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  • Gün 144

    Weihnachten im Paradies Bacalar

    24 Aralık 2021, Meksika ⋅ ☀️ 25 °C

    Wenn es einen Ort für mich geben sollte, der mich ganz besonders erfreuen könnte, dann wäre es einer mit den unterschiedlichsten Blau- und Grüntönen. Diesen Ort kann man in der Nähe von Belize in dem kleinen Dorf Bacalar tatsächlich besuchen, denn dort befindet sich die Lagune der Sieben Farben. Nicht nur der Name klingt poetisch, der ganze Lagunenabschnitt hat den Anschein, irgendeinem romantischen Bilderbuch zu entspringen.

    Es ist der 24. Dezember. Heiligabend. Morgens bin ich noch mit Serrel und ihren Eltern in den Ruinen Tulums und am Strand und abends in Bacalar. Unser Bus von Tulum nach Bacalar hat allerdings so viel Verspätung, dass ich das Weihnachtstelefonat mit meinen Lieben von der winzigen, überfüllten Bushaltestelle aus führen muss. Es dämmert bereits, als wir im Hostel ankommen. Kein Scherz: Es ist kein geringerer als JESUS, der unseren Check-In durchführt. Ich feiere diesen Umstand, dass wir von Jesus zu Heiligabend eine Unterkunft erhalten! Ein ganz vorzüglicher Weihnachtsscherz! Wir buchen das Weihnachtsdinner im Hostel und treffen Lotta wieder. Ich liebe das Reisen hier in Mexiko und die Tatsache, dass wir so vielen mehrfach begegnen – und besonders zu Weihnachten.

    Das Fest selbst ist schön, wir treffen viele neue Leute aus unterschiedlichen Ländern und Städten, aber so richtig werde ich nicht warm mit ihnen. Langsam schleicht sich eine Kennenlern-Ermüdung bei mir ein. Ständig neue Kontakte knüpfen und dieselben Smalltalks führen, ist wirklich ziemlich anstrengend! Dennoch war es ein schöner Abend und als die Musik immer wieder unterschiedliche Richtungen bringt, entschließe ich, dass es Zeit fürs Bett ist. Und ja, auf den Fotos sieht man deutlich: Kein Abstand, kein Mundschutz, keine Kontaktbegrenzung. Es ist eben wie Weihnachten!

    Am nächsten Tag suche ich einen wunderschönen Platz zum Frühstücken: Den Eingang des „Picaflors“ ziert ein riesiger Kolibri und ich sitze unter Palmen, schreibe endlich den Blog weiter und telefoniere nach Hause. An Weihnachten erinnert hier nichts außer meinem tollen Brunch, das ich mir an diesem Tag gönne, und ich bin froh darüber. Auch, dass ich mit Lotta und Rish hier bin und trotzdem Zeit für mich habe.

    Später geht es auf eine Segeltour über die Lagune, weitere Deutsche im Gepäck und Carl, einem Traveller, der mich mit Dutzenden guten Reisetipps ausstatten wird. Jetzt bin ich schon so lange unterwegs und lerne erst jetzt die besten Apps kennen! Tausenddank! Das Segeln ist so entspannend, auch das Schwimmen in der Lagune, als die Sonne untergeht und die Musik im Hintergrund spielt, wird es dann für eine kurze Zeit leise und jeder hängt seinen Gedanken nach. Carl verrät uns später, dass er ein bisschen Tränen wegdrücken musste, weil es so schön war. Rish war zur selben Zeit mit zwei anderen Deutschen unterwegs, die uns in Kolumbien wiederbegegnen werden und hat sich für die günstigere Katamaran-Tour entschieden, die wohl auch gut gewesen sein soll.

    Meine Segeltruppe und ich gehen am Ende alle noch gemeinsam essen, lassen den Abend wunderbar ausklingen. Dennoch kann ich mir nicht helfen, so richtig hatte ich hier nicht hineingepasst. Alle waren unfassbar nett und offen, aber ich fühle mich wie ein Eindringling, warum auch immer. Ob es daran liegt, dass ich wieder einmal die Älteste hier bin?

    Ich starte auch den zweiten Weihnachtsfeiertag in meinem Lieblingsfrühstücksplatz, danach wollen Lotta und ich Kayakfahren gehen. Wir haben eine fantastisch entspannte Zeit und paddeln unseren Weg zurück in die Piratenbucht, in der vor Jahren die Piraten in der Gegend gelandet sind. Das Wasser ist so flach und scheint in den unterschiedlichsten Türkistönen! Love it! Rish ist es zu anstrengend, er würde ein Jetsky bevorzugen. Ich muss lachen, denn manchmal merkt man ihm das reiche indische Kind dann doch an...

    Während wir dann mit anderen vom Hostel und der Französin Claire zum Coclito Strand gehen und einen der schönsten Orte vorfinden, die ich je gesehen habe, stapft Rish mit den Mädels in Chetumal (nicht empfehlenswert!) herum und muss seine auseinanderfallenden Schuhe ersetzen. (Was hat er nur mit seinen Schuhen?!) Lotta und ich jedenfalls haben die beste Zeit, lernen von Claire, wie man Pina Colada macht und legen uns in die Hängematten im Wasser. Was für ein toller Ort!

    Als Lotta und ich am Ende in einem wunderschönen Restaurant (Pina?) unseren Abschied feiern und uns unsere Lebensgeschichten erzählen, überkommt mich der Wunsch, bald nach meiner Reise einmal nach Berlin fahren zu sollen. Manche Leute sollte man im Leben öfter sehen – erst recht, wenn man mit ihnen zu Weihnachten am anderen Ende der Welt in der Lagune der Sieben Farben in der Piratenbucht Kayakfahren war!
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