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    Orang-Utans im Leuser-Nationalpark

    13. heinäkuuta 2022, Indonesia ⋅ ☁️ 31 °C

    Die Javaner behaupten, „dass die[se] Affen wohl reden könnten, wenn sie nur wollten, es jedoch nicht täten, weil sie fürchteten, arbeiten zu müssen.“ (vgl. Brehms Tierleben)

    Diese Primaten, die genetisch mit uns Menschen nahezu identisch sind (97%), scheinen zumindest in Bezug auf ihre Arbeitsmoral schon einmal klüger als wir homo sapiens sapiens zu sein. „Orang-Utan“ ist malaiisch: „Orang“ ist der Mensch und „Utang“ der Wald. Der Orang-Utan ist also ein Waldmensch und mit dieser Namensgebung und ihren Beobachtungen bezüglich der Intelligenz haben die Vorfahren der Inseleinwohner bereits große Weisheit und Humor bewiesen. Heute werden wir nicht nur auf diese rot-braun befellten Menschen stoßen, sondern für zwei Tage selbst zu Waldmenschen werden. Es geht in den Dschungel des Gunung Leuser-Nationalparks.

    Wir, das sind die Geschwister Julia und Teun, unsere Guides Jhonny und Suleyman und ich, brechen gemütlich um 9 Uhr auf. Der Treck beginnt gleich hinter der Lodge, gleich geht es auf steilen Pfaden bergan, die hohe Luftfeuchtigkeit lässt uns unmittelbar in Schweiß ausbrechen. Direkt zu Beginn an der Kautschuk-Plantage sichten wir die ersten zwei Kletterwunder beim Essen – obwohl verboten, muss hier ein anderer Guide die Tiere durch Bananen angelockt haben. Ich hätte ewig sitzen und der Mutter mit ihrem Jungen zusehen können, wie sie die unproportional langen Arme bewegen, wie sie genüsslich die Früchte essen und geschickt herumklettern, irgendwann jedoch geht es dann weiter.

    Rund 7000 sollen hier leben, erzählt Jhonny, davon etwa 240 halb-wild, was sie manchmal dem Menschen gegenüber aggressiv macht – da, sie ja nicht angeblich arbeiten wollen, verstehen sie sich nur allzu gut darauf, von den vorbeilaufenden felllosen Menschen Wegzoll zu verlangen. Dies soll uns jedoch nicht widerfahren. Plötzlich scheint der Dschungel überfüllt von Kamera schwenkenden Touristen zu sein, mit denen wir die nächsten Sichtungen leider teilen müssen. Für mich dennoch ein so geniales Erlebnis, dass ich mich persönlich weniger daran störe, mich jedoch vielmehr frage, wie sich das auf die gemütlichen Primaten auswirkt. Insgesamt sichten wir 6 Tiere!

    Als wir zum Mittag Nasi Goreng im Bananenblatt und frische Früchte kredenzt bekommen, staunen wir nicht schlecht über die üppigen Portionen. Das „Dschungel-Restaurant“ ist hervorragend! (Trotz Nasi Goreng!) Das Motto unseres Dschungeltrecks lautet nämlich „In the jungle everything is possible“. Jungle restaurant, jungle make-up, jungle spa, jungle shower, golden shower, jungle taxi, … Ohne zu viel verraten zu wollen – unsere Guides hatten uns nicht zu viel versprochen.

    Weiterhin sichten wir Makaken und Weißhandgibbons, von letzteren haben die Orang-Utans wohl Angst, da sie schnelle und wendige Boxer sind, und in dieser Hinsicht überlegen. Wir stellen lachend die Szenen nach, auch erzählt uns Jhonny, wie er einen Orang-Utan einmal punshen musste, weil er ihn Angriff bzw festhielt. Sie töten den Hügel hinab und Jhonny schlug ihn mit einem Fausthieb ins Gesicht in die Flucht. Herrlich finde ich die Thomas-Blatt-Affen, die wie kleine Punks aussehen und sich häufig um uns tummeln, um etwas Essen zu stibitzen, ich verfolge ständig ihre Bewegungen.

    Der Weg geht oft steil bergauf und -ab und ich muss an unseren Guide Gabriel (Lost City) denken, der dies als „colombian flat“ bezeichnen würde. Nach etwa 6h Wanderung erreichen wir den Fluss, der uns sogleich zu einem erfrischenden Bad einlädt. Umgeben von Makaken und Waranen, Vögeln und zahlreichen Schmetterlingen jeglicher Couleur verbingen wir den restlichen Nachmittag und Abend am Fluss, beobachten die Tiere, trinken Bintang ( jungle delivery), hängen unseren Gedanken nach.

    Wir essen alle gemeinsam zu Abend – unser Koch hat Fantastisches gezaubert und ich finde es besser als das meiste Essen, das ich in Indonesien in den zwei Monaten meines Aufenthalts hatte, zudem mit Gemüse. Dann folgen Knobelspiele, Kartenzaubertricks und Geschichten im Kerzenschein, während der Vollmond hinter uns aufgeht! Es war ein so wunderbarer Tag, dass die Worte hier ihn nur dürftig beschreiben können. Immer wieder stelle ich fest, dass die Natur einfach mein Happy-Place ist. Und so falle ich in dem selbst konstruierten Zelt auf der dünnen Matratze unter dem löchrigen Moskitonetz trotz Angst vor Spinnen und Schlangen in einen ziemlich tiefen Schlaf.
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