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- Gün 4
- 5 May 2022 08:17
- ☁️ 8 °C
- Yükseklik: 517 m
AlmanyaDiefenbach50°29’42” N 6°31’30” E
Weiche von mir, Aura!

Nach einer sehr kalten Nacht, in der der Schlaf erst sehr spät kam, weil der Hund noch Stunden ununterbrochen bellte, wachte ich bereits wieder sehr früh auf. Ich wollte nicht aus meinem warmen Quilt, aber es hilft ja nichts.
Auch neben mir im Zelt höre ich es schon rumoren und wie ich erfuhr, haben die beiden Zelterstlinge leider nicht so gut geschlafen, da sie sehr gefroren haben. Aber wenn es wärmer wird, wollen sie noch einmal einen Versuch wagen. Ich wünsche ihnen alles Gute. Dann ziehe ich los, erneut mit triefnassem Zelt 🙄👍🏼
Vorbei am Eingang zur Ordensburg geht es nach einem schönen Wiesenweg steil den Berg hinab, teilweise über eine Holztreppe. Unten am Morsbach kann ich mich endlich waschen - uiuiuu, jetzt bin ich wach - und fülle mein Wasser auf.
Direkt geht es wieder hinauf zum Modenhübel, wo erst einmal mein Zelt getrocknet wird, während ich hinab in's Tal auf Gemünd blicke. Es geht eine leichte Brise und ich freue mich auf den Tag, da wusste ich noch nicht, dass es einer meiner Auratage werden würde🙄
Immer weiter, wie schon zuvor, geht es über Wiesen-Felder-Waldwege und endlich wird es auch etwas wärmer. Am Eingang zu Morsbach treffe ich auf die 250 Jahre alte Heil-Eiche, wie sie seit jeher von den Dorfbewohner genannt und von ihnen um Hilfe bittend bei Krankheit aufgesucht wurde. Ich fühle mich (noch) gut und danke daher stattdessen Donar dafür, dass er bisher in gnädiger Wetterstimmung ist.🌞
Weiter in Malsbenden finde ich das älteste Haus der Region, das im 17. Jahrhundert erbaut wurde. Dort werde ich von einem älteren Ehepaar angesprochen, ob ich den Eifelsteig wandere. Sie sind selbst begeisterte Wanderer und haben Rheinsteig, Eifelsteig usw. auch schon begangen. Außerdem kommen die aus Siegburg, also ganz aus meiner Nähe.
Unsere Wege trennen sich und ich wandere weiter nach Gemünd. Auf dem Weg dahin komme ich an einem Freibad vorbei, dessen Sprungturm auf Olympia 1936 verweist 🧐🤔
Gemünd hat schrecklich unter dem Hochwasser gelitten, ein Großteil der Geschäfte ist noch geschlossen, nicht wenige werden auch nicht mehr öffnen. Dieses Ereignis war auf so vielen Ebenen eine schreckliche Katastrophe.
An einem Wagen werden Kaffee und Backwaren angeboten und ich gönne mir etwas davon. Die freundliche Verkäuferin erlaubt mir, mein Handy zu lagen und sagt mir, dass ich am Kreisverkehr einen Netto finde. Dort werde ich zur Heuschrecke und decke mich mit Leckereien ein. Nie kaufe ich auf einer Wanderung Schokolade oder Cola, heute tue ich es, aus unerfindlichen Gründen, und das war mein Glück!
Es geht aus dem Ort heraus über einen Hangweg, der mich langsam nach oben bringt. Wieder herrliche Wiesen- und Waldwege, wieder eine glückliche Sandra.
Am Aussichtspunkt Kuckucksley treffe ich zeitgleich mit Martina ein, die aus der entgegengesetzten Richtung kommt und mit ihrem Hund schon 400 Kilometer unterwegs ist! Wir setzten uns in die schöne Hütte und sie erzählt, dass sie mehrmals im Jahr wandert, immer vier bis sechs Wochen am Stück. Dieses Mal ist sie den Moselcamino gelaufen und ist dann auf den Eifelsteig gewechselt. Wir reden und reden. Was für eine tolle Begegnung!
