• Sternschnuppen zum Geburtstag

    3 Oktober 2021, Bolivia ⋅ ⛅ 28 °C

    Am 3. Oktober starten wir mit einiger Verspätung wieder von Uyuni aus, unser stiller Peceno ist auch mit dabei. Fahrer und Auto haben gewechselt, angeblich wegen anderer Touren – meine Vermutung ist aber eine eingehende Reparatur des in die Jahre gekommenen Geländewagens...
    Wir fahren fast den ganzen Tag Richtung Süden: Geröllwüste, Mondlandschaft, Felsenformationen, ein paar Vogelstrauße, dutzende Flamingos und zahlreiche Vecunas und Lamas kreuzen unsere Wege – oder vielmehr wir ihre. Wenn wir einkehren, ist alles einfach, aber einladend, das Essen schmeckt! Als wir am Nachmittag immer noch über die unbefestigten Wege holpern, kommt uns die Strecke doch recht lange vor, dann kommen wir an Dalis surrealer Landschaft vorbei (Ich mime die Klavierspielerin in seinem Bild) . Wir erreichen gerade noch zum Sonnenuntergang das Grenzgebiet zu Chile und bestaunen die Grüne und Weiße Lagune mit ihren zahllosen Flamingos. Die Farben sind aber durch die Lichtverhältnisse nicht mehr so gut erkennbar. Vor dem Vulkan Licancabur, der sich zur Hälfte in Bolivien, zur Hälfte in Chile befindet, geht dann die Sonne unter und hinterlässt uns frierend im eisigen Wind.
    Hungrig und müde legen wir die letzten Kilometer bis zu unserer Unterkunft zurück, die an einer weiteren Lagune mit Flamingos und heißen Quellen gelegen ist. Das Spazierengehen dort hätte mir – nicht ganz wie bei Cinderella - fast meinen rechten Schuh gekostet – Vorsicht schwefeliger Sumpf (Schuhe wurden mittlerweile ersetzt, führten aber nicht auf großen Zuspruch bei den Automitinsassen...).

    Eine Flasche Sekt hat es zum Abendessen geschafft und ich erhalte ein spanisches Ständchen, Schokolade und eine Flasche bolivianischen Wein zum Geburtstag. Dennoch sollte das beste noch auf uns warten: Wir frieren uns hinaus zur heißen Quelle – im dampfenden Wasser und mit dem Kohlberger- Rotwein (ja, an dieser Stelle Grüße nach Kohlberg!) und begleitet von den Geräuschen der Flamingos verzaubert uns erneut unser unendliches und unendlich schönes Universum. Unser Blick kann sich nicht mehr abwenden und wir verharren lange voller Dankbarkeit über diese Vollkommenheit. Als Chris die erste Sternschnuppe entdeckt, sind wir beglückt, aber der Himmel war noch zu mehr Geschenken bereit: Am Ende steht es 9:1 für mich – aber schließlich war ja auch mein Geburtstag. Und was soll ich sagen: Ich habe mir nichts gewünscht.
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