• Hey Bali - ho Canggu!

    15. toukokuuta 2022, Indonesia ⋅ ☀️ 30 °C

    Look at the stars
    How they shine for you (Yellow by Coldplay)

    Nach Monaten auf Reisen erreiche ich am 15. Mai endlich die Insel, die von Anfang an erklärtes Ziel dieses Jahres sein sollte: Bali! Ich weiß nicht, wie viele Vlogs Chris und ich während des Lockdowns über Indonesien gesehen hatten – aber es hatte uns oftmals durch die trüben Tage des deutschen Lockdowns gerettet und wurde zum unumstößlichen Samstag-Ritual. Wasserfälle, Strände, Reisfelder, Rollerfahrten, Nasigoreng, Surfen, Tempelanlagen, atemberaubendes Panorama und und und. Und nun bin ich selbst hier und noch ganz ungläubig, als ich zum ersten Mal durch die Straßen Canggus spaziere, der Schweiß rinnt nur so an mir herunter – die Luftfeuchtigkeit ist enorm, die Sonne knallt, der Verkehr ist verrückt – aber ich bin auf Baliiiiiii!

    Eine wichtige Regel beim Reisen: Wenn dir jemand ein Ziel empfiehlt, frage nach warum! Denn zugegeben, dies hätte mich vor dem mittelmäßigem Start in diesem Touristenort bewahrt. Aber die vielen Empfehlungen führen mich nach Canggu – einem Ort, den ich persönlich beim nächsten Mal getrost auslassen würde.

    Warum? Mein Hostel Clandestino ist zwar richtig schön und Eduardo und Cassandra haben den Laden zwar fest im Griff – nicht aber die Gäste: Während die einem beim Sex das Stockbett zum Einsturz bringen, einige Frauen im Bad diverse schmutzige Slips und Shirts liegenlassen, andere den halben Garten vollkotzen, jemand unser Dorm auf 16 Grad kühlt und die Fernbedienung entwendet (ich liege mit Skiunterwäsche und Flanellhemd im Bett und friere – öffne dann kurzerhand die Tür!), meine indischen Mitbewohner nachts einfach ohne Scham im Dorm telefonieren, schafft es ein weiteres Genie es, neben die Toilette zu scheißen. Gratulation! Ich bin auf balinesisch Malle angekommen!

    Dennoch mache ich es mir schön – obwohl mir ein Brite eine erste Einweisung in das Rollerfahren gibt, mache ich mich– nachdem ich ein paar Rollerunfallopfer gesichtet habe - in den drei Tagen hier meist lieber zu Fuß auf den Weg oder nutze Grab. Vorbei an den vielen kleinen Tempeln und an den schlafenden Hunden, steige ich häufig über die bunten kleinen Opfergaben, die hier überall die Wege säumen. Sie sind entzückend und enthalten alles, was sich ein hinduistischer Gott so im Alltag wünscht: bunte Blumen, ein kleines Grasbett, etwas Obst, Bonbons, Räucherstäbchen, manchmal aber auch Kaugummis oder Zigaretten! ;-)
    Der Strand bei Canggu ist vormittags durch die Flut kaum vorhanden, auch ein Strandspaziergang durch den vielen Müll ist erschwert. Hier gehe ich gewiss nicht surfen, denn der Strand endet mit Felsen und Steinen und mein Surfkunststück „With knee on the rocks“ hatte mir ja schon in Mexiko ein paar „Surfertatoos“ beschert, wie das hier so schön genannt wird. Ich leiste mir an also lieber eine Sonnenliege, bestelle gekühlte Kokosnuss und mein erstes Nasigoreng. Die anfängliche Begeisterung über Reis mit etwas Gemüse wird mir noch vergehen... Aber zunächst war Canggu ein wirklich guter – zumindest kulinarischer- Start auf dieser Insel.

    So beschränke ich mich auf Shoppen, balinesische Massagen, Mani-Pedi, leckeres Essen, Cocktails und die Grab-Fahrer, die mich an den endlosen Strand in Seminyak bringen und halte mich von den anderen Hostelbewohnern fern ;-) Aber als ich am letzten Abend in Seminyak am Strand sitze und die Band auf meinen Wunsch „Yellow“ spielt, finde ich meinen Start dann doch ganz und gar gelungen, denn wann sonst leuchten schon die Sterne nur für mich?
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