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- Giorno 8
- martedì 15 aprile 2025 09:30
- 🌧 5 °C
- Altitudine: 665 m
SpagnaMondoñedo43°24’31” N 7°24’56” W
Geballte Kraft
15 aprile, Spagna ⋅ 🌧 5 °C
Der Camino so heißt es, zwingt dich in die Knie. Mit den heutigen Tag kann ich das nur bestätigen.
07:00Uhr klingelte mein erster Wecker. Ich war noch zu müde um aufzustehen. Trotz einer sehr guten Nacht, diesmal ohne Ungeziefer in meinem Bett, wie in meiner letzten Unterkunft, stellte ich einen neuen Wecker eine viertel Stunde später. Jetzt musste es aber losgehen, schließlich bin ich ja nicht im Urlaub oder doch?
Ich stand auf und startete meine Morgenroutine, kurz darauf brasselte ein starker Regenguss auf das Dach. Das wäre heute der richtige Tag, um einfach im Bett zu bleiben. Ich verspeiste zwei Schokobrötchen und eine Banane, welche ich mir gestern gekauft hatte und machte mich Regentagtauglich. Nach einer kurzen Wegfindungsstörung, startete ich dann auf den Camino durch.
Kurz nach Ortsausgang erwartete mich ein Aufstieg von 700hm, welcher mich ganz schön ins Schwitzen brachte. Aller paar Meter musste ich stehen bleiben und durchatmen.
Nach einer Stunde hatte ich das gröbste hinter mir. Alles war neblig, ich hörte nur den Wind und drei Windräder, welche sich darin drehten. Irgendwie cool, hier oben, alleine Wind und Wetter ausgesetzt.
Ein Stück weiter des Weges, wurde es abenteuerlicher. Es windete sehr und vor mir lag eine Berglandschaft, welche im Nebel eingetaucht war. Der Regen peitschte mir ins Gesicht. Meine Hände schon ganz rot vor Kälte, fingen an zu schmerzen. „Auch mal schön wenn was Anderes weh tut, außer die Beine“, dachte ich mir.
Wie der Typ aus der Schöffel Werbung, lief ich den Berggrad entlang. Niemand war da außer mir und die bittere Natur. Dann fing es an zu Schneien. ❄️🌨️🏔️. „Echt jetzt, ich fahre nach Spanien, in den Urlaub und da schneit es?“ Ich fühlte mich etwas verschaukelt. Die ganze Szenerie war filmreif. Nur die Schöffeljacke hielt in dem Wetter nicht mal drei Minuten. Schön verarscht wird man da in der Werbung.
Ich lief so schnell ich konnte, in der Hoffnung, von dem Berg wieder runter zu kommen.
Das Unwetter zog durch und kurzzeitig kam sogar etwas Sonne raus. Es waren noch nicht mal 10km geschafft und ich war quasi am Ende. So ein nettes Cafe könnte mir da jetzt weiter helfen. Aber keins war weit und breit in Sicht. Ich lief und lief und lief und nahm einen Regenguss nach dem Anderen mit. Nicht nur einmal hatte ich heute den Gedanken abzubrechen.
Klitschnass bis auf die Schlüpper erreichte ich nach ca. 20km ein kleines Cafe. Ich betrat das relativ leere Lokal. Die Dame hinter dem Tresen schaute mich mitleidig an. Nach einem Kaffee und einer Art Pfannkuchen hatte ich neue Kraft gesammelt.
Der Weg heute war eigentlich wunderschön. Besonders der Part der nach meiner Pause startete. Uralte moosüberzogene Brücken, überall kleine oder große Kreuze, welche uralt schienen. Teils war der Weg mit alten moosbedeckten Steinplatten begrenzt. Hier sind schon vor hunderten von Jahren die Menschen lang gepilgert.
Immerwieder gab es sturzgussartige Schauer, teils sogar mit Hagel, in Abwechslung mit Sonnenschein.
Völlig geschafft kam ich in meinem Hostal an und nahm mir für 36 Euro ein Zimmer.
Tagesbilanz:
- Alles ist Nass (auch der Inhalt des Rucksacks)
- Heute war mein erster Tag ohne Schmerztabletten
- ich befinde mich 120km vor Santiago de Compostella
- der Wetterbericht sagt Regen bis zu meiner Abreise😭Leggi altro









