A 13-day adventure by Sandra Soundso Read more
  • 17footprints
  • 1countries
  • 13days
  • 136photos
  • 2videos
  • 160kilometers
  • Planung wächst und gedeiht 😊

    March 20, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 9 °C

    Meine Planung für den Eifelsteig Thruhike wächst und gedeiht 😊
    Einiges an Material habe ich bereits ausgetauscht, anderes ist noch auf dem Prüfstand. So leicht wie möglich ist die Devise 👍🏼
    Ich FREUE mich so sehr nun wieder mit dem Zelt unterwegs sein zu können und kann es kaum erwarten zu starten!
    Natürlich werde ich dann auch hier endlich wieder aktiv und freue mich über jeden Pinguin, der mich begleiten möchte 🤗
    Read more

  • Day 1

    Los geht die Reise!

    May 2, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 9 °C
  • Day 1

    Tag 1 - Von allem etwas dabei 😁

    May 2, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 13 °C

    Endlich geht es heute los!
    13 Etappen habe ich für den gesamten Eifelsteig eingeplant. Ich starte in Kornelimünster, nachdem die zweistündige Anreise mit Bus und Bahn problemlos geklappt hat.

    Mein Ziel am heutigen Tag ist der Trekkingplatz "Ruf des Venn", denn im Nationalpark Eifel ist Wildcampen strengsten verboten und kann sehr teuer werden. Daher finde ich es super, dass diese offiziellen Plätze angeboten werden. Dort findet man eine Holzplattform, auf der zwei Zelte Platz haben. Außerdem einen Tisch mit Bank und... hört hört.... eine Komposttoilette! Das alles kann man für 10 Euro buchen 👍🏼
    Aber ich greife vorweg, denn dort muss ich ja erst mal ankommen 😁

    Aus Kornelimünster geht es erst einmal ziemlich gemütlich los. Über Wiesen, Felder, durch kleine Wäldchen und das alles bei perfektem Frühlingswetter. Was habe ich für ein Glück!

    Verwundert sehe ich am Wegesrand das Werk eines Bibers, wow, da war aber jemand fleißig!

    Durch das Unwetter im letzten Jahr sind noch Brücken unpassierbar, sodass ich zwei perfekt ausgeschilderten Umleitungen folgte. Da können sich so manch andere Wege ein Beispiel dran nehmen.

    Weiter geht es bis nach Roetgen, die Wegstrecke ist zwar nicht unbedingt spektakulär, aber immer schön. Besonders gut gefällt mir das Naturschutzgebiete Struffel, das man über Holzplanken erwandern. Ich bin zufrieden und freue mich meines Lebens 😊
    Die Freude wird noch größer, als ich nur wenige Meter vom Eifelsteig entfernt einen DM entdecke... während ich das hier schreibe, verspeisen ich die dort erworbenen Leckereien 😎

    Weiter geht es wieder über Wiesen, immer stetig bergauf seit Kornelimünster, aber das merkt man kaum. Plötzlich bin ich in Belgien und somit auch im Hohen Venn angekommen. Hier beeindruckt mich die Wüstung der Reinartzhöfe. Die Landwirte wurden im Zuge des Baus der Wesertalsperre 1958 enteignet. Bis 1971 wehrte sich die letzte Familie, doch dann musste auch sie gehen.
    Die Fundamente der Häuser sind noch gut erkennbar und ich bin ein wenig herumgestromert.

    Nun folgt das Wegstück, vor dem es wohl allen graut, die den Eifelsteig wandern. Fast 5 Km geht es beinahe nur gerade aus durch das Venn, erst über Schotter, dann ewig über Teer und dann wieder Schotter... herrlich... 😶 Aber solche Strecken gibt es nun mal, also Augen zu und durch.

    Die letzten zwei Kilometer bis zum Trekkingplatz sind dann aber wieder sehr schön, vorbei an gesunden Fichtenwäldern, blühenden Wiesen und ein bisschen Fernsicht gibt es auch.
    Ich bin froh, als ich nach über 27 Kilometern meinen Trekkingplatz erreicht habe. Jetzt schnell das Zelt aufbauen und... nö, nix schnell 😂Ich habe ewig gebraucht, bis ich alles angespannt hatte. Mit den vorhandenen Ösen klappte es einfach nicht und dann kam noch ein Wind auf und ich wusste gar nicht, was ich zuerst festhalten sollte. Nun steht es aber fest und sicher, nachdem ich einfach die Plankenenden der Plattform genutzt habe.
    Ein sehr schöner Tag, der von allem etwas zu bieten hatte, geht zu Ende und ich werde sicherlich wie ein Stein schlafen 😴
    Read more

