• Womo Traveler
lug – ago 2025

Ein Kurz Trip "Schwarzwald"

Da wir jetzt auch im Sommer fahren können haben wir beschlossen den nördlichen Schwarzwald zu erkunden Leggi altro
  • Inizio del viaggio
    24 luglio 2025

    Klosterruine Frauenalb und Gernsbach

    24 luglio, Germania ⋅ ☁️ 19 °C

    Nach ein paar Tagen Arbeitseinsatz bei unserer jüngsten Tochter (die uns übrigens ganz schön auf Trab gehalten hat – , starten wir heute endlich unseren heiß ersehnten Kurztrip durch den nördlichen Schwarzwald.

    Frisch gestärkt mit Kaffee und Abenteuerlust im Gepäck ging’s am frühen Morgen in Wörth am Rhein los. Was wir nicht wussten: die Stadtgrenze von Karlsruhe ist offenbar ein geheimer Testbereich für Geduld und Nervenstärke. Eine rote Ampel jagte die nächste – ein echtes Déjà-vu in Dauerschleife! Für die knapp 40 km bis zur Klosterruine Frauenalb brauchten wir rekordverdächtige zwei Stunden. Man könnte meinen, wir seien zu Fuß schneller gewesen – rückwärts, mit einem Koffer voller Steine.

    Angekommen an der Klosterruine Frauenalb, wartete schon das nächste Abenteuer auf uns: Regen. Viel Regen. Zum Glück hatte Petrus irgendwann ein Einsehen, und wir konnten uns das beeindruckende Bauwerk anschauen.

    Die Klosterruine Frauenalb liegt idyllisch im Albtal und ist ein echter Geheimtipp für alle Fans von Geschichte, Romantik – und stabilen Regenschirmen. Die ehemalige Benediktinerinnenabtei wurde im 12. Jahrhundert gegründet und im Laufe der Jahrhunderte mehrfach zerstört, wieder aufgebaut und endgültig zur malerischen Ruine erklärt. Heute ragen die barocken Mauerreste mystisch zwischen den Bäumen empor – perfekt für Fotos, Hochzeiten oder spontane Mittelalter-Fantasien.

    Nach unserem Besuch tuckerten wir gemütlich weiter durch kleine Schwarzwalddörfer mit knuffigen Fachwerkhäusern, die so hübsch aussahen, als hätte man sie direkt aus einem Märchenbuch ausgeschnitten. Unser nächster Stopp: Gernsbach. Kaum angekommen, wurden die Fahrräder aus der Garage geholt, und los ging’s mit der Erkundungstour.

    Die Altstadt von Gernsbach ist ein wahres Schmuckstück – enge Gassen, liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser und ein üppiger Blumenschmuck, der selbst bei Gartenzwergen Neid auslösen würde. Man fühlt sich sofort willkommen – und ein bisschen wie auf Zeitreise. Zwischendurch gönnten wir uns einen kleinen Abstecher in die Geschichte der Stadt, vorbei an alten Stadttoren, Brunnen und verwinkelten Gässchen.

    Unser Weg führte uns schließlich in den Katz’schen Garten – ein Name, bei dem man unweigerlich an schnurrende Vierbeiner denkt, aber weit gefehlt: Statt Katzen gab’s hier einen historischen Landschaftsgarten im Stil des Rokoko. Ein kleines Paradies mit Pavillons, Wasserläufen, alten Bäumen und romantischen Sichtachsen – ideal zum Verschnaufen, Träumen oder einfach nur zum Staunen.

    Als wäre das alles noch nicht genug Schwarzwald-Idylle für einen Tag, fuhren wir am frühen Abend noch zum Edeka. Und ja – auch das gehört zur Abenteuerreise: Ich hatte eine Überraschungstüte über Too Good To Go bestellt. Voller Vorfreude öffneten wir die Kühltruhen-Wundertüte für 3,79€ – und siehe da: lecker gefüllt mit allerlei Genießbarem. Wir fühlten uns fast wie Robin Hood des Kühlschranks – nur ohne Pfeil und Bogen. Essen gerettet, Karma-Punkte gesammelt.

    Ein gelungener erster Tag – der Schwarzwald hat uns schon jetzt fest im Griff. Mal schauen, was morgen auf uns wartet … (hoffentlich keine Ampelwelle).
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  • Freudenstadt

    25 luglio, Germania ⋅ ☁️ 19 °C

    Nach einer wunderbar ruhigen Nacht machten wir uns frohen Mutes auf den Weg zum Kloster Reichenbach. Doch wie das im Leben (und beim Reisen mit einem Wohnmobil in LKW-Größe) nun mal ist, kommt meistens irgendwas dazwischen. Diesmal: Dauerregen und Parkplätze, die anscheinend nur für Smart, Fahrräder oder maximal eine mittelgroße Gießkanne ausgelegt sind. Also: Plan B. Und der hieß: Freudenstadt, wir kommen!

    Dort angekommen, fanden wir einen „Stellplatz“ am Freibad. Nennen wir es lieber Schiefplatz, denn so abschüssig war es dort, dass unser Wohnmobil aussah wie ein Skisprungturm in der Sommerpause. Trotz voll ausgefahrener Hubstützen fühlte es sich an, als würde man nachts aus dem Bett in Richtung Kühlschrank rollen – was andererseits den nächtlichen Snackgang erheblich beschleunigt.

    Nach einer kurzen Verschnaufpause ging’s los in die Stadt.

