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  • Day 3

    16.3.23, auf nach Chiang Mai

    March 16, 2023 in Thailand ⋅ ⛅ 33 °C

    Die ersten Nacht in Bangkok war noch vom Jetlag geprägt. Einerseits war ich die halbe Nacht auf den Straßen Bangkoks unterwegs, andererseits hat mich die Hitze um den Schlaf gebracht. Relativ frühes Aufstehen war angesagt, damit ich den öffentlichen Bus zum Flughafen bekomme. Das hat soweit reibungslos geklappt. Mit Mango-Drachenfruit-Shake kann ja auch ein Tag kaum besser starten. Morgens war auf den Straßen von der berauschenden Nacht nichts mehr zu erkennen; die sehr sauberen Thais haben bereits alle Spuren der Partypeople beseitigt.
    Zur Mittagszeit habe ich dann weiter an meinem negativen CO2-Fußabdruck gearbeitet (shame on me - hat jemand eine Empfehlung für ein gutes Ausgleichsprojekt?) Und bin nach Chiang Mai, dem spirituellen Zentrum Thailands, geflogen. Hier warten nun 2 entspannte Tage auf mich, bevor es dann ins Meditationszentrum geht.
    Da ich ja sehr aufs Geld bedacht bin, habe ich am Flughafen zwei Touris gefragt, ob wir nicht ein Taxi teilen wollen würden. Und siehe da, es gibt ebenso verrückte Leute wie mich, die sogar auf die Idee kommen vom Flughafen zu laufen. Here we go. Und so war das der Beginn des Kennenlernens mit Ashraf und Sari aus Israel. Ein kleiner Streifzug durch Chiang Mai, das erste Mal in Tuch und Rock gewickelt und einen Tempel besichtigt und Satay Spieße verspeist. Zum Abend traf ich Sari wieder und wir wollten uns im Dunkeln noch den berühmten Wat Chedi Luang (Wat = Tempel) anschauen. Ins Gespräch vertieft, nahmen wir nur am Rande die alten Mauern war. Anders als sonst, strahlt dieser Tempel nicht vor Gold und lauter Buddha Statuen, sondern er lebt von seinen Backsteinen und alten Strukturen. Doch schon nach wenigen Minuten holte uns ein fettes Unwetter ein. Ich dachte, es sei Trockenzeit?! Wir stellten uns schnell unter einen Überstand doch wir blieben nur kurz verschont. Der starke Regen und kräftige Wind ließ uns pitsch nass in der Ecke stehen. Doch bei Gesprächen über große Lebensfragen, was ist eigentlich Meditation, wie Vergänglich ist alles um uns herum, mögen wir die Welt positiv sehen und was die großen Lebensträume sind, wurde uns nicht langweilig.
    Eine Stunde später machten wir uns noch auf zum Night Bazaar, trafen Ashraf wieder, verspeisten leckeres Thai Food und ließen bei weiterführenden Gesprächen über das Leben und die Druze-Religion den Abend ausklingen.
    Ich bin sehr dankbar, an diesem Tag auf die zwei Jungs gestoßen zu sein. Es ist immer wieder schön und bereichernd den Blick zu weiten!
    ... Nun ist es wieder beinahe 2 Uhr nachts und ich muss ins Bett. Morgen heißt es dann ein neues Hostel für die Zeit nach der Mediation zu finden und zum Nachmittag besuche ich dann meine erste Thailändische Kochstunde.

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    Es war sehr interessant von Sari zu erfahren, in welchen strikten Glaubensgemeinschaft er aufgewachsen ist, jedoch in Europa studiert hat und nun sich kaum mehr zu seiner Religion und seiner Heimat zugehörig fühlt. Für ihn ist vieles rückständig. Es muss sich oft zwischen seiner Familie oder dem freien Leben entscheiden, denn sobald er offen ansprechen würde, er würde lieber anders leben, die Religion ablegen oder auch eine Frau aus einem anderen Land/Religion haben, würde ihn aus seiner Gemeinschaft ausschließen, förmlich abstoßen. Dies bringt in immer wieder in innere Konflikte.
    Außerdem ist es schwierig, da sich die Drusen als Araber zählen, aber eben nicht als Muslime. Sie werden in Israel als Minderheit akzeptiert, beteiligen sich an den Dingen, die ein Volk gemeinsam bewältigt (wie Militärdienst), werden aber weder von den Juden noch den Muslimen so richtig anerkannt.

    ... von diesem Themen hatte ich bis hierhin noch nie etwas gehört.
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