Es wird aber irgendwann Zeit, weiterzuziehen und wir verabschieden uns. Als ich unten am Fuß der Ley ankomme bemerke ich, dass ich gar nicht die Aussicht oben beachtet habe, weil Martina und ich so in unsere Gespräch vertieft waren.
Nach der Durchquerung von Olef (dort ist die Brücke kaputt, aber kurz dahinter gibt es eine begehbare) steige ich wieder auf und komme in ein vollkommen verlassenes Waldgebiet. Es ist so still und ruhig, dass ich in eine sehr meditative Stimmung komme. Leider beginnt hier aber auch ein nicht enden wollendes Wegstück über sehr groben Schotter und am Abend sind meine Füße vollkommen fertig. Das schlimmste aber ist, ich bemerke plötzlich, dass das Blickfeld meines unteren Auges anfängt zu flimmern - Aura! Oh nein, ich kenne das nur zu gut. Das bedeutet entweder eine sich anbahnende Migräne und /oder eine Weiterentwicklung, bis ich nichts mehr sehen kann. Das habe ich seit meiner Jugend und ist sehr beängstigend, erst recht auf einer Wanderung, allein, in einem sehr einsamen Wald. Wenn ich ganz schnell reagieren, dann kann zuckerreiche Nahrung helfen. Was habe ich dabei? Ich habe doch Cola und Schokolade gekauft! In Windeseile hole ich beides aus dem Rucksack, mittlerweile flimmert mein komplettes linkes Blickfeld, im unteren Bereich sehe ich schon kaum noch etwas. Zur Sicherheit esse ich noch einen Riegel und dann laufe ich weiter. Noch fünf Kilometer bis zum Trekkingcamp Schlüsselstelle, das muss ich schaffen!
Langsam wird das Flimmern weniger ich sehe wieder meinen linke Körperhälfte; es hat geholfen! Aber ich bin ziemlich angeschlagen und meine beiden Augen bringen das Gesehene noch nicht richtig aufeinander, sodass alles etwas unscharf ist. Noch zwri Kilometer bis zum Camp, immer weiter über diesen schrecklichen Schotter. Dann biege ich such noch falsch ab. Zwei Kilometer Umweg.
Endlich, endlich bin ich am etwas verwilderten Trekkingcamp angekommen. Ich baue langsam mein Zelt auf und merke, dass mein Sicht fast wieder normal ist und mir fällt ein Stein vom Herzen!
Nachden das Zelt bezugsfertig ist wird gekocht und gegessen, dann treffen auch schon meine Zeltnachbarn ein. Ein Vater mit kleinenm Sohn und wir haben noch einen lustigen Abend.
Die Nacht wird wieder kalt und ich stege in voller Montur in meinen Quilt - was war das für ein Tag mit glücklichem Ausgang! 😱Okumaya devam et
GezginDrücke Dir die Daumen ✊️ , das es mit den Augen gut bleibt. Also mach's wie die Wandermaus, viel Schokolade! Toi Toi Toi! 🙋♂️
GezginVielen Dank, zum Glück war heute alles wieder in Ordnung. Das kommt leider ganz plötzlich, ohne Vorwarnung.
SommersprosseIch wünsche Dir sehr, dass Du Deinen Weg fortsetzen kannst. Das hört sich alles sehr beängstigend an. Ein Like gebe ich, damit Du weißt, wer gelesen hat, also bitte nicht falsch verstehen.
GezginDas ist wirklich beängstigend. Ich weiß noch genau, als ich das zum ersten Mal hatte und plötzlich auf beiden Augen nichts mehr sehen konnte und nicht wusste, was da gerade mit mir passiert 😳