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- Day 13
- Friday, July 26, 2024
- ☁️ 24 °C
- Altitude: 13 m
SwedenBeckholmen59°19’0” N 18°5’45” E
Aaron, es ist Zeit die Segel zu setzen!
July 26, 2024 in Sweden ⋅ ☁️ 24 °C
Fredag, 26. Juli 2024.
Nach unzähligen Erinnerungsmails von Laura von Direct Ferries wars nun so weit. Meine Zeit in Schweden endet am 26.07.
Ausgeschlafen wird logischerweise trotzdem und die Morgensonne lasse ich mir noch ein letztes Mal aufs Gesicht scheinen. Auch wenn es am Vortag bereits erwähnt wurde, möchte ich es hier nochmals festhalten, das Frühstück ist einfach der Wahnsinn. So habe ich auch heute gefrühstückt wie Gott in Frankreich. Da mein Zug erst um 1400 von Jönköping Central abfährt, hatte ich noch etwas mehr als drei Stunden, die ich in dieser tollen Stadt verbringen darf. Ein letzter Spaziergang durch die Stadt mit Stopp in einem Café, ein paar Postkarten schreiben. Danach habe ich die bis dahin grösste Herausforderungen dieses Tages in Angriff genommen, Briefmarken für internationale Sendungen zu finden. Teuer und rar sind sie überall in Schweden. Als ich zu meiner Freude ein Kiosk gefunden habe, welches mir die gefragte Ware anbieten konnte, war die Erleichterung gross und der Weg zu meinem nächsten Stopp nicht weit. Das Jönköping County Museum, wie es Google beschrieben hat. Der Eintritt war sogar kostenlos was mich positiv überrascht hat. Als ich die Ausstellung betreten habe und mich umgesehen habe, konnte ich zumindest ansatzweise nachvollziehen, wie die Preiskalkulation zustande kam. Für manch anderen wäre das vielleicht DIE Ausstellung schlechthin gewesen, für mich war das ganze nix. Auf meine Frage hin soll der Rundgang, je nach dem wie intensiv man die einzelnen Tafeln liest, zwischen 30 Minuten und einer Stunde dauern. Ich war nach etwa 10 Minuten wieder draussen. Anyway, hat ja nix gekostet.
Aus Jux und Tollerei habe ich mich entschieden einen E-Scooter zu mieten und etwas Fahrspass zu geniessen und am Wasser entlang fahren zu können. Die Wasserfront des Munksjön ist wirklich sehenswert.
Mein Gepäck abgeholt und nun warten auf den Zug der mich via Skövde nach Stockholm bringen wird. Die Fahrt war relativ unspektakulär, was meiner Meinung nach ein Qualitätsmerkmal für eine Zugreise sein kann. Jedoch wurde es interessant, als ich in Skövde in den Snabbtåg nach Stockholm eingestiegen bin. Ich habe mich über das Ticket in der ersten Klasse gefreut habe, welches ich mir gegönnt habe um sicher zu stellen, dass der einzige Lärm, der mein Trommelfell erreicht, meine Musik ist.
Naja, das war auch so.
Dennoch setzte sich ein Herr mittleren Alters neben mich, der, dem Zustand seiner Kleider nach zu urteilen, entweder Arbeitslos oder Alkoholiker sein musste. Er war per se sehr geschmackvoll angezogen, weisse Sneaker, Cordhose und ein Sakko. Jedoch hatte die Hose mehrere Löcher und der Herr teilte mit seinen Mitmenschen, hier besonders mit mir, seinen doch recht intensiven Duft. Eine Mischung aus alter Kellerluft und einfach alt. Spannender Kerl der sich während der Fahrt zwei Bier reingestellt hat und sich währenddessen intellektuell wertvolle Literatur gegeben hat.
Endlich war ich in der schwedischen Hauptstadt angekommen. Nun stand mir die grösste Herausforderung des Tages bevor. Der Weg von Stockholm Centralstation nach Stockholm Stadsgården, dem Schiffterminal von dem aus mein Dampfer ablegen wird. Auf dem Papier kein wirkliches Problem, 3,7 Kilometer durch die Stadt. Jedoch mit meinem Koffer, dessen Hinterräder stark lädiert sind, eine wirkliche Herausforderung, vor allem wenn die Sonne runterbrennt. Nachdem ich die Strecke endlich hinter mich gebracht habe, war ich komplett nass geschwitzt aber umso glücklicher endlich angekommen zu sein. Im Warteraum merkte ich recht schnell, dass ich noch über eine Stunde warten musste, bis ich endlich das Schiff betreten konnte. Diese Zeit konnte ich gut nutzen um zu trocknen, etwas Musik zu hören und runterzufahren.
Die Regeln der Viking Line besagen klar, dass keine Getränke oder Lebensmittel an Bord mitgenommen werden dürfen. Da ich Vincent jedoch versprochen habe das schwedische Bärenbier als Souvenir mitzubringen, dachte ich mir, dass es ein Versuch wert wäre und auf eine ausbleibende Gepäckkontrolle zu hoffen. Diese Hoffnung wurde Gott sei Dank bestätigt. Schnell und unkompliziert habe ich dann auch mein Zimmer gefunden. Klein, geräumig, funktionell und sauber, so gefällts mir. Ich konnte sehen, dass dies ein Zweibettzimmer war, somit musste ich noch bangen, ob ich denn in den Genuss eines Einzelzimmers komme oder das Kabäuschen mit einem anderen Passagier teilen musste. Nachdem ich mein Abendessen zu mir genommen habe, ein furztrockenes Käsesandwich, und der Dampfer abgelegt hat, konnte ich mein Zimmer nochmals checken und durfte feststellen, dass ich die Kajüte für mich allein haben werde.
Das nenne ich ein vielversprechendes Omen für den Rest des Abends. Wie ich hier bereits erwähnt habe, ist die Fähre von Stockholm nach Helsinki für ihre Parties bekannt. Besonders im Sommer und an Wochenenden. Es war sicherlich eine gute Stimmung da die Band wirklich gut abgeliefert hat, eine legendäre Party war es jedoch nicht. Dafür müsste ich wohl nochmals mit der Fähre fahren. Dort lernte ich auch David aus Schweden kennen, der mit seiner Familie auf dem Weg zu einem Familientreffen in Vaasa war. Wir hatten interessante Gespräche über Schweden, Finnland und das Leben was jeder von uns führt.
Als ich gemerkt habe, dass ich den Wechsel der Zeitzone überhaupt nicht auf dem Schirm hatte, wusste ich, dass es um 0120 Zeit war in die Heia zu gehen. Der Kan legt schliesslich um 0725 in Turku an.
Hyvä yöttä kaikille.Read more