    Freudenstadt begrüßte uns mit – na, wie sollte es anders sein – einem weiteren kleinen Regenschauer. Aber das kann uns ja nicht aufhalten! Die Stadt ist bekannt für ihren riesigen Marktplatz, der tatsächlich der größte umbaute Marktplatz Deutschlands ist. Rundherum lauter hübsche Arkadengänge, Cafés und Läden, und zurzeit – dank der Gartenschau – noch mehr Blumenpracht.

    Bei der Tourist-Info schnappten wir uns zwei Tickets für die "X-Tal Gartenschau", die morgen auf dem Plan steht. Wir hoffen sehr, dass wir dabei nicht wieder einen Wasserpark unfreiwillig mitbuchen.

    Gestärkt durch einen Kaffee (und ein Stück Kuchen, das – rein zur mentalen Wetterabwehr – dringend nötig war), machten wir uns auf zum Duftrosenpark am Kienberg.

    Der Duftrosenpark liegt inmitten des wunderschönen Kienbergs und ist ein echtes Highlight auf dem Rosenweg. Über 2.200 Wild- und historische Rosensorten betören dort Nase, Auge und romantische Seele. Wer hier nichts riecht, ist entweder stark verschnupft oder aus Plastik. In liebevoll angelegten Beeten gedeihen Sorten mit so poetischen Namen wie „Madame Isaac Pereire“ oder „Gräfin von Hardenberg“. Und nein, wir haben nichts davon gepflückt – auch wenn’s verlockend war!

    Überragt wird der Park vom Herzog-Friedrich-Turm, einem 25 Meter hohen Aussichtsturm aus dem Jahr 1899. Wer die zahlreichen Stufen nach oben nicht scheut (oder wie wir denkt: „Wird schon nicht so schlimm sein“), wird mit einem herrlichen Rundumblick über Freudenstadt, den Schwarzwald und bei klarer Sicht sogar bis zur Schwäbischen Alb belohnt. Bei Regen hingegen: hauptsächlich Wolken. Viele. Graue.

    Und ja, genau – Regen! Schon wieder. Irgendwie scheinen wir ein unsichtbares Regenradar dabei zu haben, das jede noch so kleine Wolkenansammlung magisch anzieht.

    Aber wir lassen uns nicht unterkriegen. Morgen steht die X-Tal Gartenschau auf dem Plan – und wir hoffen sehr, dass wir sie nicht mit einem Schlauchboot besuchen müssen.
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  • Gartenschau Freudenstadt

    26 luglio, Germania ⋅ ☁️ 19 °C

    Nach einer weiteren Nacht mit tropischen Regenfällen (wir überlegen langsam, das Wohnmobil in ein Amphibienfahrzeug umzubauen), zeigte sich das Wetter heute Morgen überraschend gnädig. Also sattelten wir die Drahtesel und machten uns vom Bärenschlössle aus auf zur X-Tal Gartenschau. Ziel: 8 Kilometer pure Gartenschau-Action zwischen Freudenstadt und Baiersbronn – durch das idyllische Forbachtal, wo es auch ohne Instagram-Filter aussieht wie im Heimatfilm.

    Die Strecke ist komplett neu angelegt und führt auf wunderbar beschilderten Wegen durch verschiedene liebevoll gestaltete Themenbereiche. Was uns besonders begeistert hat: Keine klassische Tulpen-Torten-Deko, wie man sie sonst bei Gartenschauen findet, sondern richtig schöne Staudenbeete, bunte Blumenwiesen und ein erfrischend „wildes“ Konzept. Man merkt: Hier wurde mit Herz, Spaten und Hirn gearbeitet – statt einfach nur Pflanzkübel aufzustellen.

    Ein besonderes Highlight war die Alte Münze, ein charmantes historisches Gebäude aus dem 17. Jahrhundert. Früher – wer hätte es gedacht – wurde hier tatsächlich Münzgeld geprägt, das dann in der Region im Umlauf war. Heute ist das Gebäude liebevoll restauriert und dient als Ausstellungsort für regionale Geschichte und Handwerk. Alte Werkzeuge, Schautafeln und Modelle geben einen spannenden Einblick in die Welt des Prägens, ohne dass man dabei gleich pleitegeht.

    Fast direkt um die Ecke stand dann schon die nächste Attraktion: die Rußhütte. Und ja – hier wird’s düster, aber spannend! In dieser urigen Hütte dreht sich alles um die Herstellung von Ruß und Tinte, wie sie einst für den Buchdruck, das Schreiben mit Federkielen oder auch zum Schwärzen von allerlei Alltagsgegenständen verwendet wurden. Schwarzwald-Ruß war früher richtig gefragt! Heute erfährt man hier auf charmante Weise, wie früher mit Feuer, Rauch und Kohlenstaub schwarze Magie (aka Tinte) erzeugt wurde – ganz ohne Chemieunterricht.

    Nach so viel Stauden und Staub zog es uns dann zum Backhäusle – wo der Kuchen so duftete, dass man kurz dachte, man sei direkt im Himmel angekommen (wenn der Himmel nach Hefezopf riecht). Der Kaffee war stark, der Kuchen noch stärker – eine göttliche Belohnung für unsere tapfere Radleistung😉.

    Bis dahin hatte sich das Wetter erstaunlich gut gehalten – nur ein paar kleinere Schauer, die man wahlweise mit Humor oder einer Regen Jacke abwehren konnte. Doch kaum waren wir auf der letzten Station in Baiersbronn, da kam der große Wetterboss persönlich vorbei: ein ordentliches Gewitter mit Blitz, Donner, Weltuntergangsatmosphäre und allem Drum und Dran.

