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- Day 40
- Wednesday, June 11, 2025 at 2:00 PM
- ☀️ 20 °C
- Altitude: 48 m
GermanySankt Goar50°9’15” N 7°42’32” E
Harte Felsen im Rhein

Bevor wir morgens losfahren, ist einiges zu tun: Stecke anschauen, im Boot alles verstauen, was hin und herfliegen könnte, Stromkabel abhängen, usw. Die Wasserkarte liest sich heute morgen interessant, um nicht zu sagen herausfordernd: Von der Nahemündung bei Bingen - also kurz hinter Rüdesheim, wo wir die Nacht verbracht haben - bis hin zur Moselmündung bei Koblenz durchfließt der Rhein die Gebirgsstrecke.
Es ist schmal, die Fahrrinne ist nur 120-140m breit, es ist sehr kurvig und felsig. Auf keinen Fall soll man den betonten Fahrweg verlassen, eher 10-15m Abstand von den Tonnen halten, denn dahinter sind einzelne Felsen, Felsenriffe oder Geröllbänke. Sie sind je nach Wasserstand überspült und nicht mal an der Kräuselung des Wassers zu erkennen.
Das ist wohl auch der Grund, warum wir eigentlich keine Sportboote unterwegs treffen :) Dafür umso mehr Frachter und Kreuzfahrtschiffe. Wie an einer Perlenkette, die meisten kommen uns entgegen und wegen der engen Fahrrinne sind sie recht nah. Als auch noch ein Kreuzfahrtschiff von hinten zum Überholen ansetzt, fragen wir lieber via Funk nach, ob wir weit genug rechts sind “Passt es so?” “Jetzt ja...” kommt die prompte Antwort. Nun fahren wir nur noch 5 m entfernt von der nächsten roten Tonne.
Also volle Konzentration bei der Fahrt. Die Felsen, die man im Wasser sieht, flößen Respekt ein. Es geht mit 20 km/h schnell vorwärts. Und andererseits, was für eine hübsche Landschaft!!! Ein Ufer reizvoller als das andere. Das Obere Mittelrheintal ist UNESCO-Weltkulturerbe mit Burgen, Weinbergen und malerischen Städten.
Kurz vor Sankt Goar, unserem Ziel heute, kommt ein besonders kurviges Stück Rhein: Jungferngrund, Kammereck, Geisenrücken, Betteck, und schließlich die berühmte Loreley! Es gibt auf den rund 5 Kilometern ab Oberwesel Lichtwahrschau, eine Art Ampelsystem auf dem Wasser, gesteuert von der Revierzentrale. Denn die großen Frachter können nicht überall aneinander vorbei. Und wir mittendrin.
Tatsächlich gibt es an der Loreley sogar Stromschnellen. Der Rhein ist hier bis zu 25 m tief und hat eine super starke Strömung, was vor allem Bergfahrern viel abverlangt. Und wir haben dann auch noch Gegenverkehr an dieser Engstelle, grad noch gesehen, als er um die Ecke kommt.
Wir sind stolz, diesen schwierigen Abschnitt gefahren zu haben und laufen in den Stadthafen Sankt Goar ein. Die Strömung ist auch da unglaublich. Das haben wir kurz vorher schon an der freifahrenden Auto- und Personenfähre beobachtet, die mit viel Schwung gekonnt an den Anleger driftete. So ähnlich machen wir das auch ;)
Im Hafen lehnen wir uns zurück: links der Blick zur Burg Rheinfels, auf der anderen Seite Sankt Goarshausen mit der Burg Katz, rheinabwärts Burg Maus, beidseitig die bewaldeten Hänge des rheinischen Schiefergebirges, und das bei herrlichem Sonnenschein!
Tolle Kulisse für unser spätes Mittagessen. Danach wandern wir hoch zur Burg Katz (privat, geschlossen) und auf den Loreleyfelsen, inzwischen ein neu gestaltetes Gelände mit vielen Aussichtspunkten und einem Visitors Center. Man kann von da oben die Frachter beim Strömungs-Driften um die Loreley beobachten - in Gedanken froh, dass man selbst unbeschadet durchgefahren ist ;)
Heute, Mi. 11.6. Rhein talwärts von Rüdesheim bis St. Goar, Rhein-km 525-557, Strecke 32 km, Schleusen 0, Fähren 4, Dauer 2,5 Std., Wetter: sonnig, windig, 20-25 GradRead more
Traveler
Sieht nach einem schönen und gelungenen Tag aus. Tolle Bilder. Danke 🤗