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- Day 2
- Tuesday, October 15, 2024 at 5:55 AM
- 🌙 14 °C
- Altitude: 1,619 m
KenyaJomo Kenyatta International Airport1°19’50” S 36°55’30” E
Das perfekte Chaos.
October 15, 2024 in Kenya ⋅ 🌙 14 °C
Meine „8 Stunden Freundschaft“ über den Wolken, ein Dreamliner der gar nicht mal so zum dreamen ist und 15 Minuten, bis das Gate schließt.
Endstation Nairobi International? - die ganze Story! Teil 1
Wenn ich eines am Fliegen liebe, dann den Moment, in dem die riesigen Fahrwerke den sicheren Boden verlassen. Alle inneren Organe drücken mit der Schwerkraft Richtung Boden, und fast 40 Minuten später beträgt die Reisehöhe 12.000 m. Die Boeing surrt wie ein Kätzchen, und wie immer ist es anfangs viel zu heiß im Flieger. Es wird euch nicht überraschen, wenn ich später sage, dass ich halb erfroren aufwache, um mir die Decke der Airline und meine Jacke überzuwerfen – um 3 Uhr nachts eurer Zeit!
Hinter mir in der Reihe sitzt die deutscheste Familie überhaupt: zwei Söhne, ca. 20 und 17 Jahre alt, der Vater zwischen ihnen. Alle regen sich auf. Dem einen ist es zu warm, dem anderen passen die Kopfhörer der Airline nicht, und Papa German fragt siebzehnmal, ob alle auch ihre Visa und Pässe wieder eingepackt haben. Zeit für AirPods mit Noise Cancelling.
Gleich zu Beginn lerne ich Leonard kennen. Schlank, mit sehr bestem, aber freundlichem Auftreten und einem „Welcome on board, Sir“ – das sind die einzigen Eindrücke, die ich an der Tür bekomme. Ein boshaftes Nicken 15 Minuten später macht uns zu Brüdern im Geiste. Wir müssen ungefähr gleich alt sein… also gleich jung meinte ich.
Ich, das Arschwasser bis an den Gürtel, weil ich weiß, gleich gibt’s wirklich kein Zurück mehr. Leonard, weil er Papa Peter und seine Söhne hinter mir jetzt schon nicht mehr mag. Dafür bekomme ich umso besseren Service.
Ich quatsche Leonard bei jeder möglichen Gelegenheit an. Will jetzt schon alles über die tansanische Kultur wissen und da ich nichts Besseres weiß, frage ich ihn über seinen Job und die Arbeitsbedingungen aus. Jedes Mal, wenn er ein bisschen zu lang mit mir quatscht oder wir uns missverstehen, weil mein Englisch eingerostet ist und ich erst beim dritten Mal hinhören verstehe, was Leonard sagt, lachen wir. Aber die Cabin-Crew-Chefin – Mitte 50 – sieht das gar nicht gerne, und da ist er – ein Blick, der in jeder Sprache gleich ist. Dann geht Leonard an die Arbeit, bis ich wieder störe. Am Ende werden wir uns wohl nie wieder sehen. Aber es war extrem interessant zu hören, wie viele Menschen auf den Lohn von Leonard angewiesen sind, und man bekommt echt ein Gefühl dafür, wie wenig bei den Flugbegleitern landet. Dafür liebt er Amsterdam – viel weiter kommt er nicht, wenn er Dienst hat und Richtung Europa fliegt. Die Ruhezeiten sind knapp bemessen im Ausland.
Der Flug an sich war recht turbulent, deshalb war mir Schlafen auch nicht wirklich möglich. Also rein ins Entertainment-Programm. Um mich herum werden die Menschen ständig nervös, wenn’s mal länger ruckelt. Meine Sitznachbarin krallt sich jedes Mal an den Vordersitz. Bin echt froh, dieses Jahr im Flugsimulator gewesen zu sein. So ein Dreamliner bekommt man eben nicht so einfach vom Himmel, auch nicht bei 990 km/h.
Landung wie geplant um 5:55 in Nairobi, Kenia. Ich lehne mich entspannt zurück, weil der Anschlussflug erst um 7:40 abheben soll. Wenn ich gewusst hätte, was da kommt…
Ich steige aus dem Flieger. Nairobi International. Angenehme 16 Grad, und die Sonne geht gerade auf. Gar nicht mal so heiß hier, zum Glück. Mit meinem komplett zu großen Handgepäck dann Treppe rauf, Treppe runter. „Connection Flight“. Auf einmal steht unter dem Schild: Security Check! Ja gut, was soll passieren? Ich bin ja quasi schon am Gate. Die 5 Minuten habe ich. Als ich um die Ecke komme, nimmt das Unheil seinen Lauf. Hunderte Menschen stehen vor dem Security Check. Anscheinend bin ich nicht der Einzige mit einem Anschlussflug. Überraschung. Mein Blick auf die Uhr: 6:15. Easy, denke ich noch. Nach 10 Minuten tut sich immer noch nichts. Jetzt werde ich nervös. Blick auf den Boarding-Pass. Gate closes 7:05.
Weil aber weder Nacktscanner noch genug Bänder geöffnet sind und alle, wirklich alle, die Schuhe ablegen müssen, zieht es sich wie Kaugummi. Verpasse ich wirklich wegen einem Security Check, den ich in Amsterdam quasi schon gemacht habe, den Anschluss!?
Mittlerweile ist es 6:50, und ich stehe gerade erst an dem Band. Laptop raus, Schuhe aus. Dann fällt der Mitarbeiterin auf: Ich habe ja 1,5 Liter Flüssigkeit in meiner Wasserflasche. Diese 1,5 Liter haben tatsächlich in meinen Magen gepasst, denn Mülleimer oder sonstiges – Fehlanzeige. Und jetzt heißt es: rennen…Read more




TravelerCliffhanger, wann kommt Teil II? 😳
TravelerDas Gepäck ist hoffentlich nicht in Nairobi geblieben? 🥴
TravelerLektion 1 in Afrika: pole pole 😌 Immer mit der Ruhe 😅
TravelerSo ist es ! Und es tut richtig gut sich drauf einzulassen 🥰
TravelerWir freuen uns sehr darauf, dich zumindest virtuell zu begleiten 🥰