    Im letzten Moment retteten wir uns ins Schwarzwaldhaus, das zum Glück offen und trocken war – und sogar ein paar andere Unwetterflüchtlinge aufnahm. Dort saßen wir das Gewitter gemütlich aus, philosophierten über nasse Socken und dachten kurz über eine Umschulung zur Wetterfee nach.

    Als der Regen endlich nachließ, machten wir uns schleunigst auf den Weg zum Bahnhof Baiersbronn, das wir leider nur noch in Blitzlichtgeschwindigkeit sehen konnten. Schade, denn die Stadt hätte sicher mehr Aufmerksamkeit verdient als ein Sprint im Regenponcho.

    Mit dem Zug ging’s zurück nach Freudenstadt, müde, ein bisschen durchnässt, aber rundum zufrieden. Der Tag war bunt, spannend, informativ – und sehr wahrscheinlich der erste Gartenschau-Besuch in der Geschichte, der in Gummistiefeln endete😅.
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  • Baustellenromantik am Wasserschloß Glatt

    27 luglio, Germania ⋅ ☁️ 20 °C

    Nach unserem gestrigen Sonnentanz (inklusive rhythmischem Klatschen, schiefem Summen und dem letzten trockenen Paar Socken als Opfergabe an den Wettergott) wurden wir heute tatsächlich mit blauem Himmel und Sonnenschein belohnt. Also nichts wie los in Richtung Glatt, wo das Wasserschloss Glatt auf dem Plan stand – eines der ältesten Renaissance-Schlösser in Baden-Württemberg, eingebettet in ein kleines, idyllisches Tal.

    Die Erwartungen waren hoch: Wassergraben, Türmchen, Ritterflair. Die Realität: Volltreffer auf der Baustellen-Skala. Das Schloss ist aktuell komplett eingerüstet – außen wie innen – und auch der Wassergraben hatte wohl Urlaub beantragt. Kein Wasser, keine Enten, nur Baustellenflair mit einem Hauch von Mittelalter unter Planen.

    Aber: Das Schloss ist trotzdem geöffnet! Und siehe da – drinnen wartete ein echtes Highlight auf uns: eine kleine, aber feine Ausstellung mit Ritterrüstungen und historischen Waffen. Ein bisschen Game of Thrones, ein bisschen Museumstag mit Blech – wir waren begeistert! Die glänzenden Harnische, Lanzen und Schwerter ließen uns kurz darüber nachdenken, ob wir nicht auch eine Rüstung für die neue Wohnung brauchen.

    Der Rest der Ausstellung? Sagen wir mal… speziell. Eine Kunstausstellung, bei der wir vermutlich irgendetwas nicht verstanden haben – oder schlicht nicht wollten. Also schnell weiter mit dem Kombiticket ins Bauernmuseum nebenan. Und das war dann wirklich ein Treffer! Alte Werkzeuge, Drechmaschinen, Wohnräume, und sogar eine Destillerie – ein liebevoll eingerichtetes Museum, das den Alltag vergangener Zeiten lebendig macht. Für alle, die lieber wissen wollen, wie Oma Butter gemacht hat statt wie moderne Kunst aussieht – genau das Richtige. Prädikat: sehenswert!

    Nach so viel Kultur dachten wir an eine kleine Belohnung im Café am Schloss. Doch ein Blick auf die Preisliste raubte uns schlagartig den Appetit – 6 Euro für ein Stück Kuchen?! Da hätte der Teig wenigstens in Champagner angerührt sein müssen.

    Also schnell wieder ins Wohnmobil, Fenster auf und ab zu unserem nächsten Ziel: Balingen. Die Hoffnung: eine hübsche Altstadt, ein vernünftiger Cappuccino – und bitte, bitte kein Gerüst.
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  • Balingen

    27 luglio, Germania ⋅ ☁️ 21 °C

    Nach dem eher unfreiwillig exklusiven Baustellenbesuch im Wasserschloss Glatt rollten wir weiter nach Balingen. Und siehe da – die Stadt zeigt sich erstmal großzügig: ein kostenfreier Parkplatz direkt neben der Altstadt! Unser Gedanke: „Wow, das läuft ja heute richtig rund!
    Allerdings scheint es in dieser Region ein Gesetz zu geben, dass kein Stellplatz ohne Gefälle auskommt.
    Also wieder die vorderen Hubstützen bis zum mechanischen Anschlag ausfahren und schon stand das Wohnmobil halbwegs gerade.

    Da das im Zollernschloss untergebrachte Waagenmuseum nur heute Nachmittag geöffnet war, machten wir uns direkt auf den Weg dorthin.

    Das Zollernschloss stammt aus dem 15. Jahrhundert und ist ein echtes Schmuckstück – wenn man auf Renaissance-Romantik und Fachwerkflair steht (was wir ja tun). Früher Residenz der Grafen von Zollern, heute beherbergt es mehrere Museen und Ausstellungen. Im Waagenmuseum drehte sich alles um – genau – Waagen: Von der römischen Schnellwaage bis zur vollverchromten Design-Küchenwaage war alles dabei. Besonders faszinierend: die historischen Markt- und Apothekerwaagen – eine kleine Zeitreise durch das Wiegen der Dinge.

