Von Danaque nach Chame
January 15 in Nepal ⋅ ☀️ -4 °C
Die Nacht war kalt. Sehr kalt, aber wir haben uns so gut eingepackt, dass es schon zu warm war im Schlafsack. Aber das Frühstück tut richtig gut. Es gibt warmen Porridge mit Äpfeln. Anschließend packen wir unsere sieben Sachen und brechen gegen 9 Uhr auf.
Danaque liegt auf etwa 2.200 Metern Höhe und markiert den Startpunkt unseres Annapurna Circuit Treks. Von hier aus geht es stetig bergauf, wobei wir auf unserem Weg eine Höhe von rund 2.710 Metern in Chame erreichen, unser Ziel der ersten Etappe. Das bedeutet etwa 500 Höhenmeter Anstieg, die über eine Strecke von ungefähr 8 Kilometern bewältigt werden. Diese Strecke führt durch eine abwechslungsreiche Landschaft, die mit jeder Wegbiegung neue Facetten der Himalaya-Region offenbart. Der Trek bietet nicht nur spektakuläre Ausblicke, sondern auch Einblicke in die lokale Kultur und die Herausforderungen des Hochgebirgstrekkings.
Die Strecke ist abwechslungsreich und führt durch dichte Wälder, entlang von rauschenden Flüssen und vorbei an kleinen Dörfern, die einen authentischen Einblick in das Leben der lokalen Gemeinschaften bieten. Der gut ausgebaute Wanderweg ist dennoch anspruchsvoll – steile Anstiege wechseln sich mit leichteren, flachen Passagen ab.
Bereits beim Verlassen von Danaque taucht man in eine Szenerie ein, die von alpinen Wäldern geprägt ist. Hohe Kiefern und Rhododendren säumen den Weg und verbreiten einen würzigen Duft, der die frische Bergluft noch angenehmer macht. Zwischendurch eröffnen sich weite Panoramen auf die umliegenden Gipfel, die mit ihren schneebedeckten Spitzen majestätisch in den Himmel ragen.
Die rund 500 Höhenmeter Anstieg klingen zwar moderat, sind jedoch durch die stetig steigende Höhe und das Gewicht der Ausrüstung spürbar. Eine gute Kondition und ausreichend Pausen sind entscheidend, um die Strecke zu genießen. Aber darauf achtet Anjan und auch Julia und ich fragen uns gegenseitig wie es gerade läuft. Schließlich wollen wir eine gute Zeit haben. Ein besonderes Highlight ist der Blick auf den Annapurna II (7.937 m), der von Chame aus zum Greifen nah scheint.
Auf halber Strecke kommt man an einer besonders beeindruckenden Passage vorbei: Über uns türmt sich der Fels hunderte Meter hoch. Gegenüber immer wieder kleinere und größere Wasserfälle, deren Oberfläche gefrorenen ist. Wie kalt muss es sein, dass fließendes Wasser gefriert. Unglaublich schön anzusehen. Hier lohnt es sich, einen Moment innezuhalten und die Kraft der Natur zu bestaunen. Die Geräuschkulisse, geprägt von Vogelgesang und dem Rauschen des Flusses, sorgt für eine beinahe meditative Atmosphäre. Da stört mich auch die Blase nicht, die ich schon an der linken Ferse habe. Ein Glück, dass Julia Blasenpflaster dabei hat, ich hätte sonst keinen Spaß mehr.
Kurz vor Chame lichtet sich der Wald, und die Szenerie wird von terrassierten Feldern und kleinen Steinhäusern bestimmt. Hier wird Anjan von einem Ziegenbock angegriffen. Wir müssen so lachen. Denn er ist nicht ganz unschuldig daran.
Der Ort selbst ist ein charmantes Dorf, das als eines der Hauptzentren der Region gilt. Hier trifft Tradition auf Moderne: Neben buddhistischen Gebetsmühlen und Mani-Steinen gibt es kleine Läden und Teehäuser, die sich perfekt für eine Rast eignen. Allerdings ist die Saison längst vorbei. Wir sind auch hier die zwei einzigen Touristen diese Nacht. Die Dorfgemeinschaft sitzt am Wegesrand zusammen und es wird Bingo gespielt. Ohne Touristen haben die Menschen hier kaum was zu tun sagt Anjan.
Wir sitzen am Abend mit Anjan und den Söhnen der Betreiber Familie des Eagle Eye am Feuer und genießen unser Abendessen. Eine warme supper bei den minus Graden da draußen ist so gut. Wir kommen ins Gespräch mit einem der jungen Söhne und erfahren einiges über das Leben hier in den Bergen. Es ist eine unglaublich interessante Reise. Alleine die letzten beiden Tage hat uns tief in das Leben der Menschen hier blicken lassen. Nach einem Tee geht’s auch wieder aufs Zimmer. Wir müssen uns ausruhen. Die Zimmertemperatur liegt im den Nullpunkt und weil es keine warme Dusche gibt, muss eine Katzenwäsche reichen.Read more





















TravelerDer Weg 🏔️ist das Ziel 🤲🏻
Traveler
Sieht wunderschön aus 🤩 ähnlich wie gerade bei uns in Flachau 😉