• Das Universum von Uyuni

    2 Oktober 2021, Bolivia ⋅ ☀️ 15 °C

    Am 1. Oktober nehmen wir den Nachtbus nach Uyuni, diesmal kümmert sich die Agentur um alles – Aboholung, Zimmer, noch einmal ein wenig schlafen – eine Wohltat! Um zehn Uhr geht es los: Zu unserer Gruppe gehören Alejandro, unser Guide, und Jhony (kein Rechtschreibfehler!), der Kondukteur. Auch ein Paar mit Kind und ein „Peceno“ begleiten uns auf die legendäre Tour durch die größte Salzwüste der Welt. Dies soll ein weiteres unvergessliches Erlebnis werden!
    Angefangen am Eisenbahn-Friedhof, auf dem ein paar lustige Bilder entstehen (ich denke sofort an "Burning Man"!) , führt uns das Team zu einer Salzmanufaktur, vorbei an Salzhotels und dem Dakar-Denkmal in das Herz der Salzwüste. Im ersten Salzhotel essen wir, was unser Team zuvor aus der Stadt mitgenommen hat, wie so oft Reis mit Kartoffeln, dazu Salat und natürlich FLeisch. ;-) Später bemerken wir, dass Jhony und Alejandro die Reste essen und so intervenieren wir für die anderen Mahlzeiten.
    Wir fahren im endlosen Weiß entlang ins Nichts, um im eiskalten Wind „funny pictures“ zu schießen, die unsere Sinne täuschen, drehen Videos und haben unseren Spaß, wenn auch bibbernd. Ich kann den Blick nicht abwenden, überall weiße Salzfelder, im Hintergrund die Vulkanlandschaft Boliviens. Die Wüste ist so beeindruckend, ich finde keinen Vergleich. Mir kommt Badwater im Death Valley plötzlich ganz unbedeutend und winzig vor.
    Die Route, die wir fahren, wird angeblich auch zum Schmuggel zwischen Chile und Bolivien genutzt – Drogen gegen Autos. So erklärt uns Alejandro, dass hier oft nachts Autokolonnen von Chile durch die Wüste unterwegs sind... DAs wäre also auch ein Weg während der geschlossenen Grenzen wegen Covid nach Chile zu kommen... ;-)
    Wir nähern uns langsam der Kaktus-Insel – einem Stopp, von dem ich nicht so viel erwartet hatte. Jedoch bin ich fasziniert von diesem kleinen Eiland voller riesiger Kakteen mitten im salzigen Weiß. Die Sonne steht schon tief und wirft ein wunderbar warmes Licht auf die felsige Insel, die als Wiege der Inka-Kultur gilt (mit Cusco und dem Titicacasee nun schon das 3. WIRKLICHE Ursprungsgebiet, wer weiß schon, was wirklich stimmt... ). Auf jeden Fall zaubern wir hier noch einen zweiten Chris her. Sofia und Anton würden staunen!
    Auf dem Weg zu einem Gebiet, wo sich noch Wasser auf dem Salz befindet, muss unser Jeep ein paar Pausen einlegen – Überhitzung des Motors. Wir werden doch nicht in der Wüste stehenbleiben...? Im Dunkeln? Wir kommen dennoch rechtzeitig zum Sonnenuntergang an – die Welt verdoppelt sich, die Schönheit der Szenerie ist unbegreiflich. Um uns herum ein paar vereinzelte Gruppen, die engagiert Bilder schießen, auch wir legen uns ins Zeug. Noch mehr aber unsere Veranstalter – so entstehen in bibbernder Kälte nicht nur Sonnenuntergangsbilder, sondern auch Bilder unter unserem wunderschönen und unendlich großen Weltall. Unter uns das Salz der Erde, über uns das Universum, die Milchstraße und das ganze Himmelszelt, das sich über uns spannt - mit den Sternbildern Lama, Schlange, Puma und Kondor...
    Baca lagi