehr originell eingerichtet. Wir waren nur zu zweit.
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  • 7. Tag

    6 september 2024, Frankrijk ⋅ ⛅ 12 °C

    Heute habe ich mir bei einer Bäckerei etwas zu essen geholt. Die Verkäuferin konnte sehr gut Englisch. Das ergab sofort ein kleine Unterhaltung. Das tut immer sehr gut, wenn man so alleine unterwegs ist.
    Danach ging es fast immer dem Kanal entlang.
    Bei der Planung der heutigen Tour hatte ich Probleme in der gewünschten Distanz eine Übernachtung zu finden. Die vorgeschlagene Tour war über 40 km. Deshalb legte ich den Verlauf dem Kanal entlang, was dann 34 km ergab. Aber halt viel Asphalt.
    Die Landschaft war aber somit ein grosser Kontrast zu den vorangegangenen Tagen. Und eher für mich eine unbekannte Landschaft.
    Mir gefallen die alten Schleusen. Das erinnert mich immer an unsere Hausbootferien. Mittagessen gab es in einem Imbiss. Später gönnte ich mir ein Mirabelleneis in einer Bäckerei. 100m weiter sah ich in einer anderen Bäckerei Eclairs. Somit gab es halt noch einmal eine Pause.
    Im Vorfeld war die Kommunikation mit dem Vermieter relativ kompliziert. Auf einmal forderte er eine Kaution, ansonsten würde er keinen Zutritt gewähren. Die Kaution konnte ich aber nicht über seinen Link überweisen, weil dieser nicht funktionierte. Er versprach mir den Zugangscode zuzustellen. Was er nicht tat. Auf meine Kontaktaufnahme reagierte er nicht. Die Nachbarn kannten ihn auch nicht. Ich stellte fest, dass im Haus noch jemand Erotik-Massagen anbot, und es gab noch ein Liebeszimmer. Das Ganze gefiel mir immer weniger. Nach 1.5 Stunden fand ich jemanden, der den Vermieter kannte und diesen anrief. Darauf hin kam er nach ein paar Minuten doch noch. Am Abend schrieb er mir und entschuldigte sich, er habe festgestellt, dass er mich verwechselt habe.
    Zum Trost, eine super Wohnung.
    Abendessen gabs aus dem Rucksack.
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  • 8. Tag

    7 september 2024, Frankrijk ⋅ ⛅ 13 °C

    Heute sah ich über den naheliegenden Teichen ein sehr speziellen Sonnenaufgang.
    Ich wusste, dass es heute ziemlich hart werden würde, weil ich fast ausschliesslich dem Kanal entlang auf Asphalt wandern musste. Wie schon beschrieben, musste ich mich so entscheiden, weil ich Probleme hatte Übernachtungsmöglichkeiten zu finden.
    Abgesehen von ein paar Radfahrern war es absolut ruhig und somit gut zum "Gröble".
    Auch die Eintönigkeit hat etwas Spirituelles.
    Mittagessen war wieder einmal das erste Restaurant geschlossen. Ein Dorf weiter fand ich dann eine Bäckerei, wo es etwas zu essen gab.
    Ich begegnete noch einem Konvoi von alten Militärfahrzeugen. Mit Sirenengeheul und Böllerschüssen fuhren sie durch die Gegend.
    Ist irgendwie speziell, dass hier Kriegerlis gespielt wird und ein realer Krieg ist nicht weit.
    Gegen Ende des Tages haben die Füsse ziemlich geschmerzt. Ich war froh als ich in der einladenden Wohnung angekommen war.
    Die Gastgeberin ist eine sehr nette Frau, die auch etwas Deutsch sprach.
    In 1,2 Kilometer Entfernung wäre ein Restaurant, aber meine Füsse taten mir zu stark weh, und so entschloss ich mich, mich aus dem Rucksack zu verpflegen.
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  • 9. Tag