  • Day 2

    Tag 2 - Ein Anstieg geht noch 🥴

    May 3, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 11 °C

    Puh, das war ein Tag! Unzählige steile Anstiege und entsprechende Abstiege. Zum Schluss habe ich nur noch gelacht und bin halt gekraxelt. Das Mantra "Ich kann das" war dabei sehr hilfreich 😁

    Nach einer ruhigen Nacht auf dem Trekkingplatz, die aber auch sehr kühl war (ca. 2 Grad), durfte ich einen wunderbaren Sonnenaufgang vor Eifelpanoram genießen. Herrlich!

    Kaum war ich losgelaufen, traf ich auf einen Gassigänger, mit dem ich mich länger sehr nett unterhielt, während ich mir beim Kraulen seiner riesigen Hunde verstolen die Hände wärmte. Irgendwann war ich dann aber doch so durchgefroren, dass ich weiter zog.

    Bald danach kam ich in das adrette Örtchen Müntzenich, das - ganze im Stile der Region - seine wunderschönen und teilweise riesigen Buchenhecken hegt und pflegt. Mindestens ebenso toll war meine Entdeckung des "Konsum am Eifelsteig". Ein Tante-Emma-Supermarkt wie ich ihn seit meiner Kindheit nicht mehr gesehen habe. Hier konnte ich mein Wasser auffüllen, frische Brötchen kaufen und das Obst hat die freundliche Verkäuferun mir auch noch gewaschen. Klare Empfehlung, wenn ihr mal dort seid 👍🏼

    Weiter ging es nach Monschau über wunderbare Pfade, ich war entzückt! Plötzlich steht da am Wegesrand, mitten im Wald, eine Personenwaage😳Ich nehme die Challenge an und steige mit meinem prall gefüllten Rucksack darauf. Was soll ich sagen, mein Weg zum UL-Wandern scheint ja bestens zu funktionieren, denn Rucksack und ich wiegen zusammen nur 30 Kg 😂

    Monschau durchwandere ich nur, nachdem ich es schon letzte Woche besichtigt habe. Mit Monschau beginnt dann auch die Kraxelei, doch da wusste ich noch nicht, dass es den ganzen Tag so weiter geht!

    Hoch zum Eifelblick - runter - hoch zur Engels- und Teufelsley - runter zum Perlenbachstausee, an dem ich auf einer Relaxbank meine Rast mir Blick über den See genieße - rauf nach Höfen. Ein sehr schöner Ort, in dem auch der Wildnis Trail startet (er hat ein Katzenlogo, also muss ich ihn unbedingt auch mal laufen 😼). Runter über einen weiteren wunderbaren Waldpfad zum Klucksbach - rauf zur Perdsley...gefühlte 90 Grad Steigung.

    So geht es immer weiter, die schönen Wege entschädigen für die Anstrengungen. Als dann immer mehr blühender Ginster, der auch Eifelgold genannt wird und zu meinen absoluten Favoriten gehört, den Weg säumt, ist es mir egal, wieviele Steigungen noch kommen mögen.

    Im Tal sehe ich schon meinen Schlafplatz für heute Nacht, den Campingplatz Hammer. Es folgt ein Abstieg und ich denke, gleich bin ich da. Pfft, so läuft das nicht! Was folgt ist der steilste und längste Abstieg des Tages. Das Lachen ist mir vergangen, es wird nur noch geschnauft und vor mich hin geseufzt. Oben angekommen... geht es sofort wieder runter. Fast schon brutal steil, schön über groben Schotter. Also noch mal volle Konzentration und dann ist es geschafft.

    Nun liege ich frisch geduscht und mit einem vollen Garfieldbauch in meinem Zelt, direkt am Fluss. Das Rauschen ist herrlich und macht mich schläfrig.
    Also gute Nacht 😴
    Read more

  • Day 3

    Tag 3 - schön, schöner, Eifel 💚

    May 4, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 12 °C

    Wo soll ich nur anfangen nach so einem schönen Wandertag?

