• Amphitheater von El Djem

    25 janvier, Tunisie ⋅ ☁️ 19 °C

    Heute stand der Besuch des Amphitheaters von El Djem auf dem Programm – und was soll man sagen? Die Römer wussten definitiv, wie man Eindruck macht. Dieses gigantische Bauwerk aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. steht da, als hätte es nie was anderes vorgehabt, als die Zeitläufe einfach zu überleben. Mit einer Kapazität von 35.000 Zuschauern (das muss man sich mal vorstellen) ist es eines der größten Amphitheater der Welt, übertroffen nur von Rom und Capua. Es ist 148 Meter lang, 122 Meter breit und stolze 36 Meter hoch. Schon beim ersten Blick bleibt einem der Mund offen stehen.

    Interessant ist auch, dass El Djem zur Römerzeit Thysdrus hieß und eine der wohlhabendsten Städte in der Provinz Africa Proconsularis war – sozusagen eine römische Boomtown, die ihren Reichtum aus dem Olivenölhandel schöpfte. Man kann sich vorstellen, wie hier die High Society der Römer herumlief, prahlend mit ihren Olivenhainen und Luxusvillen.

    Beim schlendern durch die beeindruckenden Rundbögen und Treppenaufgänge fühlte man sich fast wie ein römischer Senator, der auf dem Weg ist, eine Gladiatorenschlacht zu bestaunen – oder zumindest jemand, der mit dem besten Sitzplatz angeben wollte. Man kann noch immer die unterirdischen Gänge besichtigen, in denen damals wilde Tiere und – vermutlich ziemlich nervöse – Gladiatoren auf ihren großen Auftritt warteten.

    Das Beste aber: Die Akustik hier ist der Wahnsinn! Man könnte fast meinen, die Römer hätten das für zukünftige Reisegruppen und Smartphone-Kameras geplant. Ein freundlicher Guide erzählte uns, dass hier gelegentlich noch Konzerte stattfinden.

    Kurz gesagt: Das Amphitheater von El Djem ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch eine Zeitreise in die römische Vergangenheit.
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