    Kulturell gestärkt ging’s weiter zur Zehntscheune. Klingt erstmal wie ein Ort, wo man Getreide stapelt – ist aber heute ein moderner Ausstellungsraum, in dem wir auf die Ausstellung „ZAK 50“ trafen.
    Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Zollernalbkreises wurden dort 50 Objekte präsentiert, die ganz unterschiedliche Aspekte der Region beleuchten – von kurios über historisch bis hin zu richtig emotional. Ein schöner Streifzug durch die Identität der Region: von der Tracht bis zur Turbine, von der Alb bis zum Automobil. Sogar Nicht-Zollernalbkreis-Kenner wie wir konnten was lernen.

    Nach so viel Kultur wollten wir uns endlich belohnen – mit einem kleinen Eis und einem gemütlichen Käffchen. Auf dem Marktplatz ergatterten wir einen der begehrten Plätze in einer der Eisdielen. Doch dann kam der Schockmoment des Tages: Ein Blick auf die Eiskarte und wir bekamen fast Schnappatmung – 2,60 € für eine Kugel Eis?! Für den Preis hätten wir erwartet, dass die Kugel singt, leuchtet und bei Tisch serviert wird – von Giovanni persönlich.

    Also: Eis gestrichen. Stattdessen gönnte ich mir ein alkoholfreies Weizenbier – nicht ganz so süß, aber immerhin bezahlbar. Kaum waren die Getränke serviert, zogen auch schon wieder dicke, schwarze Gewitterwolken auf. Natürlich. Es scheint fast, als würde das Wetter uns verfolgen. Also schnell den Hopfen in den Hals geschüttet, aufgestanden wie bei der Feuerwehr und ab zurück zum schiefen Womo.

    Kurz vor dem Wolkenbruch erreichten wir unser rollendes Zuhause. Gerade noch trocken – mit einem Hauch von Stolz und einem Plan für den Abend: Wir müssen wohl noch mal tanzen. Diesmal mit mehr Einsatz – vielleicht mit Kastagnetten und Taschenlampe.
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  • Burg Hohenzollern

    28 luglio, Germania ⋅ 🌧 15 °C

    Die ganze Nacht hat es geregnet, als hätte jemand den Schwarzwald an die Nordsee angeschlossen. Und heute Morgen? Die Wolken hingen immer noch tief und schwer über Balingen. Das Aufstehen war dementsprechend eine zähe Angelegenheit. Es gibt Tage, da will man einfach nur im Bett bleiben – oder in unserem Fall: in der leicht schrägen Koje unseres Womos.

    Irgendwann haben wir uns dann aber doch aufgerafft, uns in wetterfeste Schichten gepackt und einen kleinen Spaziergang durch Balingen gemacht. Der war zwar nicht besonders trocken, aber wir konnten uns bewegen.

    Am Mittag beschlossen wir: Wenn schon Regen, dann wenigstens in Würde – also auf zur Burg Hohenzollern!
    Das perfekte Schlechtwetterprogramm.

    Und die hat’s in sich:
    Die Burg Hohenzollern thront majestätisch auf dem Zollerberg bei Hechingen – wie eine Krone auf dem Kopf des Schwarzwalds. Sie ist der Stammsitz des gleichnamigen Adelsgeschlechts, das unter anderem auch mal den preußischen König und den deutschen Kaiser stellte. Prunkvoll, geschichtsträchtig und so fotogen, dass selbst das trübste Wetter ihr nichts anhaben kann.
    Im Inneren gibt’s alles, was das royale Herz begehrt: Prunksäle, Kronjuwelen, Ritterrüstungen und dicke Mauern mit ganz viel Geschichte. Man kann sich richtig vorstellen, wie die Hohenzollern hier durch die Gänge rauschten und sich über das Wetter beklagten – genau wie wir.

    Nach so viel Adelsluft machten wir uns auf den Weg nach Sigmaringen – der nächste Hohenzollern-Hotspot. Hier stehen wir jetzt auf einem wunderschönen Stellplatz mit direktem Blick auf das Hohenzollernschloss Sigmaringen.
    Und was für ein Blick! Das Schloss wirkt fast, als würde es gleich auf dem Hügel abheben – imposant, elegant und irgendwie immer ein bisschen übertrieben.

    Und das Beste: Es regnet gerade mal nicht. Ein kleiner Hoffnungsschimmer – oder ein Zeichen, dass unser nächster Sonnentanz wirkt?
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  • Von Sigmaringen durchs " ingen" Land

    30 luglio, Germania ⋅ ☁️ 17 °C

    Gestern stand für mich erstmal etwas weniger Abenteuer und dafür mehr Laptop auf dem Programm – sprich: Arbeiten war angesagt. Andrea nutzte die Gelegenheit und erkundete Sigmaringen solo. Während ich also tapfer die Tastatur bearbeitete, begab sie sich auf royale Spurensuche.

    Die Nacht über trommelte wieder mal der Regen aufs Wohnmobildach – ein Soundtrack, der langsam etwas ausgelutscht ist. Das Aufstehen heute Morgen? Sagen wir so: Die Motivation hielt sich in etwa auf Höhe des Thermometers. Aber: Um 11 Uhr hörte es tatsächlich auf zu regnen – und schon schwang sich das Team Abenteuer auf die Räder.

    Erster Programmpunkt: das Marstallmuseum.
    In diesem Anbau des Schlosses sind prachtvolle Kutschen und elegante Schlitten aus verschiedenen Jahrhunderten zu bewundern – echte PS-Monster der Vergangenheit, stilecht mit viel Samt, Gold und Pferdestärken. Ob Hochzeitskutsche oder höfischer Winterschlitten – man sieht förmlich die Damen mit Reifrock darin durch die schneebedeckten Alleen gleiten.