    8 september 2024, Frankrijk ⋅ ☁️ 16 °C

    Zu meiner Überraschung schmerzten heute morgen meine Füsse überhaupt nicht mehr. Um 8 Uhr verliess ich das Haus und ging Richtung Ludres.
    Dort kehrte ich bei einer Bäckerei ein, wo ich natürlich nur etwas süsses für das Frühstück fand. Anschliessend ging es durch einen Wald bis nach Nancy.
    Ich ging gemütlich, weil ich heute nur 12 km zu wandern hatte.
    Obwohl ich um 11 Uhr den Vermieter traf, wollte er mich erst um 13 Uhr in die Wohnung lassen. Somit ging ich zu einem naheliegenden Platz und gönnte mir ein Kaffee.
    Ich war einfach froh, die drei heftigen Etappen der letzten Tage überstanden zu haben. Um 13 Uhr konnte ich das Zimmer beziehen. Es liegt in der Altstadt.
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  • "E Chützer"

    8 september 2024, Frankrijk ⋅ ⛅ 17 °C

    Bei den ersten Häusern von Nancy kam mir ein Mann entgegen. Ein sehr dunkelhäutiger mit weissen Schuhen, schwarzen Socken, einer grauen Kleidung und einer weissen Mütze.
    Ich dachte mir, der sieht aus wie ein "Chüzer". Und prompt sprach er mich an. Ich sagte ihm, dass ich kein Französisch spreche, dann begann er Englisch zu sprechen, und wir unterhielten uns. Er fragte mich, was ich mache und so weiter.
    Dann fragt er mich, woher ich Englisch kann. Dann sagte ich ihm, dass ich am Lernen bin. Und prompt zückte er ein Visitenkärtchen zu einer Plattform über welche man Englisch lernen kann. War wohl kein Kompliment für meine Englischkenntnisse. Aber meine Vermutung mit dem "Chützer" war richtig.
    Solche Begegnungen sind einfach cool.
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  • Eine sehr berührende Begegnung

    8 september 2024, Frankrijk ⋅ ☀️ 21 °C

    Weil ich warten musste bis ich ins Zimmer konnte, ging ich zum Place Charles lll.
    Neben mir sass ein alter Mann. Er sprach mich an wegen den Wanderstöcken. Er konnte Englisch. Daraus entwickelte sich ein Gespräch, welches über eine Stunde dauerte. Er erzählte mir seine Lebensgeschichte. Diese berührte mich sehr. Denn er war sehr alt und ziemlich schwächlich. Er wirkte auf mich als ein alter weiser Mann. Er ist der Sohn eines deutschen Soldaten und einer Französin. Was dazu führte, dass seine Mutter und er ein Leben als Aussenseiter führten. Somit verliess er Frankreich so früh wie möglich. Er arbeitete in Holland, Iran und Indonesien. Er beschrieb das Leben im Iran als eine seiner schönsten Zeiten. Er war überrascht, dass ich die Geschichte vom Schah und dessen Sturz kannte. Beim Sturz des Schahs musste er fliehen. Später lebte er 47 Jahre in Thailand, hatte eine Frau und drei Kinder. Die Ehe hielt leider nicht. Das Gespräch wurde oft sehr politisch. Wir diskutierten über die Rolle der USA in manchen Konflikten usw.
    Mich berührte seine Lebensgeschichte sehr. Und vor allem wie er sein Leben und die Weltpolitik reflektiert hat.
    Ja so wie er ist, habe ich mir das immer vorgestellt. Wenn du einmal auf der Bank vor dem Altersheim sitzt und dich die Kräfte allmählich verlassen, dass du noch etwas inhaltlich wertvolles zum erzählen haben solltest. Ich denke, dann wird der letzte Abschnitt im Leben auch noch sehr spannend sein.

    Und ja, ich habe sehr viel Zeit fürs englisch lernen investiert. Aktuell sind es ca. 500 Std. Aber um solch Momente erleben zu können, hat es sich gelohnt.

