• Rein in den Main!

    6月3日, ドイツ ⋅ ⛅ 23 °C

    Die Mainmündung ist nicht weit weg von unserem Liegeplatz. Wir haben beim Kanu-Club Mainz-Kostheim übernachtet, in einem Seitenarm des Rheins mit Zufahrtsbegrenzung: die Bootsgarage der Wasserschutzpolizei Mainz. Bei schönstem Sonnenschein fahren wir eng an der Wand der Garage vorbei zurück in den Rhein und drehen gegen die Strömung. Denn unser Ziel heute ist der Main, der Hafen Raunheim.

    Dicht am Kostheimer Ufer entlang fahren wir zu Berg auf dem Rhein. Es geht langsam voran, aber die Strömung ist nicht so stark wie gedacht. Bis zur Mainmündung brauchen wir 20 Minuten für 1,5 Kilometer. Wir haben Unterhaltung: Auf dem Rhein fährt ein Ausbildungsboot von Onwater Mainz eine Mensch-über-Bord-Übung. Bei denen haben wir 2021 unseren Sportbootführerschein gemacht 😊

    Über Funk hören wir, dass ein Frachter aus dem Main ausfahren wird. Wir warten kurz ab, denn dem wollen wir nicht entgegenfahren, und dann rein in den Main! Hm. Sieht eigentlich ähnlich aus wie der Rhein, grüne Ufer, aber etwas schmaler.

    Es ist nicht sehr weit bis Raunheim, aber nach 3 km müssen wir zunächst mal durch die „Bananenschleuse“. Das ist die Schleuse Kostheim, deren Schleusenkammer leicht gekrümmt ist. Neben Iffezheim ist sie die meistbefahrene Schleuse Deutschlands, über 300 m lang, ca. 15 m breit, mehrere Kammern (nur eine in Betrieb), Hub derzeit 3m. Es gibt auch eine kleine Sportbootschleuse in Kostheim, aber die ist nur 3,50 breit, das reicht nicht für die Solaris.

    Der Schleusenfunk kündigt an, dass gerade zu Tal geschleust wird. Aus der Kammer fahren etwas später ein imposanter Schwimmbagger, eine Art Lotsenboot, ein 130m-Flusskreuzfahrtschiff und ein 100m-Frachter aus. Dann ist sie leer und es wird grün, das Zeichen für uns - wir sind die einzigen zu Berg - in die Schleusenkammer zu fahren. Wie immer mit Hafengeschwindigkeit. Da treibt uns der Schleusenfunk zur Eile an! Im Oberwasser würden einige Frachter warten, bitte schneller in die Kammer einfahren! Sehr gern, Platz ist genug. Also mit Vollgas rein. Würde man eigentlich nie machen.

    Die Schleusung dauert insgesamt 30 - 45 Minuten. Sehr ruhig geht es aufwärts. Danach fahren wir ebenso ruhig auf dem Main weiter, wenig Verkehr. Die Hochheimer Weinberge kommen in Sicht, dann Opel Rüsselsheim und Flörsheim.

    Bei Main-Kilometer 11 fahren wir in den Hafen Raunheim. Da war bis ca 1930 die alte Raunheimer Schleuse, bevor die Eddersheimer Schleuse gebaut wurde. Man hat im Hafen ab und zu sehr heftigen Sog und Schwell durch vorbeifahrende Frachter, und das Einparken ist dann nicht so einfach. Hat aber mit etwas Vor und Zurück geklappt. Das Schlafen könnte auch schwierig werden bei dem Schaukeln, wir werden sehen…

    Hinter einer grünen Böschung verläuft die B43 am Hafen entlang, muss man mögen... ansonsten sehr schönes Gelände des Yachtclub Untermain e.V. Der YCU hat gerade erst neue Schwimmstege eingesetzt. Es gibt 4-6 Gastliegeplätze und insgesamt über 60 Liegeplätze. Der Stegwart, Herr Schluckebier, begrüßt uns freundlich und hilft uns oersönlich bei der Anmeldung. 25€ für Strom, Wasser, san. Anlagen, alles top.

    Warum wir in Raunheim Halt machen? Der Bummel durch den alten Ortskern ist netter als gedacht, unser Ziel ist aber die Raunheimer Street Art vom „Hafen Jam 2024“. Zwei Unterführungen und eine 300 m lange und 2,50 m hohe Wand am Yachthafen wurden von über 100 Graffitisprühern / -künstlern / -malern aus Deutschland und dem Ausland neu gestaltet. Erinnert an Berlin!

    Heute, Di. 3.6. Rhein zu Berg (!) von Mainz-Kostheim bis zur Mainmündung, Rhein-km 498-497, dann Main zu Berg bis Raunheim, Main-km 0-11; Strecke 12 km, Schleusen 1, Fähren 0, Dauer 3 Std., Wetter: sonnig bis wolkig, um die 20 Grad, Regen und Gewitter ab 22 Uhr
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