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  • 日344

    Angekommen auf Sumatra

    2022年7月12日, インドネシア ⋅ ☁️ 27 °C

    Es bleiben 5 Tage meines Visums, die mich noch nach Sumatra führen. Viel zu kurz natürlich, für die sechstgrößte Insel der Welt (nahezu so groß wie D, AU und CH zusammen), die 2004 von jenem schrecklichen Tsunami heimgesucht wurde, jedoch wieder und immer noch von so großer Schönheit ist, dass ich sie nur schweren Herzens verlassen werde.

    Am Flughafen in Medan angekommen erwartet mich schon mein Fahrer, der mich in einer knapp 4-stündigen Fahrt nach Bukit Lawang bringen wird. Zunächst finde ich es schrecklich hier, viel zu viel Verkehr und zahlreiche, kleine Baracken, es wirkt ärmlich und schmutzig. Die Straße ist in so schlechtem Zustand, dass ich Reisetabletten nehmen muss, um alles bei mir zu behalten. Es folgen kilometerlange Palmölplantagen, bei deren Anblick mir das Herz schrumpft. Regenwälder ersetzt durch Monokultur - mit schweren Chemikalien behandelte Bäume. Hier im fernen Sumatra also ein Gruß aus dem Westen... Innerlich winken mir Nutella, Knorr, Maggi und alle möglichen Schokoriegel und Chips zu. Zu der Absage an Biodiversität kommt noch die wirtschaftliche Lage: Nur rund 3% der Plantagen sind in indonesischer Hand, das restliche Geld stecken sich zumeist Chinesen und Malaien ein.

    Nachdem wir drei Stunden permanent durch Palölplantagen gefahren sind, vorbei von Dörfern, die vom Palmölgeschäft profitieren, kommen wir im Dunkeln in Bukit Lawang an, das an den Leuser-Nationalpark grenzt. Auf dieser riesigen Insel, in der ich bezüglich Ethnie und Toleranz sehr vorsichtig in meinen Erwartungen war, immerhin finden sich hier neben orthodoxen Muslimen und christlich Batak, Animisten und einer Megalithkultur auch Landesteile mit Scharia und Kannibalismus, erscheint Bukit Lawang jedoch eine kleine Insel der Toleranz zu bilden. Frau ist zumeist verschleiert, aber insgesamt wirkt alles entspannt und offen, auch das Baden im Bikini und das Tragen von Tops usw. scheint hier neben Vollverschleierung völlig akzeptiert. Schon nach dem ersten Eindruck vom Örtchen hier, weiß ich, dass ich mich sehr wohlfühlen werde.

    Nachdem ich es mit meinem Fahrer dann noch über eine absolut Not-TÜV-Proof-Brücke geschafft habe, erwartet mich in der Green Travellodge ein herzlicher Empfang und ein spontanes Familien-Angestellten-Gäste-BBQ (nach dem Opferfest), zu dem ich mich nur allzu gerne dazugeselle. Das entspannte dörfische Leben, die wunderschöne Natur und die Freundlichkeit der Menschen hilft mir, mich hier nach schweren letzten Monaten sofort wohlzufühlen und mich spontan verbunden zu fühlen.

    So schlendere ich am ersten Tag nur am Fluss Bohorik herum, überquere einige der zahlreichen, abenteuerlichen Brücken, schaue den vielen Badenden zu, den spielenden Kindern, den ganzen Katzen und Affen, dem Lauf der Sonne, dem lustigen Fluss-Tubing, lausche dem Muezzin, sitze den halben Tag im Restaurant und probiere allerlei Köstlichkeiten, verscheuche nach und nach meine mich verfolgenden Schatten. Und als dann die Orang-Utan-Dame Petek mit ihrem Jungen noch spontan der Lodge einen Besuch abstattet und ich einfach nur stehen und staunen kann, bin ganz und gar und vollständig auf Sumatra angekommen.
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