• Tübingen

    31 de julio, Alemania ⋅ ⛅ 23 °C

    Vom Schloss Lichtenstein ging’s für uns weiter nach Tübingen – und was soll ich sagen: Das Wetter hatte endlich ein Einsehen! Die Regenwolken wurden offenbar versetzt oder in Rente geschickt, und die Sonne gab sich endlich wieder die Ehre. Tübingen empfing uns mit blauem Himmel und fast schon mediterraner Stimmung.

    Unser Stellplatz liegt etwas außerhalb, aber dank des hervorragend ausgebauten Radwegenetzes war die Altstadt ruckzuck erreicht. Tübingen ist nämlich nicht nur eine Universitätsstadt mit viel Geschichte und jungem Geist, sondern auch eine absolute Fahrradstadt. Hier flitzen mehr Studis auf zwei Rädern durch die Gegend als Autos auf vier – und das ganz ohne Hupkonzert. Gefühlt hat jede Laterne einen Fahrradständer daneben. Herrlich!

    Nach einer gemütlichen Mittagspause sattelten wir unsere Drahtesel und rollten ins Zentrum. Und da dachten wir beide gleichzeitig: „Wow – das hätten wir nicht erwartet!“ Die Altstadt von Tübingen ist ein wahres Postkartenmotiv: verwinkelte Gassen, Fachwerkhäuser, die aussehen, als hätten sie schon Martin Luther beim Stadtbummel zugeschaut, und ein wunderschöner Marktplatz, auf dem das Rathaus mit seiner aufwendig bemalten Fassade stolz in die Sonne blinzelt.

    Am Rathaus schlossen wir unsere Räder ab und machten uns zu Fuß auf Entdeckungstour. Mein Highlight: die Stiftskirche St. Georg. Schon von außen mächtig beeindruckend – aber wer hoch hinaus will (und keine Höhenangst hat), muss den Turm erklimmen. Und das habe ich natürlich gemacht! Die Aussicht von oben? Einfach nur: WOW! Das rote Ziegeldach-Meer von Tübingen, der glitzernde Neckar und das sanfte Hügelland drumherum – ich hab kurz überlegt, ob ich da oben nicht einfach einziehen soll.

    Auch das Innere der Kirche ist sehenswert: beeindruckende Grabmonumente der württembergischen Herzöge, kunstvolle Fenster und ein ehrwürdiges Flair – hier trifft Geschichte auf gotischen Chic.

    Nach der Turmbesteigung gönnten wir uns einen kleinen Spaziergang runter zum Neckar, um die berühmte Neckarfront mit ihren bunten Giebelhäusern zu bestaunen. Ein Klassiker – und völlig zurecht auf jedem Tübingen-Prospekt vertreten.

    Zurück beim Rathaus holten wir unsere Fahrräder, schoben uns nochmal durch ein paar Gassen und genossen das bunte Treiben. Tübingen hat uns echt überrascht – jung, lebendig, schön. Und wer hätte gedacht, dass eine Stadt mit „-ingen“ im Namen so charmant sein kann?
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