• Cap Bon

    10. helmikuuta, Tunisia ⋅ ☀️ 15 °C

    Nach meiner Büroarbeit schnappten wir uns die Räder und machten uns auf in Richtung Cap Bon. Zum Glück waren die Akkus unserer E-Bikes randvoll, denn heute mussten sie zeigen, was wirklich in ihnen steckt! Die Strecke hatte es in sich – steile Anstiege, kräftiger Gegenwind und unsere Beine, die sich fragten, warum sie eigentlich nicht einfach mit einem gemütlichen Cappuccino am Strand geparkt wurden.

    Auf halber Höhe dann eine unerwartete, aber umso schönere Begegnung: Adell, der Parkranger – oder wie er sich selbst nannte, der Förster von Cap Bon. Während wir keuchend eine kurze Pause machten, tauchte er plötzlich aus dem Nichts auf und stellte sich freundlich vor. Direkt lud er uns ein, ihm zu folgen – eine Einladung, die man nicht ausschlägt, wenn sie von einem Mann kommt, der das gesamte Naturschutzgebiet wie seine Westentasche kennt. Also schlossen wir die Räder ab und folgten ihm auf eine kleine Wanderung.

    Er führte uns zu einem versteckten Wasserfall mit einem kleinen Naturbecken – sein persönliches Sommer-Spa, wie er uns stolz erklärte. Tja, das hätten wir auch gerne ausprobiert, aber Februar ist jetzt nicht gerade Badewetter. Auf dem Rückweg zeigte er uns noch unzählige Fossilien, vor allem versteinerte Muscheln. Schon faszinierend, wenn man bedenkt, dass hier vor Millionen von Jahren das Meer war.

    Nach einer ausgiebigen Unterhaltung – bei der wir wieder einmal unser Talent für Händisch-Füßisch-Reden unter Beweis stellten – verabschiedeten wir uns von Adell und traten den Endspurt zum Gipfel an. Der Anstieg forderte nochmal alles von unseren E-Bikes, aber die Belohnung ließ nicht lange auf sich warten:

    Der Ausblick vom Cap Bon – einfach spektakulär!

    Vor uns lag das tiefblaue Mittelmeer, und in der Ferne ragte der Phare du Cap Bon, der berühmte Leuchtturm, stolz aus den Felsen. Seit über 100 Jahren trotzt er hier Wind und Wetter und weist den Seefahrern den Weg. Wir standen dort oben, die tief hängenden Wolken fast zum Greifen nah, und genossen den Moment. Ein bisschen fühlten wir uns wie Eroberer – nur ohne Fahne zum Hissen.

    Die rasante Abfahrt entschädigte uns für die Strapazen des Aufstiegs, und als krönenden Abschluss gönnten wir uns in der Patisserie noch ein paar sündhaft leckere Kuchenstücke. Zurück am Wohnmobil saßen wir dann mit einer heißen Tasse Kaffee, genossen den Kuchen und ließen die Tour nochmal Revue passieren. Fazit des Tages: Cap Bon ist absolut eine Reise wert – aber nächstes Mal nehmen wir vielleicht doch unser Quad.
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