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- Day 162
- Tuesday, January 11, 2022 at 9:00 PM
- ☀️ 30 °C
- Altitude: 1,475 m
ColombiaLa Florida6°15’9” N 75°35’16” W
(K)Ein kulinarischer Spaziergang

Essen wie die Kolumbianer, das muss herrlich sein! Tatsächlich? Ja, ja, ja – erst einmal DAS kolumbianische Essen gibt es nicht, selbstsprechend. Aber nachdem ich auf einer (angeblich) authentischen Foodtour in Medellin war und innerhalb eines Monats in diesem beeindruckenden Land viel Unterschiedliches gegessen habe, ziehe ich nun ein vorläufiges Fazit.
Man konnte fast an allen Orten, die ich besucht habe, gut oder gar sehr gut international essen. Sushi, Bowls, Italienisch, Steak, Kebab, Vegan, Vegetarisch, Indisch, Libanesisch, Asiatisch, Ceviche, usw. Dennoch konnte ich insgesamt nur einen mäßigen Eindruck von den kulinarischen Fähigkeiten der lokalen Köche gewinnen. Das Streetfood gehörte vielerorts zu den besseren Varianten... Kolumbianisch bedeutet für mich aber: Fast alles ist frittiert: Kochbanane (patacones fitas), Kartoffeln (papas fritas), Yucca (yuccas fritas) , sogar Fisch (pescado frito) und Schweinefleisch (chicarron) – alles wird frittiert. Beilagen gibt es zum Fleisch meist gehäuft: eine riesige Portion Reis, frittierte Yucca/Pommes UND Patacones, serviert mit einem Hauch an Salat, manchmal Bohnen. Eines ist sicher: Wenn man alles schafft, geht man nie hungrig!
Und das Frühstück? Viel Ei und Maisfladen, sogenannte Arepas, zur Abwechslung nicht frittiert. Aber auch andere fettige Teigtaschen... Manchmal Früchte mit Granola, aber das dafür gezuckert und mit süßem Joghurt.
Snacks: Jegliche Teigtaschen wie Empanada (frittiert!), gefüllte Arepas (frittiert), süße Stückchen (Pan artesanal) usw. - fast alles trieft vor Fett... Und obwohl es hier riesige und überaus köstliche Avocados gibt, ausgezeichnete Früchte und Gemüse, findet sich dieses auch in den vegetarischen Varianten kaum wieder. In Guatape werde ich ein veganes Falafel-Restaurant finden und mein Glück kaum fassen können, als ich neben den frittierten Falafel eine riesige Schale gegrilltes Gemüse bekomme. Happy Katrin!
Ich würze bis auf wenige Ausnahmen immer nach, denn zusätzlich zu dem Fett scheinen mir die meisten Gerichte recht geschmacksneutral zu sein... Dafür schwärme ich für die Kokosnüsse und frischen Fruchtsäfte (Vorsicht – sin azucar bestellen, sonst werden mindestens 3 Löffel Zucker hinzugefügt!), die man hier sehr günstig bekommt.
Dafür aber herrlichen kolumbianischen Kaffee? Meine Brüder sind ganz neugierig. Da die besten Bohnen aber fast alle ins Ausland verschifft werden und es zudem an qualifizierten Baristas fehlt, auch hier ein Zonk! Einige Male jedoch gab es ganz guten „Tinto“ - schwarzen Kaffee mit (wenn man nicht aufpasst) unendlich viel Zucker.
Dafür gibt es einige gute Biermarken und Aquadiente, einen Ouzu-verwandten Schnaps, den man sogar im tiefsten Dschungel kaufen kann.
Kurzum: Wegen des Essens und Trinkens muss man nun wirklich nicht nach Kolumbien kommen, aber natürlich aus vielen anderen Gründen. Insgeheim freue ich mich an vielen Tagen schon, nach Mexiko zurück zu kommen. Ein Hoch auf Tacos, Burritos, Totops und Quesadillas!
Was sich aber mehr als lohnt: Kulinarische Stadtspaziergänge durch Medellin, vor allem durch das Laureles-Viertel, wo überall Nutzpflanzen wachsen – Ernte ist jedermann erlaubt! Hier gibt es Kakao- und Kaffee-Pflanzen, riesige Mango- und Papaya-Bäume, Zitrusfrüchte aller Art, Heilkräuter, Avocados usw. Ein bunter Garten Eden!
Auch mache ich mich auf zur Siedlung La Pueblita, streife durch die wunderbare Parkanlage und erreiche die historische Siedlung mit Panoramablick, die auf jeden Fall einen Besuch wert ist – mehr noch zwei oder drei! Und wenn man dann mit Blick auf die Stadt mit einem leckeren frischen Ananas- oder Papayasaft sitzt, will man ganz bestimmt wiederkommen! Vielleicht sogar wegen/trotz eines Arepas oder der frittierten Patacones...Read more