• Hallo, ist da irgendjemand?

    9 april, Spanien ⋅ ☁️ 19 °C

    Nach dem wunderschönen Abschnitt mitten in der Natur, lief ich allmählich in Aviles ein. Das zweite große Industriegebiet war vor mir. Dieser Ausblick mit kilometerlangen Marsch auf der Landstraße war dann doch etwas demotivierend. Also machte ich mir Musik ins Ohr. Dann hieß es durchhalten. Es war bereits mittags und ich zweifelte allmählich, ob ich auf dem Jakobsweg war. Ich hatte noch nicht einen Pilgerer gesehen. 2019 hatte es keine Stunde gedauert.

    Kurz vor Aviles begegnete ich schließlich doch einem Pilgerer, welcher hinter mir auftauchte. Wir begrüßten uns nur kurz mit einem „Buon Camino“ und kämpften uns getrennt weiter die schier endlose Straße entlang.
    Die ersten Wohnhäuser tauchten auf. Mein voreiliges Fazit: „So eine hässliche Stadt“.

    Mit dem Einlauf ins Stadtzentrum musste ich meinen voreiligen Entschluss revidieren. Eine wunderschöne Altstadt erwartete mich. Ich ging ins Touristenbüro, holte meinen Stempel, schlenderte ein wenig durch die Stadt und setzte mich in ein Café, direkt auf dem Marktplatz. Die Sonne schien und der frisch gebrühte Café con Lećhe schmeckte hervorragend.

    Kurzzeitig überlegte ich in Aviles zu bleiben und mein gebuchtes Hotel zu stornieren, aber dann entschloß ich mich doch noch 7km weiter zu laufen. Diese Strecke war wunderschön und es machte trotz, dass ich schon 25km gelaufen bin, einfach Spaß. Nach 32km und 39.000 Schritt kam ich in Piadres Blancas in einem wunderschönen Hotel an.
    Auf der ganzen Strecke ist mir heute nur ein Pilger begegnet.

    Im Hotel ging ich unter Schmerzen in die Badewanne und gönnte mir danach auf der vorgelagerten Terrasse noch etwas zutrinken.
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