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- Dag 170
- onsdag 19 januari 2022
- ☀️ 23 °C
- Höjd över havet: 1 207 m
ColombiaArimaca11°6’12” N 74°7’2” W
Mincas epische Sonnenuntergänge

Am zweiten Tag löst die Schweizerin Jasmin unsere Maria ab, wir frühstücken lange auf der Terrasse und beobachten die vielen Kolibris. Für mich allerdings beginnt nun eine Prä-Ayahuasca-Diät – ade Pancakes, Fleisch, Zucker, Milchprodukte und Co., was noch traurigere Mahlzeiten zur Folge haben soll.
Unsere Fahrt zur Kakao-Plantage muss seinesgleichen suchen und führt dazu, dass die hiesigen kolumbianischen Motorrad-Taxi-Fahrer sich auf Ewig meinen absoluten Respekt verdienen. Nach kurzer Zeit wird die Straße zu einem Weg, der Weg aus meiner Sicht zu einer - mit einem Fahrzeug - unpassierbaren Piste, die nicht nur steil ist, sondern auch ausschließlich aus Schlaglöchern und Erdhügeln besteht. Unsere Hände sind bei Ankunft völlig verkrampft. Wie wird hier nur der Kakao abtransportiert oder wie erreichen Güter diese Hacienda?
Der Empfang ist herzlich, wir bekommen ein kühles Kakao-Getränk und genießen den Ausblick bis nach Santa Marta zum Meer. Die Führung verwundert mich, da mir nicht klar war, wie einfach man Kakao-Nibs und Schokoladenpaste herstellen kann, zudem gesund! Es fällt mir schwer, auf die selbstgemachten Honig-Vollmilchpralinen zu verzichten, die alle anderen in Verzücken versetzen. Scheiß Diät! Die Schoko-Gesichtsmaske jedoch nehme auch ich mit und erfreue mich den Rest des Tages an meinem eigenen Schokogeruch. Heute sind wir clever und essen lecker im Lazy-Cat-Restaurant und streicheln alles Fellige.
Der Abend hält aber unser absolutes Highlight bereit: Der Deutsche Thomas (glaube ich zumindest) ruft uns von seinem kleinen Café am Straßenrad vier Motos und dann geht es in einer abenteuerlichen Fahrt über Stock und Stein, die Hügel hinauf und hinter, im warmen Licht der sinkenden Sonne. Kathleen und Jasmin glauben kurzzeitig an eine Entführung, als alle Fahrer plötzlich großen Abstand zueinander gewinnen. Und ich: Ich Wahnsinnige liebe die 40-minütige wilde Fahrt, auch wenn meine Finger langsam zu schmerzen beginnen. Der Wind in meinem Haar, die Berge im honigfarbenem Abendlicht. Unschlagbar! Gerade noch rechtzeitig treffen wir im Sierra Hostel zu unserem "Fotoshoot" im Sonnenuntergang ein und erneut – ein epischer Sonnenuntergang vor einem atemberaubendem Panorama beglückt uns. Wir trinken Gin Tonic, geben unser Motorrad-Gang ein Bier aus und springen in den heißen Pool – unterhalb funkeln die Lichter Mincas.
Als unsere Fahrer das zweite Bier bestellen, beschließen wir lieber schnell den Rückweg anzutreten – diese Strecke im Dunkeln sollte möglichst nüchtern zurückgelegt werden! Während Kathleen ein bisschen vor der Fahrt panickt, freue ich mich geradezu. Ich glaube, ich strahle die ganze Zeit über und irgendwann rinnen mir Glückstränen über das Gesicht, als es in ebensoabenteuerlichen Fahrt zurückgeht. Über mir die Sterne und erneut der Orion, der mich schon die ganze Reise über begleitet. Ich winke den Mayas zu, den Inkas und all den anderen Hochkulturen, die dieses Sternbild verehrten. Wir alle erreichen das Hostel heil und so beglückt, dass es am nächsten Tag schwer werden wird, Abschied zu nehmen. Für immer haben sich auf jeden Fall die Sonnenuntergänge Mincas in unsere Herzen gebrannt, diese Motorrad-Taxifahrten und die bereichernden Gespräche, die noch ein Weile lang in uns nachklingen werden.Läs mer