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  • Day 3

    Tag 3 - schön, schöner, Eifel 💚

    May 4, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 12 °C

    Wo soll ich nur anfangen nach so einem schönen Wandertag?

    Die Nacht auf dem CP Hammer war ruhig, aber durch die Nähe zur Rur auch sehr kühl und am Morgen triefte das Zelt vor Kondenswasser. Ich hatte es befürchtet. Daher habe ich beim Abbau etwas rumgetrödelt, damit es trocknet, aber 8.30 Uhr wollte ich dann doch endlich los. Also nasses Zelt und nasse Klamotte (ich hatte gewaschen) in bzw an den Rucksack und los geht es.

    Der Eifelsteig liegt direkt vor dem CP, kein langer Zuweg - I like. Der Weg bis Einruhr ist ein Gedicht! Wunderschöne Feld- und Wiesenwege wechseln sich mit Nadel- und Mischwald ab. Das junge Buchengrün leuchtet mir entgegen, die Kirschen berieseln mich mit ihren Blüten. Seufz, ich liebe Wandern💚

    Oberhalb von Einruhr liegt der Eifelblick Wolfshügel von dem man einen ersten schönen Blick auf den Rursee hat, der mich heute immer wieder mit wunderbaren Aussichten begeistern wird. Als ich dann nach Einruhr absteige male ich mir bereits in schmackhaften Farben aus, was ich beim Bäcker und bei DM alles kaufen werde. Frische Brötchen, Laugengebäck, Weingummi, Nussmix. Yamyam, mir läuft schon das Wasser im Mund zusammen und ich sehe sie vor meinen Augen tanzen. In einem Urlaubsort wie Einruhr gibt es ja zweifelsohne alles, was das Herz begehrt. Das stimmt auch so, eigentlich, prinzipiell, zumindest, wenn man von früher redet.
    Jetzt gibt es dort nur noch einen Kiosk 😳
    Nun denn, dann nehme ich halt den! Die freundliche Verkäuferin hatte gerade frische Brötchen aufgebacken - her damit! Frischer Kaffee? Will ich auch! Dann ist sie noch so nett und durchsucht ihr gesamtes Sortiment nach veganen Süßigkeiten für mich. Die gab es dann zwar nicht, aber ich war auch so zufrieden.

    Aus dem Ort geht es nun heraus und wieder erwarten mich herrliche Pfade und immer mehr blühender Ginster! Plötzlich trete ich aus dem Wald und mich erwartet ein atemberaubender Blick auf den Stausee. Ich bleibe stehen und muss mich erst einmal sammeln.

    Etwas weiter auf der Bank sehe ich ein älteres Ehepaar, dem ich schon zuvor am Kiosk begegnet war. Als ich freundlich grüßend vorbeigehen sprechen sie mich interessiert an, ob ich den Eifelsteig wandere. Haben sie wohl Verdacht geschöpft, weil mein Rucksack mit Socken, Unterhose und BH zum Trocknen geschmückt ist? Sofort bieten sie mir einen Platz an und der Mann erzählt, er möchte den Steig auch bald wandern. Also tauschen wir uns eine ganze Weile aus und schließlich ziehe ich weiter. Eine sehr schöne Begegnung, die ich gerne in Erinnerung behalte.

    Nun steige ich hinab zum Rursee und wandere gemütlich mal am Ufer, mal oberhalb davon entlang. Wieder öffnet sich ein prächtiger Blick, dazu eine schöne Bank und ein langes Holzgeländer - in meinen Augen die perfekte Wäscheleine!
    Schwups alles ausgepackt und schon flattern Zelt und die Wäsche im lauen Lüftchen, während ich mein Brötchen mümmel. Zwischendurch kämpfen sich Fahrradfahrer und Wanderer den Berg hoch. Doch meine im Wind fröhlich vor sich hin tanzende Unterwäsche scheint sie davon abzuhalten, länger zu verweilen. Ok, mehr Platz für mich und meine Wäsche🤭

    Nach ca. 30 Minuten ist alles trocken und es geht weiter. Der Aufstieg zur Wüstung Wollseifen ist knackig, aber da der Tag ansonsten entspannt war, ist das gut zu schaffen. Bis man zur Wüstung gelangt wandert man über ein Hochplateau mit spektakulärer Weitsicht. Immer wieder bleibe ich stehen und sauge alles in mich auf.
    Wollseifen selbst habe ich erst vor einer Woche besichtigt (Footprint folgt), daher ziehe ich direkt weiter nach Vogelsang, das ich nach einem längeren Abstieg und unmittelbar folgendem moderaten Anstieg erreiche. Auch hier war ich bereits in der letzten Woche (Footprint folgt mit Wollseifen), daher steuere ich direkt die Sanitäranlagen an, um meine Wasservorräte aufzufüllen und ein bisschen Katzenwäsche zu betreiben. Und eine Steckdose gibt es auch! Hurra! Schnell das Handy eingestöpselt und 30 Minuten im WC rumgelungert 😁Die Tür ging ständig auf und zu, manche schauten interessierte, andere überrascht und einer älteren Dame war ich wohl nicht ganz geheuer. Vielleicht hielt sie mich für eine Vagabundin oder Toilettenkriminelle.

    Handy und Wasserflaschen voll, weiter geht's! Es ist nicht mehr weit bis zum Trekkingcamp Nordstern, das unweit von Vogelsang liegt. Dort baut gerade ein Paar sein Zelt auf, ihre allererste Zeltnacht überhaupt! Super, ich bin begeistert und freue mich, heute so nette Zeltnachbarn zu haben.
    Nun ist die Sonne fort und es wird frisch. Zeit in meinen Quilt zu kriechen und der lieblichen Melodie eines Hundes zu lauschen, der ununterbrochen seit mindestens einer Stunde bellt. Bis morgen 🙋🏽‍♀️
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