    Gerade als wir zum Schloss wollten, wurden wir von Orgelklängen aus der benachbarten Stadtkirche St. Johann gestoppt.
    Also kurzerhand: Ab in die Kirche. Der Organist probte und wir hatten das Glück, in ganz privater Atmosphäre barocker Musik (und ein paar schrägen Tönen) zu lauschen.
    Die Kirche St. Johann selbst ist ein barockes Schmuckstück mit prachtvollen Deckengemälden und goldverziertem Hochaltar – ein stiller Kontrast zur imposanten Schlosskulisse gleich nebenan.

    Und dann endlich: Auf zum Schloss Sigmaringen!
    Was soll man sagen? Pomp trifft auf Pompöser.
    Das Schloss thront majestätisch über der Donau und beeindruckt mit Größe, Ausstattung und Geschichte. Von den fürstlichen Prunkräumen über das Speisezimmer mit Goldbesteck bis hin zur Waffenkammer, die schlichtweg der Hammer ist. Hier hängt und steht alles, was scharf, spitz oder anderweitig respekteinflößend ist – vom Dolch bis zur Kanone. Wir waren schon ein bisschen geflasht.

    Nach dem Schloss noch eine kleine Radrunde durch die Stadt, dazu – wie es sich gehört – ein kurzer Stopp für den Kaffee des Tages. Danach hieß es: Wasser tanken, Klo entsorgen, Womo bereitmachen – und weiter geht’s durchs schwäbische „-ingen“-Land.

    Von Sigmaringen über Hettingen nach Gammertingen und weiter nach Burladingen – dem Mekka der Trigema-Fans (und vermutlich auch des schwäbischen Kaufverhaltens).
    Ich hatte gelesen, dass man im Trigema-Testgeschäft echte Schnäppchen machen kann – und hey: Vom Schaffa isch no koiner reich worde, aber vom Spara scho!
    Also gönnte ich mir gleich vier neue Shirts – und das für schlappe 78 Euro. Kein Witz. Da waren die Waffenkammerpreise irgendwie günstiger.

    Die Reise ging weiter über Trochtelfingen und Engstingen Richtung Ziel des Tages: Schloss Lichtenstein.
    Und dann – Tusch! – das absolute Highlight des Tages: blauer Himmel und Sonnenschein!
    Einfach mal draußen stehen, nicht nass werden und dieses Märchenschloss anschauen, das sich wie eine Filmkulisse auf dem Felsen erhebt. Traumhaft!
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  • Schloss Sigmaringen

    30 luglio, Germania ⋅ ☁️ 18 °C

    Und weil ich im Schloss Sigmaringen mal wieder auf Foto-Entzug war – also auf dem Papier zumindest – habe ich natürlich wie immer nicht nur ein bisschen, sondern ziemlich häufig auf den Auslöser gedrückt. Das Ergebnis? Ein zweiter Footprint direkt aus der Welt von Pomp und Pompöser.

    Man könnte sagen: Während andere Besucher staunend durch die Gemächer schlichen, war ich auf geheimer Mission als selbsternannter Hof-Fotograf unterwegs. Jeder Kronleuchter, jede vergoldete Wandvertäfelung, jede Rüstung und selbst das königliche Türschild – klick. Ich glaube, wenn ich noch länger geblieben wäre, hätte ich dem Fürsten die Schlossbroschüre neu gestalten können.

    Also: Wer glaubt, man könne einen Prunksaal mit einem Foto erfassen, dem sage ich nur – falsch gedacht, Majestät!
    Pomp braucht Pixel. Viel davon.

    Footprint Nummer zwei ist also meine ganz persönliche Ehrenrunde durch Glanz, Gloria und goldene Bilderrahmen. Vielleicht häng ich mir demnächst ein paar davon übers Bett – für das royale Gefühl beim Aufwachen. 😉
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  • Schloss Lichtenstein

    31 luglio, Germania ⋅ ☁️ 15 °C

    Nach einem Abend mit Sonne (ja, wirklich!), keinem einzigen Regentropfen und einer wunderbar ruhigen Nacht auf dem Parkplatz unterhalb des Schlosses, wollten wir heute Morgen voller Tatendrang das Märchenschloss von der Nähe bestaunen. Aber: Kaum standen wir draußen, setzte der Regen pünktlich ein – als hätte er auf uns gewartet. Also hieß es: Regenjacke an, Kapuze tief ins Gesicht und los!

    Das Schloss Lichtenstein ist zwar klein, aber oho! Mit seinem imposanten Turm, der wie ein Spaghetti auf einem Bergspitzel thront, macht es mächtig was her. Vor allem das Innere hat uns beeindruckt: prunkvolle Gemälde, detailreiche Wandmalereien und Möbel, bei denen man sich fragt, wie viele Hintern da wohl schon Platz genommen haben. Und das Beste: Das Schloss in seiner heutigen Form wurde innerhalb von nur zwei Jahren (1840–1842) gebaut! Zwei Jahre! Das ist für ein Schloss eine echte sportliche Leistung – besonders wenn man es mit Dauerbaustellen wie dem Berliner Flughafen oder Stuttgart 21 vergleicht. Die hätten sich vom Fürsten Wilhelm von Urach ruhig mal eine Scheibe abschneiden können.

    Apropos Fürst: Der gute Wilhelm war ein echter Mittelalter-Fanboy. Nachdem er den Roman „Lichtenstein“ von Wilhelm Hauff gelesen hatte – eine romantisierte Rittergeschichte mit viel Ehre, Heldenmut und Burggeklirr – war er so begeistert, dass er kurzerhand beschloss, den literarischen Sehnsuchtsort einfach in die Realität zu zimmern. Gesagt, gebaut. Und so entstand dieses neogotische Prachtexemplar, das heute aussieht, als hätte Disney seine Finger im Spiel gehabt.

