• For a Reason, a Season or a Lifetime

    December 16, 2021 in Mexico ⋅ 🌧 29 °C

    Wie lange begleiten uns Menschen auf unseren Wegen? Wie oft kreuzen sie unsere Pfade und warum? Am 16. geht es für eine Nacht zurück nach Cancun – ich werde Rish, einen meiner herzensguten und witzigen Inder von Hawaii, wiedertreffen: Maui – San Francisco – Yukatan – Panama – Kolumbien. Am Ende seiner Semesterferien werden wir (hoffentlich) ganz schön viele Kilometer gemeinsam gemeistert haben. Es entspricht nicht ganz meiner Art zu reisen – die eher langsamer und intensiver ist, mit vielen Stopps in der Natur, Ruheoasen, Orten auch mal fernab des Touristenstroms... Er hingegen möchte in ein paar Jahren 100 Länder bereist haben und alle Weltwunder... Immerhin, er ist offen für alles und stimmt allen meinen Wünschen zu, wenn auch alles sehr komprimiert sein wird – aber nach den Dutzenden Vetos von Chris bei unserer Reiseplanung eine echte Wohltat, auch eine Wohltat mich nicht alleine durchschlagen zu müssen, sondern einen Reisepartner gefunden zu haben. Ich bin so sehr dankbar und wundere mich wie in den letzten Wochen schon so oft, wie sehr sich plötzlich in meinem Leben auch endlich einmal vieles zu meinen Gunsten fügt! Danke Universum!

    Treffpunkt ist erneut mein altbekanntes Mayan Hostel in Cancun, wo ich nach einer angenehmen und einer unklimatisierten Busfahrt, wieder herzlich empfangen werde und auf dem Dock draußen auf den Argentinier Rico (?) mit seiner Gitarre stoße. Gemeinsam singend sitzen wir der Lagune zugewandt, bis er mir die aberwitzigsten Geschichten von seiner illegalen Arbeit in den Hanffeldern Oregons und Polizeirazzien erzählt, der Schönheit Argentiniens, Siedlungen in Israel und stalkenden Liebhaberinnen. Ich hätte noch länger zuhören können, aber Rish kommt an und wir freuen uns so wahnsinnig über das Wiedersehen, dass alles andere in den Hintergrund rückt. Tacos – Cocktails – Tequila - Tanzfläche. Ich sag nur so viel: Am nächsten Tag vermisst Rish seine Schuhe und kann sich einfach an gar nichts mehr erinnern. Das Video, das die Berlinerin Lotta von uns gedreht hat, löst aber leider auch nicht das Rätsel um seine Schuhe. Als ich an der Rezeption vorsichtig nachfrage, bekomme ich sie ausgehändigt – nicht ohne dass man von ihm und seinen Schuhen ein Bild schießen wird! Es sei nicht das erst Mal, dass das hier passiert! Wir können nicht aufhören, über diese Begebenheit zu lachen – zumal sie sich bald wiederholen soll.

    Ich hingegen bin fit und freue mich auf die Yoga-Klasse bei Alma. Ich wecke danach Rish aus dem Tiefschlaf und bringe ihn zum Auschecken – denn wir werden direkt weiter auf eine Insel übersetzen. Auf uns warten ein paar fantastische Tage auf der Isla Mujeres – der Insel der Frauen – in einem vielgelobten Hostel, dem Nomads. Jede Beschreibung zu diesem wunderschönen Ort ist mehr als zutreffend: Direkt am Strand gelegen, mit vielen Hängematten, Tagesbetten, einem Steg, auf dem man ein wenig hinauslaufen kann, Palmen und ansprechender Gestaltung, tollem Frühstück. Ich bin sofort angetan von diesem Ort und den netten Leuten hier, weiß schon jetzt, dass ich gerne länger bleiben würde! Und das Leben spielt uns wieder einmal wohlwollend in die Hände, als uns wegen einer meiner Kommentare zu Rish Serrel, eine Britin, lachend anspricht. Die Begegnung mit ihr wird unsere Insteltage so erhellen und erheitern, dass auch dies nicht das letzte Treffen gewesen sein soll!

    Als wir nachts zu dritt am Dock den Mond betrachten und diskutieren, ob nun Vollmond ist oder nicht, lässt uns Serrel ihre Lebensphilosophie zuteil werden: „You meet people for a reason, a season or a lifetime!“ Wir werden noch lange über diese Äußerung sprechen, ich lange darüber nachdenken. So viel kann ich aber jetzt schon sagen: In Fall von Serrel und Rish hoffe ich, dass es eine Freundschaft werden wird, die mehr eine Season überdauern kann! Wir hatten einfach eine zu gute Zeit zusammen!
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