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  • Day 138

    Mit dem Golfcart über die Insel

    December 18, 2021 in Mexico ⋅ ☁️ 17 °C

    Man stelle sich vor, ich cruise mit einem Golfcart durch Stuttgart – mein neuer Traum! Bei den klimatischen Verhältnissen daheim natürlich nicht wirklich eine Option, aber dieser Tag auf der Isla Mujeres mit dem Golfcart war einfach herrlich – herrlich auch das schnelle Fahren über die vielen Speedbumps, bei denen sich Rish und Flo regelmäßig beschwert haben. Aber ich habe es geliebt! Sorry an die Jungs an dieser Stelle!

    Serrel, Rish und ich mieten für einen Tag einen Golfcart, ein übliches Fortbewegungsmittel hier auf der Insel, und laden kurzerhand den Koblenzer Flo noch mit ein, bevor wir abwechselnd fahrend die Insel unsicher machen. Zunächst geht es mit Musik Richtung Norden – meine neue JBL-Box macht sich bezahlt und unterstützt unsere recht wilde Fahrt. Es holpert, einer fällt fast hinaus und ein Flipflop kann gerade noch gerettet werden, auch Flos Tasche, die aus dem Fahrzeug fällt. Manchmal sind Opfer erforderlich – aber nicht an diesem Tag.

    Erster Stopp ist ein wunderschöner Strand ganz im Norden, leider kostenpflichtig, also bleiben wir laaaaange. Der letzte, der sich von der Liege erhebt, muss immer unsere Sachen hüten. Serrel arbeitet an ihrem britischen „Today Tomate – tomorrow Chocolate!“ während sich Flo, wie ein guter Deutscher zu Tode einschmiert. Risch hingegen hat Angst durch die Sonne am Ende wie ein Schwarzafrikaner auszusehen und beansprucht für sich den Schattenplatz, immer mit Shirt an. Dazwischen ich – und ich amüsiere mich herrlich. Uns zieht es weiter und wir schlagen im „Madera Food and Art“ auf, haben leckere Bowls and Burger. Zum Sonnenuntergang schaffen wir es gerade noch in den Süden zum Punta Sur and dem Mirador der Insel, der Eintritt war nur wenige Pesos. Hier wirkt alles ein wenig wie an der Küste Portugals, zwei mutige Surfer stürzen sich hier in die Wellen und unsere Blicke gehen in die Ferne, in der man Cancun erkennen kann – von hier ganz ansehnlich. Umhüllt von den Regenwolken und der untergehenden Sonne in der Mitte der Stadt ein wirklich würdiges Bild für diesen Tag. Und: Nun lacht uns der Vollmond an, was Serrel zu Freudenrufen animiert.

    Wir finden abends ein tolles Lokal, wo wir mit den Locals mit Mezcal anstoßen. Die Heuschrecken, die dazu kredenzt werden, probiere ich als erste, die anderen folgen zögerlich... Beides schmeckt uns letztlich nicht, aber was soll's. Es geht weiter: Im Selina-Hostel legt ein DJ auf – elektronische Musik (heute ist wieder einmal MEIN TAG!) - also geht es weiter, Party – After-Party, wir tanzen solange die Musik an ist. Zur Afterparty geleitet uns ein Insulaner, der sich auf seinem Fahrrad fahrend, an unserem Cart festhält und uns so den Weg zeigt. Ich kann kaum hinschauen!

    Rish ist bestens drauf und will uns einen indischen Brauch zeigen: Bierglas auf dem Kopf balancieren und dabei tanzen – wir haben alle was davon, als der Becher fällt, aber Rish selbst ist komplett eingesaut. Außerdem glaubt er überall seine Schulkameraden zu sehen... Unsere After-After-Party findet zurück im Nomads statt – wieder auf dem Steg, den Mond im Blick. Es ist halb 6 morgens, als ich meinen Weg ins Bett finde. Am Anfang des neuen Tages hat Flo seine Flipflops verloren und Rishs Turnschuhe finden sich im Restaurantbereich wieder. Natürlich verrate ich es ihm erst, als ich ihm nach dem Verbleib seiner Schuhe gefragt habe und er etwas nervös zu suchen beginnt. Um es mit Serrels Worten auszudrücken: „Hilarious!“

    Der letzte Inseltag führt uns an einen super Schnorchelspot und wir bleiben fast den ganzen Tag. Während Rish im Schatten schläft und Serrel an ihrem Teint arbeitet, zieht es Flo und mich zwei Mal hinaus und wir sehen unzählige Fische, manche Schwärme umzingeln uns geradewegs, sie kommen uns alle unfassbar nahe. Es gibt viel zu sehen und ich tauche gerne unter – und wieder auf. Nachdem eine Möwe das letzte Essen gestohlen hat und Serrel ihr Kleid vor dem rotzendem Leguan retten konnte, ging es für Rish und mich leider zurück zur Fähre. Wir werden noch lange von diesem Zusammentreffen schwärmen, denn was sich nun immer wieder bei meiner Reise abzeichnet ist der Umstand, dass eine Reise durch die Menschen, die man trifft, zusätzlich geadelt werden kann. Und diese Tage waren einfach königlich! Und dazu noch mit einer königlichen Kutsche! ;-)
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