    DANKE PAUL FÜR DIESE EMOTIONALE UND FÜR MICH SEHR WERTVOLLE BEGEGNUNG.
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  • 10. Tag

    10 september 2024, Frankrijk ⋅ ☁️ 13 °C

    Heute bin ich um 7 Uhr erwacht, weil es stark regnete. Ich wollte heute etwas später losziehen, weil ein naheliegendes Restaurant ab 8 Uhr geöffnet hat, wo es ein Frühstück gibt.
    Ab halb acht Uhr hat es aufgehört zu regnen. Ich genoss das "Zmorge" und beobachtete die Leute. Es war kühl, stark bewölkt, windig, aber angenehm zum Wandern. Aus der Stadt ging es wieder am Kanal entlang, diesmal aber auf schmalen Naturpfaden. Ich merkte, dass ich ausgeruht war. Nach zwei Stunden hatte ich eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 6.2 km/h. Es dauerte bis ich mich mässigen konnte.
    Der Kanal wurde breiter und somit sah ich bald die ersten Schiffe.
    Nach einer Pause in Pompey (Bäckerei- und Restaurantbesuch) ging es über den naheliegenden Hügel in Richtung meines Zielortes. Die Felder wurden immer grösser und man sah, dass ich jetzt in einem Gebiet war, wo intensiv Ackerbau betrieben wird. Extrem ist auch wie steinig die Felder sind. Auf einmal kamen mir erste Wanderer entgegen. Erst später realisierte ich, dass ich auf einem Abschnitt des Jakobswegs bin. Ich habe eine Dachwohnung. Die Treppe in die Dachwohnung würde ich eher als Leiter bezeichnen.
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  • 12. Tag

    11 september 2024, Frankrijk ⋅ ☁️ 15 °C

    Heute ging ich früh los.
    Ich wollte noch einige Kilometer machen bevor es laut Wetterbericht stärker zu regnen beginnt. Kaum vom Haus weg und nach zwei frischen Gipfeli vom Bäcker um die Ecke, begann es schon zu regnen.
    Es war immer knapp davor, dass ich den Poncho anziehen musste.
    Unangenehm war eigentlich der starke Seitenwind. Aber die Strecke war sehr schön und mir hat es irgendwie gut gefallen. Das Rauschen in den Wäldern ist einfach herrlich. Und interessanterweise war niemand anders unterwegs😉. Ich kam auch sehr gut voran. Aber 600 Meter vor dem Restaurant, wo ich Pause machen wollte, hat es begonnen zu schütten. Ich musste mich unter eine Buche stelle, um mich vor dem Schlimmsten zu schützen.
    Nach einer halben Stunde im Restaurant war es etwas besser und ich zog weiter, aber jetzt wurde der Wind sehr sehr stark und kalt. Ich musste schneller gehen, um nicht kalt zu bekommen.
    Ich hatte mich entschlossen einfach weiterzugehen, weil, wenn ich anhalten würde, würde ich beginnen zu frieren. Die letzten fünf Kilometer waren dann regenfrei.
    So zu wandern ist einfach heikel, weil man schnell friert oder total durchnässt ist. Es hat sich gezeigt, dass meine Ausrüstung gut gewählt ist.
    Irgendwie hat das Spass gemacht. Und es gehört auch zum Fernwandern dazu. Einmalig ist es bei Regen durch Laubwälder zu wandern. Das Geräusch des Regens auf die Blätter ist so beruhigend.
    Ca. um 14 Uhr kann ich im Zimmer an. Ich habe eine wunderbar grosse, schöne Wohnung.
    Ich habe eine warme Dusche schon lange nicht mehr so geschätzt wie heute.
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  • 12. Tag

    12 september 2024, Frankrijk ⋅ 🌙 9 °C

    Heute startete ich bei 7°C plus und kaltem Wind. Der Sonnenaufgang war in der Kanallandschaft einfach nur schön.
    Bald schon traf ich unerwartet auf ein römisches Aquädukt.
    Metz hat wirklich Charme. Das Schlendern bekam meinem Knie nicht so gut. Sobald ich aber ausserhalb der Stadt wieder zügig lief, war ich schmerzfrei. Zu Mittag ass ich in einem Restaurant, das ca. drei Meter breit war, dafür um so länger. Ich traf noch beim deutschen Tor ein Ehepaar. Er von der Normandie und sie von Uruguay.
    Aus der Stadt bis zum Tagesziel war es nicht mehr so prickelnd. Neubaugebiete und Industriezonen.
    Dank eines Tipps des Vermieters fand ich ein Restaurant, welches den Namen auch verdient.
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