    Nach der ziemlich sportlichen 30-minütigen Führung (wir wurden fast durchs Schloss gepeitscht – wahrscheinlich für mehr Durchsatz) gönnten wir uns noch eine kleine Runde auf dem Außengelände. Und weil man Kultur bekanntlich am besten mit Koffein verdaut, ging’s anschließend in die Schlossschenke – Kaffeepause mit Aussicht, versteht sich.

    Ob der Regen jemals wieder aufhört? Keine Ahnung. Aber Hauptsache, das Schloss bleibt stehen – es wäre schade um diesen steinernen Romantraum!
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  • Tübingen

    31 luglio, Germania ⋅ ⛅ 23 °C

    Vom Schloss Lichtenstein ging’s für uns weiter nach Tübingen – und was soll ich sagen: Das Wetter hatte endlich ein Einsehen! Die Regenwolken wurden offenbar versetzt oder in Rente geschickt, und die Sonne gab sich endlich wieder die Ehre. Tübingen empfing uns mit blauem Himmel und fast schon mediterraner Stimmung.

    Unser Stellplatz liegt etwas außerhalb, aber dank des hervorragend ausgebauten Radwegenetzes war die Altstadt ruckzuck erreicht. Tübingen ist nämlich nicht nur eine Universitätsstadt mit viel Geschichte und jungem Geist, sondern auch eine absolute Fahrradstadt. Hier flitzen mehr Studis auf zwei Rädern durch die Gegend als Autos auf vier – und das ganz ohne Hupkonzert. Gefühlt hat jede Laterne einen Fahrradständer daneben. Herrlich!

    Nach einer gemütlichen Mittagspause sattelten wir unsere Drahtesel und rollten ins Zentrum. Und da dachten wir beide gleichzeitig: „Wow – das hätten wir nicht erwartet!“ Die Altstadt von Tübingen ist ein wahres Postkartenmotiv: verwinkelte Gassen, Fachwerkhäuser, die aussehen, als hätten sie schon Martin Luther beim Stadtbummel zugeschaut, und ein wunderschöner Marktplatz, auf dem das Rathaus mit seiner aufwendig bemalten Fassade stolz in die Sonne blinzelt.

    Am Rathaus schlossen wir unsere Räder ab und machten uns zu Fuß auf Entdeckungstour. Mein Highlight: die Stiftskirche St. Georg. Schon von außen mächtig beeindruckend – aber wer hoch hinaus will (und keine Höhenangst hat), muss den Turm erklimmen. Und das habe ich natürlich gemacht! Die Aussicht von oben? Einfach nur: WOW! Das rote Ziegeldach-Meer von Tübingen, der glitzernde Neckar und das sanfte Hügelland drumherum – ich hab kurz überlegt, ob ich da oben nicht einfach einziehen soll.

    Auch das Innere der Kirche ist sehenswert: beeindruckende Grabmonumente der württembergischen Herzöge, kunstvolle Fenster und ein ehrwürdiges Flair – hier trifft Geschichte auf gotischen Chic.

    Nach der Turmbesteigung gönnten wir uns einen kleinen Spaziergang runter zum Neckar, um die berühmte Neckarfront mit ihren bunten Giebelhäusern zu bestaunen. Ein Klassiker – und völlig zurecht auf jedem Tübingen-Prospekt vertreten.

    Zurück beim Rathaus holten wir unsere Fahrräder, schoben uns nochmal durch ein paar Gassen und genossen das bunte Treiben. Tübingen hat uns echt überrascht – jung, lebendig, schön. Und wer hätte gedacht, dass eine Stadt mit „-ingen“ im Namen so charmant sein kann?
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  • Schloss Bebenhausen

    1 agosto, Germania ⋅ ☁️ 20 °C

    Nach einem schönen Abend und einer sehr ruhigen Nacht fing es heute Morgen natürlich – wie könnte es anders sein – pünktlich zum Aufstehen wieder an zu regnen. Also: Augen auf, Ohren spitzen und erstmal der Regentrommel auf dem Wohnmobildach lauschen. Fast meditativ … nur ohne Erleuchtung. Gegen 10 Uhr hatten wir dann genug vom Zen-Modus im Liegen – raus aus den Federn!

    Eigentlich wollten wir noch ein bisschen durch Tübingen schlendern, aber bei dem Wetter war uns eher nach Kultur unter Dach. Kloster und Schloss Bebenhausen, nur knapp 7 Kilometer entfernt, klangen da nach dem perfekten Schlechtwetterprogramm. Und siehe da – kaum dort angekommen, klarte der Himmel tatsächlich auf! Ob Bebenhausen ein eigenes Mikroklima hat?

    Als erstes nahmen wir an der sehr informativen Schlossführung teil – und die war wirklich ein Volltreffer.

    Das Schloss Bebenhausen entstand im 19. Jahrhundert aus den früheren Abtsgebäuden des Zisterzienserklosters. Hier residierten die Könige von Württemberg, nachdem sie sich nach der Abdankung 1918 nicht mehr in Stuttgart, sondern lieber in ländlicher Idylle aufhielten – quasi Rente mit Aussicht. Besonders beeindruckend: der große Speisesaal im Jagdstil, der aussieht, als käme jeden Moment ein Hirsch hereinspaziert und bestellte Wildgulasch. Auch der Königliche Thronsaal (ja, auch im Ruhestand wollte man noch ein bisschen prunkvoll sitzen) zeigt, dass man sich das mit dem „bescheiden leben“ nur bedingt zu Herzen genommen hatte.