    Die Nacht auf dem CP Hammer war ruhig, aber durch die Nähe zur Rur auch sehr kühl und am Morgen triefte das Zelt vor Kondenswasser. Ich hatte es befürchtet. Daher habe ich beim Abbau etwas rumgetrödelt, damit es trocknet, aber 8.30 Uhr wollte ich dann doch endlich los. Also nasses Zelt und nasse Klamotte (ich hatte gewaschen) in bzw an den Rucksack und los geht es.

    Der Eifelsteig liegt direkt vor dem CP, kein langer Zuweg - I like. Der Weg bis Einruhr ist ein Gedicht! Wunderschöne Feld- und Wiesenwege wechseln sich mit Nadel- und Mischwald ab. Das junge Buchengrün leuchtet mir entgegen, die Kirschen berieseln mich mit ihren Blüten. Seufz, ich liebe Wandern💚

    Oberhalb von Einruhr liegt der Eifelblick Wolfshügel von dem man einen ersten schönen Blick auf den Rursee hat, der mich heute immer wieder mit wunderbaren Aussichten begeistern wird. Als ich dann nach Einruhr absteige male ich mir bereits in schmackhaften Farben aus, was ich beim Bäcker und bei DM alles kaufen werde. Frische Brötchen, Laugengebäck, Weingummi, Nussmix. Yamyam, mir läuft schon das Wasser im Mund zusammen und ich sehe sie vor meinen Augen tanzen. In einem Urlaubsort wie Einruhr gibt es ja zweifelsohne alles, was das Herz begehrt. Das stimmt auch so, eigentlich, prinzipiell, zumindest, wenn man von früher redet.
    Jetzt gibt es dort nur noch einen Kiosk 😳
    Nun denn, dann nehme ich halt den! Die freundliche Verkäuferin hatte gerade frische Brötchen aufgebacken - her damit! Frischer Kaffee? Will ich auch! Dann ist sie noch so nett und durchsucht ihr gesamtes Sortiment nach veganen Süßigkeiten für mich. Die gab es dann zwar nicht, aber ich war auch so zufrieden.

    Aus dem Ort geht es nun heraus und wieder erwarten mich herrliche Pfade und immer mehr blühender Ginster! Plötzlich trete ich aus dem Wald und mich erwartet ein atemberaubender Blick auf den Stausee. Ich bleibe stehen und muss mich erst einmal sammeln.

    Etwas weiter auf der Bank sehe ich ein älteres Ehepaar, dem ich schon zuvor am Kiosk begegnet war. Als ich freundlich grüßend vorbeigehen sprechen sie mich interessiert an, ob ich den Eifelsteig wandere. Haben sie wohl Verdacht geschöpft, weil mein Rucksack mit Socken, Unterhose und BH zum Trocknen geschmückt ist? Sofort bieten sie mir einen Platz an und der Mann erzählt, er möchte den Steig auch bald wandern. Also tauschen wir uns eine ganze Weile aus und schließlich ziehe ich weiter. Eine sehr schöne Begegnung, die ich gerne in Erinnerung behalte.

    Nun steige ich hinab zum Rursee und wandere gemütlich mal am Ufer, mal oberhalb davon entlang. Wieder öffnet sich ein prächtiger Blick, dazu eine schöne Bank und ein langes Holzgeländer - in meinen Augen die perfekte Wäscheleine!
    Schwups alles ausgepackt und schon flattern Zelt und die Wäsche im lauen Lüftchen, während ich mein Brötchen mümmel. Zwischendurch kämpfen sich Fahrradfahrer und Wanderer den Berg hoch. Doch meine im Wind fröhlich vor sich hin tanzende Unterwäsche scheint sie davon abzuhalten, länger zu verweilen. Ok, mehr Platz für mich und meine Wäsche🤭

    Nach ca. 30 Minuten ist alles trocken und es geht weiter. Der Aufstieg zur Wüstung Wollseifen ist knackig, aber da der Tag ansonsten entspannt war, ist das gut zu schaffen. Bis man zur Wüstung gelangt wandert man über ein Hochplateau mit spektakulärer Weitsicht. Immer wieder bleibe ich stehen und sauge alles in mich auf.
    Wollseifen selbst habe ich erst vor einer Woche besichtigt (Footprint folgt), daher ziehe ich direkt weiter nach Vogelsang, das ich nach einem längeren Abstieg und unmittelbar folgendem moderaten Anstieg erreiche. Auch hier war ich bereits in der letzten Woche (Footprint folgt mit Wollseifen), daher steuere ich direkt die Sanitäranlagen an, um meine Wasservorräte aufzufüllen und ein bisschen Katzenwäsche zu betreiben. Und eine Steckdose gibt es auch! Hurra! Schnell das Handy eingestöpselt und 30 Minuten im WC rumgelungert 😁Die Tür ging ständig auf und zu, manche schauten interessierte, andere überrascht und einer älteren Dame war ich wohl nicht ganz geheuer. Vielleicht hielt sie mich für eine Vagabundin oder Toilettenkriminelle.

