Die Affen sind los !
November 19, 2024 in Tanzania ⋅ ☁️ 31 °C
Abreise aus Stone Town | Jozani National Forest
Am Morgen gibt es noch einmal ein leckeres Frühstück im Hiliki House in Stone Town. Der Duft von frisch aufgebrühtem Kaffee zieht durch das Haus, während ich meine sieben Sachen schon wieder zusammenpacke. Im Hiliki House ist es total schön, dass alle Gäste an einem gemeinsamen Tisch frühstücken. Wir finden uns also mit fremden Menschen aus vier Nationen am Tisch ein. Es gibt wunderbares Obst vom nahegelegenen Markt. Dayana, die sich sehr aufmerksam ums Frühstück kümmert, fragt, wer welches Ei möchte und ob ein Omelett oder andere Wünsche da sind. Daneben gibt es leckere frische Chapati und hausgemachte Marmelade. Es dauert nicht lange, bis man ein wenig ins Gespräch kommt. Ein Backpacker-Pärchen aus Frankreich, ein älterer Herr aus Italien und ein Pärchen mittleren Alters aus Tschechien. Natürlich noch meine Wenigkeit. Die meisten sind hier, weil sie Urlaub machen. Das Hiliki House dient vielen als kurzer Zwischenstopp, bevor es in die Urlaubs-Resorts geht.
Nach dem wunderbaren Frühstück checke ich aus und mache mich voll bepackt auf den Weg. Da ich mittlerweile versiert darin bin, nach dem Weg zu fragen, gelingt es mir schnell, herauszufinden, wo der Dala Dala-Terminal (Busbahnhof) ist. Von dort ist es am einfachsten, in den Südosten der Insel zu gelangen. Ein Taxi würde mich rund 60 $ kosten. Mit dem richtigen Dala Dala und 2000 Schilling Trinkgeld wegen des großen Gepäcks kostet mich die Fahrt bis zur Jozani Biosphere Lodge direkt im Nationalpark gerade einmal 9 €. Aber der Komfort ist gleich null. Wenig Platz, sehr heiß und dicht gedrängt mit vielen anderen einheimischen Passagieren. Ich finde das allerdings klasse, auch wenn der ein oder andere über mich schmunzelt.
Nach 25 Minuten hebe ich die Hand und gebe dem Fahrer damit ein Zeichen. Ich muss aussteigen. Da es hier keine reguläre Bushaltestelle gibt, funktioniert es auf Zuruf. Vor den Toren des Nationalparks kommt der Bus zum Stehen, und ich versuche, möglichst schnell meine Sachen aus dem Bus zu bekommen, damit die anderen Fahrgäste direkt weiterkönnen. Es sind nur wenige Meter bis zur Biosphere Lodge. Dort begrüßt mich Rashid. Er bringt mir einen leckeren Mocktail aus Mango, Avocado und Limette – eine Fruchtexplosion im Gaumen. Wirklich gut! Dann setzen wir uns, und er erklärt mir einige Dinge. Da die Lodge mitten im Nationalpark steht, ist es wichtig, alles stets abzuschließen. Die vielen Affen und Lemuren, die hier immer wieder vorbeiziehen auf der Suche nach Nahrung, nehmen sonst alles mit, was nicht niet- und nagelfest ist. Dazu ein absolutes Verbot, die Tiere zu füttern, da sie sonst die Lodge belagern. Der übliche Hinweis, keinen Müll zu hinterlassen, ist für mich selbstverständlich.
Danach kann ich mein Zimmer beziehen. Ein kleines, einfaches Zimmer mit einem Bad.
Nach einer kurzen Pause entschließe ich mich, in den Nationalpark zu gehen. Dort soll es von roten Stummelschwanzaffen wimmeln. Das muss ich sehen! Natürlich nehme ich die Kamera mit, schließlich habe ich unglaubliche Fotos im Ruaha geschossen. Ob mir das jetzt bei den Affen auch gelingt?
Am Eingang des Parks muss ich mich anmelden und wie überall meine Ausweisnummer eintragen. Schlappe 11 $ kostet der Eintritt inklusive eines Guides. Ohne Guide ist das Betreten des Nationalparks untersagt. Für heute wird Annan, ein freundlicher junger Mann, mein Guide sein. Wir machen uns auf den Weg in Richtung Wald. Palmen und Malven wachsen hier meterhoch und bilden den Dschungel. Das Wetter ist unangenehm schwül und drückend. Bei jedem Schritt über den dunklen Waldboden hört es sich an, als würde der Boden hohl sein – dumpfe, aber laute Schritte.
Nicht einmal 5 Minuten, nachdem wir los sind, sehen wir die ersten Affenrudel. Ich fotografiere, was das Zeug hält. Die roten Stummelschwanzaffen sind hier beheimatet. Es gibt auch Blue Monkeys, die allerdings nicht ursprünglich aus Zanzibar kommen. Diese beiden Arten leben sogar in Rudeln zusammen, allerdings paaren sie sich nicht untereinander. Annan erzählt, dass die Affen lange vom Aussterben bedroht waren. Seit 2002 ist der Jozani Forest ein Nationalpark mit einer konstant wachsenden Population wilder Affen. Das Wetter ist zwischendurch sonnig, sodass ein schönes Licht zum Fotografieren herrscht.
Nachdem wir den Wald durchquert haben, beginnt der Mangrovenwald. Auch hierdurch hat Annan mich geführt. Auf Zanzibar gibt es drei Arten von Mangroven. Sie sind relativ gut zu unterscheiden. Ihr Wurzelwerk verrät es. Mangroven sind die einzigen Bäume, die ausschließlich über ihre Wurzeln „atmen“. Deshalb haben sie ein so verzweigtes und großes Wurzelwerk. Da gerade Ebbe ist, sieht man das maschenartige Geflecht besonders gut. Zwischen den Wurzeln tummeln sich lauter kleine Krebse. Sie haben mit den Mangroven gemeinsam, dass sie im Salzwasser hervorragend überleben.
Am späten Nachmittag kehre ich zurück zur Lodge und lerne Collin kennen. Er arbeitet in der Lodge und ist für das Abendessen verantwortlich. Weil ich so nah am Meer bin, wünsche ich mir wieder allerlei Meeresfrüchte und Gemüse dazu. Bevor es Abendessen gibt, stellt Collin für die vier anderen Gäste hier und mich die Tische unter den freien Himmel. Der Geruch von Brennholz zieht an mir vorbei. Ein schönes kleines Lagerfeuer und der Sonnenuntergang begleiten das Abendessen. Es ist ein rundum schöner Ort. Die Jungs und Mädels hier bemühen sich sehr, dass man einen schönen Aufenthalt hat, und ich fühle mich wie zu Hause…Read more





















Traveler
Exakt aufgeschnappt 😃👌
Traveler
Aggressives Abwarten😉