    Die Führung brachte uns nicht nur die königlichen Wohnräume näher, sondern auch ein gutes Stück deutscher Geschichte: Wie ein Monarch nach dem Ende der Monarchie weiterlebte, welche Rituale geblieben sind (Spoiler: ziemlich viele), und wie Schloss Bebenhausen später auch als Landtagssitz des jungen Landes Württemberg-Hohenzollern diente. Also: Kloster, Schloss, Politik – alles in einem Paket.
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  • Kloster Bebenhausen

    1 agosto, Germania ⋅ ⛅ 21 °C

    Nach der Schlossführung waren wir natürlich schon voll im Adels- und Prunk-Modus, aber jetzt wurde’s ernst – fromm, schlicht und zisterziensisch. Zeit für das Kloster Bebenhausen!

    Und was soll man sagen: Die Mönche damals wussten, wie man stilvoll und gleichzeitig asketisch lebt. Keine goldenen Wasserhähne, kein WLAN, kein Netflix – aber dafür Gewölbe, Stille und ganz viel Atmosphäre. Als wir durch den Kreuzgang liefen, kam uns glatt der Gedanke, hier spontan mal zu schweigen. Hat aber nicht lange gehalten – spätestens beim „Wow“-Moment im Kapitelsaal war es vorbei mit der Andacht.

    Das Kloster wurde um 1180 gegründet und gehörte zum Orden der Zisterzienser, deren Motto in etwa lautete: Weniger ist mehr – aber bitte aus Stein und mit Stil. Die Mönche lebten nach strengen Regeln, mussten hart arbeiten und beten – und das mehrmals täglich. Unsereins würde da spätestens nach der dritten Gebetsstunde die Kaffeemaschine vermissen.

    Besonders beeindruckend: die gotische Klosterkirche, in der es heute noch fast automatisch leise wird, sobald man sie betritt. Und das Refektorium, also der Speisesaal der Mönche – schlicht, aber mit ehrwürdiger Aura. Kein Schnickschnack, kein Buffet, aber wahrscheinlich gutes Bier (Zisterzienser halt).

    Ein Stück näher an die Gegenwart rückte es dann in der Nachkriegszeit, als das Kloster eine ganz besondere Rolle übernahm: Der Landtag von Württemberg-Hohenzollern tagte hier! In diesen heiligen Hallen wurde also Politik gemacht – inklusive Haushaltsplänen und hitziger Debatten, vermutlich mit deutlich weniger Weihrauch.

    Und wo übernachteten die Damen und Herren Abgeordneten damals? Im Dormitorium, dem ehemaligen Schlafsaal der Mönche! Wir konnten uns lebhaft vorstellen, wie der eine oder andere Parlamentarier beim Einschlafen noch darüber nachdachte, ob man den Landeshaushalt nicht auch mit ein paar Psalmen ins Gleichgewicht bringen könnte.

    Alles in allem: Ein Ort mit einer ganz besonderen Stimmung – zwischen Geschichte, Spiritualität und Staatsgeschäften. Und ganz ehrlich: Selbst bei schlechtem Wetter ein echtes Highlight.
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  • Herrenberg Stadt des Fachwerks

    1 agosto, Germania ⋅ ☁️ 21 °C

    Von Bebenhausen aus geht unsere Reise langsam in Richtung Heimat. Doch vorher wollten wir nochmal die Fachwerkseele baumeln lassen – und so steuerten wir Herrenberg an. Auf dem städtischen Stellplatz fanden wir tatsächlich noch einen freien Platz – was bei diesem charmanten Städtchen fast schon einem Lottogewinn gleicht.

    Da es in Bebenhausen kein Café gab (Skandal!), musste die Kaffeepause erstmal nachgeholt werden. Frisch gestärkt schnappten wir uns die Fahrräder und machten uns auf zur Stadterkundung.

    Und was sollen wir sagen? Fachwerkträume deluxe!
    Herrenberg ist wie ein begehbarer Architekturkatalog fürs gepflegte Gebälk. Der Marktplatz ist ein echtes Schmuckstück, gesäumt von liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern, die sich stolz aneinanderreihen wie bei einem Mittelalter-Casting.

    Höhepunkt des Stadtrundgangs – im wahrsten Sinne – war die Stiftskirche Herrenberg, die hoch über der Stadt thront und einen traumhaften Blick über Dächer, Hügel und, na klar, Regenwolken bietet. Die Kirche selbst ist ein eindrucksvolles Bauwerk, innen wie außen, mit gotischer Eleganz und einer Geschichte, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht.

    Und dann kommt’s: Das Glockenmuseum!
    Oder besser gesagt: das fast legendäre Glockenmuseum Herrenberg, das im Turm der Stiftskirche untergebracht war – mit 85 echten, klingenden Glocken das größte Glockenmuseum in Deutschland, ja sogar europaweit ein echtes Unikat.

    Doch wie so oft: Was klingt, das kostet.
    Seit 2023 ist das Museum wegen Brandschutzauflagen geschlossen – traurigerweise nach über 30 Jahren. Der Brandschutz soll rund 400.000 € verschlingen, doch bislang sind nur 150.000 € an Spenden zusammengekommen. Und vom Staat? Ein Zuschuss von 5000 € – das reicht vielleicht für einen neuen Feuerlöscher und einen Stapel „Bitte nicht anzünden“-Schilder. Kein Wunder, dass den Glocken hier das Läuten vergangen ist...