    Handy und Wasserflaschen voll, weiter geht's! Es ist nicht mehr weit bis zum Trekkingcamp Nordstern, das unweit von Vogelsang liegt. Dort baut gerade ein Paar sein Zelt auf, ihre allererste Zeltnacht überhaupt! Super, ich bin begeistert und freue mich, heute so nette Zeltnachbarn zu haben.
    Nun ist die Sonne fort und es wird frisch. Zeit in meinen Quilt zu kriechen und der lieblichen Melodie eines Hundes zu lauschen, der ununterbrochen seit mindestens einer Stunde bellt. Bis morgen 🙋🏽‍♀️
    Read more

  • Day 4

    Weiche von mir, Aura!

    May 5, 2022 in Germany ⋅ ☁️ 8 °C

    Nach einer sehr kalten Nacht, in der der Schlaf erst sehr spät kam, weil der Hund noch Stunden ununterbrochen bellte, wachte ich bereits wieder sehr früh auf. Ich wollte nicht aus meinem warmen Quilt, aber es hilft ja nichts.

    Auch neben mir im Zelt höre ich es schon rumoren und wie ich erfuhr, haben die beiden Zelterstlinge leider nicht so gut geschlafen, da sie sehr gefroren haben. Aber wenn es wärmer wird, wollen sie noch einmal einen Versuch wagen. Ich wünsche ihnen alles Gute. Dann ziehe ich los, erneut mit triefnassem Zelt 🙄👍🏼

    Vorbei am Eingang zur Ordensburg geht es nach einem schönen Wiesenweg steil den Berg hinab, teilweise über eine Holztreppe. Unten am Morsbach kann ich mich endlich waschen - uiuiuu, jetzt bin ich wach - und fülle mein Wasser auf.

    Direkt geht es wieder hinauf zum Modenhübel, wo erst einmal mein Zelt getrocknet wird, während ich hinab in's Tal auf Gemünd blicke. Es geht eine leichte Brise und ich freue mich auf den Tag, da wusste ich noch nicht, dass es einer meiner Auratage werden würde🙄

    Immer weiter, wie schon zuvor, geht es über Wiesen-Felder-Waldwege und endlich wird es auch etwas wärmer. Am Eingang zu Morsbach treffe ich auf die 250 Jahre alte Heil-Eiche, wie sie seit jeher von den Dorfbewohner genannt und von ihnen um Hilfe bittend bei Krankheit aufgesucht wurde. Ich fühle mich (noch) gut und danke daher stattdessen Donar dafür, dass er bisher in gnädiger Wetterstimmung ist.🌞

    Weiter in Malsbenden finde ich das älteste Haus der Region, das im 17. Jahrhundert erbaut wurde. Dort werde ich von einem älteren Ehepaar angesprochen, ob ich den Eifelsteig wandere. Sie sind selbst begeisterte Wanderer und haben Rheinsteig, Eifelsteig usw. auch schon begangen. Außerdem kommen die aus Siegburg, also ganz aus meiner Nähe.

    Unsere Wege trennen sich und ich wandere weiter nach Gemünd. Auf dem Weg dahin komme ich an einem Freibad vorbei, dessen Sprungturm auf Olympia 1936 verweist 🧐🤔

    Gemünd hat schrecklich unter dem Hochwasser gelitten, ein Großteil der Geschäfte ist noch geschlossen, nicht wenige werden auch nicht mehr öffnen. Dieses Ereignis war auf so vielen Ebenen eine schreckliche Katastrophe.
    An einem Wagen werden Kaffee und Backwaren angeboten und ich gönne mir etwas davon. Die freundliche Verkäuferin erlaubt mir, mein Handy zu lagen und sagt mir, dass ich am Kreisverkehr einen Netto finde. Dort werde ich zur Heuschrecke und decke mich mit Leckereien ein. Nie kaufe ich auf einer Wanderung Schokolade oder Cola, heute tue ich es, aus unerfindlichen Gründen, und das war mein Glück!

