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- Sep 30, 2024
- ☁️ 12 °C
- Altitude: 482 m
GermanyFree State of BavariaSchondra, MarktSingenrainBurkhartsberg50°14’17” N 9°52’33” E
Ein regnerischer Tag in Bamberg

Tagesetappe 150 km
Oh Mann! Gestern Abend kamen noch bis in die späten Stunden unzählige Wohnmobile an, um einen Platz für die Nacht zu ergattern. Selbst die PKW-Parkplätze wurden in Beschlag genommen. 🚐🚙 Trotzdem haben wir gut geschlafen. Heute Morgen, als ich das Rollo hochziehe, ist der Spuk vorbei – der Platz ist halb leer. Beim Frühstück trudeln schon die ersten neuen Wohnmobile ein. 😴
Es ist fast halb elf, als wir zur zweiten Tagesetappe aufbrechen. Auch heute sind es nur 240 Kilometer bis zu unserem Ziel: Bamberg. Die Stadt steht schon lange auf unserer Liste, wenn es in Richtung Süden geht. ☀️
Das Wetter ist heute jedoch alles andere als märchenhaft. Es ist kalt und regnerisch. 🌧️ Aber angeblich soll am Nachmittag die Sonne rauskommen. Hoffen wir das Beste. ☀️
Die Fahrt führt uns über die A5 zur A7 und schließlich auf die A70. Kurz vor dem Kreuz Schweinfurt machen wir einen Fahrerwechsel auf einem Parkplatz mit einer Quelle. Dieses Mal erinnert sich Michael an eine Pause, die er vor bestimmt 50 Jahren hier gemacht hat – auf dem Weg an die Côte d'Azur mit Freunden, die schon lange nicht mehr unter uns sind. 👴
Wir sind die A70 bisher noch nie gefahren, obwohl sie wunderbar am Main entlangführt und zu kleinen Mainorten sowie – wie die A7 – nach Nürnberg leitet. 🚗💨
Eigentlich hätten wir mit Bamberg unser „Toskana-Ziel“ erreicht, denn die Region um Bamberg nennt man auch die „Fränkische Toskana“. 🏰🍷 Aber von toskanischen Temperaturen sind wir weit entfernt – es regnet, als wir Bamberg erreichen. 🌧️ Wir steuern den Stellplatz am Heinrichsdamm an, der recht zentral zur Altstadt liegt. Doch mitten bei der Anfahrt streikt Mathilde, unser Navi. Zum Glück habe ich noch Maps auf dem Handy offen.
Leider ist die Enttäuschung groß, als wir kurz nach 12 Uhr feststellen, dass es keinen freien Stellplatz mehr gibt. 😞 Also routen wir um und fahren zum Stellplatz am Bambados-Freizeitbad. Hier sind zwar noch Plätze frei, aber wirklich schön ist der Platz mit den Hochhäusern gegenüber nicht. 🙁 Egal, Hauptsache, wir stehen erst einmal. Der Platz ist tagsüber kostenlos, nur von 22:00 Uhr bis 6:00 Uhr kostet er 15 Euro. Wir müssen ein Parkticket ziehen, das bei der Ausfahrt entwertet werden muss.
Ich finde schnell heraus, dass in kurzen Intervallen Busse in die Altstadt fahren. 🚌 Das Tagesticket, das ich mir online als QR-Code aufs Handy hole, kostet 5 Euro und gilt bis Mitternacht. Perfekt! Für heute reicht mir aber erst mal eine Fahrt in die historische Altstadt. Michael winkt ab – ihm ist das alles zu anstrengend. Er bleibt lieber im Wohnmobil.
Als ich zur Haltestelle gegenüber dem Stellplatz komme, bin ich mir unsicher, ob das die richtige ist, da sie "Stadion" heißt. Ich frage sicherheitshalber einige Passanten.Aber keiner versteht deutsch. Nur eine Frau, die ich als erstes frage, ob sie deutsch spricht, erklärt mir lachend: „Das ist die Haltestelle für die Flüchtlinge. Der 270er ist ein Asylantenbus, aber mit dem können Sie auch zum ZOB fahren. Von dort sind Sie direkt in der Altstadt.“ Die Fahrt dauert keine Viertelstunde, und im Bus schwirren nicht nur verschiedene Sprachfetzen, sondern auch die Düfte Arabiens um meine Nase. 🌍
Dann beginnt das Abenteuer Bamberger Altstadt. Der Regen tropft sanft auf die Straßen (ich hätte doch eine Regenjacke anziehen sollen), aber das hält mich nicht davon ab, durch die verwinkelten Gassen zu spazieren. Die Luft ist frisch, und das Kopfsteinpflaster glänzt vom Regen. 🌧️
Mein Weg führt mich zur alten Brücke, wo das farbenfrohe Alte Rathaus über der Regnitz thront. Der Fluss rauscht lautstark unter mir hindurch, während der Regen die kunstvollen Fresken an der Fassade lebendig wirken lässt. Ich bleibe einen Moment stehen, um die Atmosphäre aufzusaugen, bevor ich weiter nach Klein Venedig gehe.
Dort reiht sich ein pittoreskes Fachwerkhaus ans nächste. Die farbenfrohen Fassaden schimmern im Regen, während kleine Boote ruhig am Ufer dümpeln. 🏠🚤 Es wirkt, als hätte sich die Zeit verlangsamt, während die Regnitz sanft an den Häusern vorbeifließt. Es ist kalt und nass, also lasse ich die Bootstour ausfallen, die in der nächsten halben Stunde starten würde.
Ein Vorteil des regnerischen Wetters: Die Stadt ist nicht überlaufen. Nur vereinzelt sehe ich Reisegruppen mit fotografierenden Touristen. 📸 Ich bin inzwischen ziemlich durchgefroren und suche mir ein gemütliches Café zum Aufwärmen. ☕
Ich bin begeistert von der Fülle an historischen Gebäuden, den urigen Lokalen und den zahlreichen Terrassen und Biergärten. Beim imposanten Dom angekommen, dessen mächtige Türme eingerüstet sind, finde ich Zuflucht vor dem Regen. Im warmen Inneren entzünde ich eine Kerze und wärme mich ein wenig auf. Vom Domberg aus habe ich einen fantastischen Blick auf die Altstadt. 🏰
Langsam schlendere ich zurück zum ZOB und komme dabei noch am Gabelmann-Brunnen vorbei. Eigentlich steht Neptun als Statue auf dem Brunnen, aber wegen seines Dreizacks nennen ihn die Einheimischen „Gabelmann“. Mit frischen Brötchen und einem Bamberger Hörnchen in der Hand fahre ich gegen 18 Uhr zurück. 🥐
Der Stellplatz ist inzwischen pickepackevoll, und viele Camper müssen wieder fahren. Für Bamberg bräuchte man – abgesehen von besserem Wetter – mehr als nur einen Nachmittag. Aber da es morgen weiter regnet, fahren wir wohl weiter. 🌧️
Bamberg hat mich trotz des Regens verzaubert. Die Stadt braucht definitiv mehr Zeit, und ich bin sicher, dass wir eines Tages zurückkehren werden – hoffentlich bei Sonnenschein!Read more
Traveler Ja, in Bamberg kann man sehr viel zeit verbringen, oder immer wieder hinfahren. Für uns ist die A70 übrigens Stammstrecke, um immer wenn möglich die A3 zwischen Nürnberg und Würzburg zu vermeiden.
Womofriends-on-tour Ich denke, wir kommen mal wieder, wenn die Sonne scheint. Eine schöne Stadt, da gehört einfach auch ein bisschen Sonnenschein dazu. ☀️🌞