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  • Day 57

    Albano-italienisches Chaos - Fähre

    June 20, 2018 in Albania ⋅ ⛅ 22 °C

    Am Hafen von Durrës erwartet uns noch ein Highlight was das Chaos angeht. Ein albanischer Hafen auf dem man auf eine Italienische Fähre einschifft steht, was die Organisation und den Sinn mancher Abläufe angeht, auf einer Stufe mit Asien und Indien. Sollte man definitiv gemacht haben.

    Es fängt damit an daß man mit seiner Online Reservierung am Schalter eincheckt, dort die Tickets in die Hand bekommt und mit diesen 20 Meter weiter am Self Check-In Automaten einen zweiten Satz Tickets abholt. Dann heißt es warten bis das Gate aufmacht und man zur Passkontrolle kann.
    Nicht die zwei 19-jährigen Albaner vor uns in ihrem nagelneuen Mercedes S500 AMG und oder die in ihrem Bentley Continental sind verdächtig, sondern wir. So werden wir ausgeschleust zur Drogenkontrolle. Die läuft so ab, das man zu einem Container fährt vor dem 5 Polizisten rumlungern. Die erklären uns, daß wir warten müssen. Nach 30 min tut sich dann was und eine Auto kommt angefahren, aus dem zwei Schäferhunde springen. Die büchsen erst mal aus, was dann weitere 10 min dauert, bis sie eingefangen sind. Den Hund der an der Leine, der um unseren Camper gezogen wird, interessiert eigentlich nur die Leine in die er die ganze Zeit beißt. Geschnüffelt wird nicht. Man erklärt uns dann, dass der Hund noch jung ist und der Ältere zum Einsatz kommt. Als dieser allerdings damit beschäftigt ist den jungen Hund anzurammeln und wieder ausbüchst, ist die Drogenkontrolle vorbei. Wir bekommen einen Fresszettel als Bestätigung in die Hand gedrückt und dürfen endlich an die Passkontrolle.
    Hier läuft erstmal eine Zigeunerin mit ihrem Kind unkontrolliert an uns vorbei um zu betteln und wir fragen uns ein wenig welchen Wert die Kontrolle eigentlich überhaupt hat. Komisch, daß die EU die Beitritsverhandlungen mit Albanien auf Eis gelegt hat mit der Begründung des mangelnden Kampfs gegen den Drogenschmuggel. Und das wo man sich doch so bemüht. 😁
    Wir stehen geschlagene 4 Stunden vor der Fähre bevor wir reinfahren können. Abfahrt war um 22 Uhr, aber wen interessiert das schon. Wann die Fähre beladen ist und abfährt weiß keiner, scheint aber auch nicht von Interesse zu sein. Die italienischen Einweiser machen eigentlich nichts, außer kurz das Ticket zu kontrollieren und einmal Richtung Fähre zu winken. Danach stehen sie wieder rum, schwätzen, rauchen oder telefonieren. Manchmal auch alles zusammen. Nur wenn ein LKW bei der Einfahrt aufsetzt wird es kurz lustig und alle Schreien sich gegenseitig an.
    Auf der Fähre geht es ähnlich weiter und um 24 Uhr gibt es lautstark in der Kabine eine Durchsage, dass das Self Service Restaurant jetzt geöffnet hat - und daß es auch ein Kindermenü gibt.
    Der Rest ist dann eher unspektakulär und wir kommen nach über 2 h Verspätung bei der Abfahrt nur 30 min zu spät an. Die Pass- und Autokontrolle, die sich wieder 2 h hinzieht, ist ähnlich. Wenn auch ein wenig motivierter als in Albanien.
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