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- Day 59
- Monday, June 30, 2025 at 4:30 PM
- ☀️ 31 °C
- Altitude: 131 m
GermanyKonz49°42’22” N 6°34’36” E
Die älteste Brücke Deutschlands

Die Gästestege sind quasi leer, als wir heute, Montag, aus der Marina Schweich auslaufen. Wir haben am Morgen im nahen Edeka den Kühlschrank aufgefüllt, denn wir bekommen morgen wieder Besuch! Unser Sohn Kai wird uns ein paar Tage begleiten, wir freuen uns sehr drauf!
Auf den ersten Kilometern hinter Schweich merken wir, dass wir tatsächlich das Ende der Moselweinberge erreicht haben. Aber halt, bei Mosel-km 186 mündet die Ruwer in die Mosel, das ist doch auch ein Weinanbaugebiet? Genau, aber die Weinlagen sieht man nicht, die wenigen Hänge (190 ha) verstecken sich in einem Seitental der Mosel. Bis 2007 sprach man vom Weinanbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer, heute nennt man es aus Marketinggründen nur noch „Mosel“, um insbesondere die internationale Kundschaft weniger zu verwirren. Natürlich offiziell festgelegt im Deutschen Weingesetz.
Also sanfte bewaldete Hügel unterwegs, keine Reben mehr an den Ufern. Es ist eine sehr ruhige Fahrt, kaum Verkehr. Bis es hinter uns hupt! Seit langem mal wieder ein Frachter, der uns überholen möchte! Wir in der Mitte der Mosel….Wir ziehen scharf nach rechts und entschuldigen per Funk, dass wir ohne Rückschau unterwegs sind. Der Frachter zeigt vollstes Verständnis für uns Rentner;) Gut, dass er auf sich aufmerksam gemacht hat.
Schon bei Schweich waren sie uns aufgefallen, hier bei Trier wieder: die roten Felsen der Trierer Bucht. Am linken Moselufer bei Pallien und Biewer (also auf unserer rechten Seite, weil wir zu Berg fahren) überragen sie die Bebauung. Muss spannend sein, da zu wohnen..
Trier naht, viel sieht man aber nicht von der Stadt an der Mosel. Genauer gesagt: den Schutzhafen Trier, die Mariensäule auf dem Pulsberg und zwei Moselbrücken. Aber die haben es in sich! Vor der Kaiser-Wilhelm-Brücke von 1913 wird gewarnt. Man solle ja nicht durch den falschen Bogen fahren, das würde unweigerlich zur Kollision führen - what?! Klar die vielen Ausflugsschiffe… Aber heute ist Montag. Das einzige Ausflugsschiff, das uns entgegen kommt, nimmt den linken Bogen, wir den rechten, die ganz außen sehen sowieso zu flach aus. Alles gut.
Kurz danach fahren wir durch die zweite Trierer Brücke. Die Römerbrücke mit ihren Pfeilern aus dem 2. Jahrhundert (!) ist schon beeindruckend! Acht Bögen sind zu sehen, UNESCO-Welterbe. Älteste Brücke Deutschlands. Zufällig nicht gesprengt im 2. Weltkrieg, im Gegensatz zu der Kaiser-Wilhelm-Brücke.
Vier Kilometer vor unserer Marina Konz kommen wir an die Schleuse Trier. Ohne Wartezeit hinein - Jubel Nr.1! - und wir schleusen mit Schwimmpollern auf der linken Seite der Schleusenkammer - Jubel Nr. 2! Die neue Kammer ist 2021 nach sieben (sieben?!) Jahren Bauzeit fertig geworden. Nur weiter so!
Bei Mosel-km 200 laufen wir am Nachmittag in die Marina Konz ein. Der Bahnhof ist in Laufweite. In ganzer Länge kann man aus dem Hafenbecken auf die Mosel sehen. Der Empfang der Hafenmeisterin ist sehr freundlich, auch hier wird Geselligkeit am offenen Tresen groß geschrieben! Wir bekommen unseren Liegeplatz für weniger als 20 Euro, WC, Strom, Wasser inklusive, Duschen 2€ extra, wie günstig! Daran könnten sich die Marinas in den Weinorten mal ein Beispiel nehmen.
Man trifft interessante Leute im Hafen. Heute in Konz liegt Jan (Name von der Redaktion geändert) mit seiner umgebauten hellblau-weißen Péniche mit Heimathafen Brisbane (Australien!) rechts neben uns. Er kommt aus Nancy und ist auf dem Weg in die Saar, nächster Stop ist Merzig, unser Heimathafen. Man tauscht sich aus, hilft mit Infos über die Fahrwege. Links von uns liegen zwei Herren in bestem Alter. Ihre Yacht hat mit mit 4,5 m Breite echt Spaß in den Kanälen. Die Kanäle um Paris seien nicht alle einfach, im Sommer immer mehr verkrautet, richtig schwierig wäre es aber in Toul…. Schade, Toul war auch mal auf unserer Liste, aber das vertagen wir mal.
Auch wenn wir jetzt mal eine leckere Cidre-Schorle auf Eis als Sundowner nehmen, ein Wort noch zum Weinbau in dieser Region: Heutzutage dominieren Weißweine an der Mosel. Aber bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war Rotwein, insbesondere der Blaue Spätburgunder, ebenso verbreitet wie viele Weißweinsorten. Da man aber für Weißweine, insbesondere für Riesling höhere Preise erzielen konnte, stellten sich die Winzer nach und nach um. Der Rückgang des Rotweinanbaus wurde durch politische Entscheidungen beschleunigt, z.B. durch ein Dekret des Trierer Kurfüsten von 1787 oder auch durch ein Verbot des Anbaus von roten Rebsorten an der Mosel von 1933.
Eben ein lauter Fluch aus der Küche, die Gasflasche sei wieder leer! Eigentlich kein Problem, aber da das Kochen bei der Hitze heute schon eine wirklich schweißtreibende Angelegenheit ist, muss das Tauschen der Gasflasche hinten am Boot nicht auch noch sein. Hm. Ich schaue zu und mache Fotos 😎
Heute, Mo. 30.6.: Mosel zu Berg von Schweich nach Konz, Mosel-km 178 - 200, Strecke 22 km, Schleusen 1 (Trier), Fähren 0, Fahrdauer 3 Std., Wetter: sonnig bis 33 Grad.Read more
Traveler
Klasse! 👍