    Trotz der verschlossenen Türen haben wir die Kirche und die Geschichte dahinter sehr genossen – auch ohne Geläut.

    Zum Abschluss dieses klangvollen Kulturtages suchten wir uns ein schönes Plätzchen unter einem großen Schirm am Marktplatz und bestellten Pizza. Und das war auch gut so, denn just in dem Moment zog das nächste Gewitter über uns hinweg – mit Donner, Blitz und dem kompletten Regenprogramm. Dank Schirm und heißem Käse blieben wir einigermaßen trocken, satt und glücklich.

    Zurück im Wohnmobil freuten wir uns darüber, dass es nicht tropft – und dachten kurz darüber nach, selbst ein Spendenkonto fürs Glockenmuseum zu eröffnen. Aber erstmal schlafen. Morgen geht’s heim.
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  • Kloster Maulbronn

    2 agosto, Germania ⋅ ☁️ 20 °C

    Der letzte volle Reisetag begann mit einem besonderen Schmankerl: In ganz Herrenberg war heute Flohmarkt und Wochenmarkt! Also nach dem Frühstück erstmal ab ins Gewusel. Zwischen Omas Kaffeekanne, dem dritten Wackeldackel und dem 117. Paar Nordic-Walking-Stöcken haben wir uns durch allerlei Trödel gestöbert.

    Nach der Markt-Tour hieß es: weiterziehen – Richtung Kloster Maulbronn, ein echtes Highlight zum Abschluss unserer Tour.

    Und siehe da: Das Wetter hatte heute wieder gute Laune. Bei strahlendem Sonnenschein konnten wir die riesige Klosteranlage ausgiebig erkunden – von außen wie von innen. Und was soll man sagen? Da war das Motto garantiert nicht kleckern, sondern klotzen!

    Das Kloster Maulbronn gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist eines der am besten erhaltenen mittelalterlichen Klöster nördlich der Alpen. Die Anlage wurde im 12. Jahrhundert von Zisterziensermönchen gegründet und über die Jahrhunderte immer weiter ausgebaut. Hier trifft gotische Pracht auf klösterliche Klarheit – beeindruckend in jeder Ecke.

    Besonders das Chorgestühl in der Klosterkirche war ein echter Hingucker: kunstvoll geschnitzt, historisch aufgeladen und mit genug Sitzplätzen für eine mittelgroße Theologentagung. Selbst wer sonst nicht so auf Kirchenmöbel steht – hier bleibt man gerne mal ein paar Minuten sitzen und staunt.

    Nach der Zeitreise durch Kreuzgänge, Refektorien und Dormitorien machten wir uns auf den Weg ins benachbarte Ötisheim. Die Gemeinde stellt dort einen kleinen, aber feinen Stellplatz bereit – ruhig gelegen, grün umgeben, perfekt für eine letzte Nacht unterwegs.

    Und morgen?
    Da geht’s endgültig nach Hause. Aber nicht, ohne vorher nochmal Kaffee zu trinken, in Erinnerungen zu schwelgen – und vielleicht die nächste Tour zu planen. Denn wie heißt’s so schön: Nach der Reise ist vor der Reise.
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  • Wieder daheim

    3 agosto, Germania ⋅ ☁️ 20 °C

    Nach 11 Tagen, gefühlt 111 Litern Regen, unzähligen Burgen, Schlössern, Fachwerkhäusern und Kaffee-Pausen, sind wir heute am frühen Nachmittag wieder Zuhause gelandet.

    Die Rückfahrt?
    Naja… sagen wir so: Ein flüssiger Verkehr ist etwas anderes. Es war ein bisschen wie Wohnmobil-Slalom durch das Schwabenländle. Tempo 80, dann Stillstand, dann wieder 60 – quasi ein letzter Gruß vom ADAC, bevor wir daheim ins Ziel rollen durften. Aber: Der Nachmittag war trocken! Das musste gefeiert werden – und so wurde gemeinsam mit den Nachbarn der Grill angeschmissen. Rauchzeichen statt Regenschauer – ein echtes Highlight!

    Eine Reise voller Geschichte, Geschichten und gelegentlichem Geschwitze unter der Regenjacke.
    Trotz (oder wegen?) der Wetterkapriolen – unvergesslich schön!

    Und was bleibt von unserer kleinen Reise durch Schwarzwald und Schwäbische Alb?

    👉 Viel Natur, viele „Ohs“ und „Ahs“ vor malerischen Orten, majestätischen Schlössern und urigen Altstädten.
    👉 Viele Regenschirme, die wir aufgespannt, zugeplappt und wieder aufgespannt haben.
    👉 Viele neue Lieblingsplätze, von Glatt bis Gammertingen, von Tübingen bis Maulbronn.
    👉 Und ganz ehrlich: Auch wenn wir manchmal bis zu den Knöcheln im Wasser standen – die Stimmung war immer (fast) trocken.

    Unsere Tour war wie ein gutes schwäbisches Vesper: bodenständig, überraschend abwechslungsreich und manchmal etwas feucht – aber immer mit viel Herz und einer ordentlichen Portion Humor.

    Jetzt wird erstmal ausgepackt, die Matschklamotten entsorgt und die Erinnerungen sortiert.
    Und wer weiß… vielleicht geht’s ja bald wieder los –und dann mit viel Sonne 🌞
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    Fine del viaggio
    3 agosto 2025