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- 日166
- 2022年1月15日土曜日
- ☀️ 28 °C
- 海抜: 1,885 m
コロンビアGuatapé6°14’3” N 75°9’31” W
Guatapé, olé!

Ich genieße die restliche Zeit in Guatapé mit Herumstreifen durch die Gassen, die morgens und mittags meist leer und entspannt sind. Aber auch zu Stoßzeiten stören mich die Touristen nicht, wenn ich an den wunderschön bunten und mit Ornamenten verzierten Häusern entlang schlendere. Viele haben einen künstlerisch gestalteten Sockel, der Reliefs des dörflichen Lebens oder der Fauna zeigt, in allen Farben des Regenbogens. Meist spielt irgendwo fröhliche Musik und lädt zum Mitwippen ein. Auch liebe ich die gemusterten Tuc-Tucs, die hier überall zu finden sind, und mich so sehr an Asien erinnern. Fast fühle ich mich wie Frederick aus dem Kinderbuch, der die Farben für die kalte Winterzeit in sich sammeln will, und denke mit ein wenig Trübsal an die vorwiegend weißen und tristen Wohnhäuser Zuhause. Auch die Palette an Essens-Optionen ist hier groß: Ich verzichte auf Arepas und gönne mir Pad-Thai, Butter Chicken, Falafel, Pasta, kubanische Küche und ein Lachsfilet. Damit ist mein Speiseplan so international wie die Gäste hier.
Gemeinsam mit Stefan und anderen aus dem Hostel mache ich noch eine Bootstour über die Seenlandschaft, die vor einigen Jahren durch eine künstliche Flutung entstand. Der Damm, mit dem der hiesige See hier nämlich gestaut wurde, produziert ein Drittel des kolumbianischen Stroms und bietet wunderbare Ansichten auf den 200m-hohen Felsen. Wir staunen nicht schlecht über die Villen und andere luxuriöse Anwesen, die sich hier finden.
Allen voran die Ruinen der Finca „La Manuela“ von Pablo Escobar, die eine seiner bevorzugten Anwesen darstellte. Die nun verfallenden doppelwändigen Trakte weisen nicht nur einen Party-Pavillon, einen Pool, einen Tennis- und Fußballplatz und ein Massage-Studio auf, von dem letzteres auch zu Folterzwecken gebraucht wurde, sondern auch einen riesige Radar-Empfänger und ein Unterwasserbunker. Für ein schnelles Entkommen vor der Polizei nahm er angeblich das U-Boot oder suchte einen der beiden eingebauten Bunker auf... Andere Quellen berichteten allerdings von einem Dock für Wasserflugzeuge, nicht von einem U-Boot. Ich lese einerseits Berichte über eine Explosion durch TNT im Bad vor der Stürmung und andererseits von einer Bombardierung. Nun ja, die spanischen Quellen verstehe ich leider nicht. Hieran erkannt man noch deutlich wie mythenumrankt alles um diesen Drogenboss letztlich immer noch ist. Auch muss ich schmunzeln, als um mich herum wie wild Video-Beiträge von drei Fahrgästen gleichzeitig zu diesem Thema aufgenommen werden...
Die Bootstour, die noch einmal die wunderbarsten Ansichten auf den stattlichen Felsen enthüllt, soll meine letzte Unternehmung in dieser wunderbaren Gegend sein. Stefan und ich singen - über eine der vielen Brücken tanzend - noch einmal "Whoop, there it is" (auf den Felsen zeigend) und düsen mit dem Motorrad zurück zum Hostel. Da unser Ausflug dank einigen Teilnehmern viel später begann und länger gedauert hatte, habe ich mir dann noch ganz gediegen ein Taxi zum Flughafen gegönnt, 1h Fahrt für 30 Euro, das war dann doch noch im Budget drin. Aber ich verlasse die Gegend nur ungern, adios Guatape, adios El Penol, adios tropisches Allgäu! Ole wunderschönes Guatapé, ole!もっと詳しく