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- Día 39
- martes, 10 de junio de 2025, 13:30
- ☁️ 20 °C
- Altitud: 72 m
AlemaniaRüdesheim am Rhein49°58’46” N 7°56’49” E
Ganz große Germania

Bumpy heute, der Rhein! Bei der Ausfahrt aus dem Schiersteiner Hafen freuen wir uns noch über das Wetter und beobachten Schüler beim Drachenbootfahren. Auf dem Rhein ist die Solaris dann nicht mehr so geschützt! Der Wind peitscht das Wasser auf, man sieht die weißen Schaumkronen. Viele voll beladene Tanker und Frachter kommen uns entgegen. Die Fahrrinne wird enger. Zeit für mich, die Schwimmweste anzuziehen, denn die Fender müssen hoch, sie werden von den Wellen arg hin- und her geschleudert.
Wir erreichen den Rheingau! Rechts Hessen, links Rheinland-Pfalz, nach wie vor. Die Weingegend hier links heißt übrigens Rheinhessen, da soll sich noch jemand auskennen! Uns gut bekannte Orte ziehen rechtsrheinisch vorbei: Walluf, Eltville, Erbach, Hattenheim, Oestrich-Winkel, Geisenheim. Auf der linken Seite Ingelheim und beidseitig wunderschöne Rheinauen und einige schicke Herrenhäuser. Schließlich kommen wir nach Rüdesheim, unserem Ziel für heute. Eine spitze Kehre in den Hafen hinein, kurz gegen die Strömung, das kennen wir jetzt ja schon.
Der Rüdesheimer Yachtclub hat seine Stege und das große Clubschiff “Dorotea” aus Hamburg in einem ruhigen Hafenbecken am Rhein. 2€ pro Bootsmeter, alles inklusive, sehr netter Empfang, wirklich toll. Neben uns liegt ein hübsches Piper Boat, klassischer holländischer Binnenschiff-Stil, “made to live on the water”. Das Paar bleibt 10 Tage hier, dann geht es weiter irgendwohin, Homeoffice auf dem Boot.
Die sanitären Anlagen hat der Club “Klo-thilde” getauft. Wir stellen eine Maschine Wäsche an und laufen los, Rüdesheim erkunden. Bis zum Zentrum ist es nicht weit, vorbei an den Resten der Hindenburgbrücke, die im 2. WK von der Wehrmacht zerstört und nie wieder aufgebaut wurde. Sieht aus wie ein Kletterparadies für Ziegen. Im Rhein sind noch zwei Brückenpfeiler zu sehen.
Ist Rüdesheim so kitschig wie sein Ruf? Das Rheinufer ist ein einziger riesiger Anleger für Kreuzfahrtschiffe. Die ersten Souvenirläden kommen bald in Sicht. Wir laufen natürlich durch die Drosselgasse und amüsieren uns über die Versuche eines Gästeführers, Weinsorten zu erklären: “… in Germany we call this ‘Spät-bur-gun-der’…..” Es ist insgesamt nicht so viel los, wie man meinen sollte. Die Menschen zu beobachten ist kurzweilig.
Wir entschließen uns, die Seilbahn hoch in den Niederwald auszuprobieren. Ganz süß, man sitzt offen in kleinen Gondeln und schwebt über den Reben. Unvergleichliche Aussicht auf den Rhein! Auch wenn es leider diesig ist und man nicht so weit sieht, wunderschön.
Oben angekommen bestaunen wir den Monopteros, der gerade für einen Heiratsantrag dekoriert wird (?!) und vor allem das monumentale Niederwald-Denkmal von 1883 mit den übergroßen Allegorien von Vater Rhein und Tochter Mosel, ganz oben die riesige Germania mit wehendem Haar. Rheinromantik des 18./19. Jahrhunderts. Wir wundern uns, dass die Franzosen dieses Denkmal der Kaiserreichsgründung und des Sieges über Frankreich 1870/71 später nicht zerstört haben. Etwas weiter unten mitten in den Weinbergen finden wir ein kleines Restaurant mit toller Aussichtsterrasse, das Rebenhaus, wunderschöne Lage.
Die Wäsche ist fertig als wir am Abend wieder im Hafen sind, und der Trockner funktioniert dieses Mal auch. Die Wanderung hat gut getan - der Riesling vom Weingut Dr. Nägler auch :)
Heute, Di. 10.6.: Rhein talwärts vom Schiersteiner Hafen bis Rüdesheim, Rhein-km 505 - 525, Strecke 20 km, Schleusen 0, Fähren 2 (Oestrich-Winkel - Ingelheim), Dauer 2 Std., Wetter: bewölkt bis sonnig, sehr windig, 18-24 GradLeer más
Thomas WassnerDanke Euch!
Viajero
🥳