    Es geht aus dem Ort heraus über einen Hangweg, der mich langsam nach oben bringt. Wieder herrliche Wiesen- und Waldwege, wieder eine glückliche Sandra.
    Am Aussichtspunkt Kuckucksley treffe ich zeitgleich mit Martina ein, die aus der entgegengesetzten Richtung kommt und mit ihrem Hund schon 400 Kilometer unterwegs ist! Wir setzten uns in die schöne Hütte und sie erzählt, dass sie mehrmals im Jahr wandert, immer vier bis sechs Wochen am Stück. Dieses Mal ist sie den Moselcamino gelaufen und ist dann auf den Eifelsteig gewechselt. Wir reden und reden. Was für eine tolle Begegnung!
    Es wird aber irgendwann Zeit, weiterzuziehen und wir verabschieden uns. Als ich unten am Fuß der Ley ankomme bemerke ich, dass ich gar nicht die Aussicht oben beachtet habe, weil Martina und ich so in unsere Gespräch vertieft waren.

    Nach der Durchquerung von Olef (dort ist die Brücke kaputt, aber kurz dahinter gibt es eine begehbare) steige ich wieder auf und komme in ein vollkommen verlassenes Waldgebiet. Es ist so still und ruhig, dass ich in eine sehr meditative Stimmung komme. Leider beginnt hier aber auch ein nicht enden wollendes Wegstück über sehr groben Schotter und am Abend sind meine Füße vollkommen fertig. Das schlimmste aber ist, ich bemerke plötzlich, dass das Blickfeld meines unteren Auges anfängt zu flimmern - Aura! Oh nein, ich kenne das nur zu gut. Das bedeutet entweder eine sich anbahnende Migräne und /oder eine Weiterentwicklung, bis ich nichts mehr sehen kann. Das habe ich seit meiner Jugend und ist sehr beängstigend, erst recht auf einer Wanderung, allein, in einem sehr einsamen Wald. Wenn ich ganz schnell reagieren, dann kann zuckerreiche Nahrung helfen. Was habe ich dabei? Ich habe doch Cola und Schokolade gekauft! In Windeseile hole ich beides aus dem Rucksack, mittlerweile flimmert mein komplettes linkes Blickfeld, im unteren Bereich sehe ich schon kaum noch etwas. Zur Sicherheit esse ich noch einen Riegel und dann laufe ich weiter. Noch fünf Kilometer bis zum Trekkingcamp Schlüsselstelle, das muss ich schaffen!

    Langsam wird das Flimmern weniger ich sehe wieder meinen linke Körperhälfte; es hat geholfen! Aber ich bin ziemlich angeschlagen und meine beiden Augen bringen das Gesehene noch nicht richtig aufeinander, sodass alles etwas unscharf ist. Noch zwri Kilometer bis zum Camp, immer weiter über diesen schrecklichen Schotter. Dann biege ich such noch falsch ab. Zwei Kilometer Umweg.

    Endlich, endlich bin ich am etwas verwilderten Trekkingcamp angekommen. Ich baue langsam mein Zelt auf und merke, dass mein Sicht fast wieder normal ist und mir fällt ein Stein vom Herzen!
    Nachden das Zelt bezugsfertig ist wird gekocht und gegessen, dann treffen auch schon meine Zeltnachbarn ein. Ein Vater mit kleinenm Sohn und wir haben noch einen lustigen Abend.

    Die Nacht wird wieder kalt und ich stege in voller Montur in meinen Quilt - was war das für ein Tag mit glücklichem Ausgang! 😱
    Read more

  • Day 4

    Tag 4 - Wäscheleine mit Aussicht😁

    May 5, 2022 in Germany ⋅ ☁️ 10 °C
  • Day 5

    Tag 5 - Wanderbegleitung🥰

    May 6, 2022 in Germany ⋅ ☀️ 13 °C

    Hier bin ich am Kloster Steinfeld und warte auf meine Schwester @NaniNuna, die mich für die nächsten drei Tage begleiten wird!
    Ich freue mich riesig darauf 🥰

  • Day 5

    BlaBlaBlaaa-Modus 😁

    May 6, 2022 in Germany ⋅ 🌙 9 °C

    Nach einer weiteren kalten Nacht, in der ich sehr gut geschlafen habe, wache ich erholt auf. Ein bisschen geblinzelt, hurra, meine Augen sind wieder voll einsatzbereit! Und sie offenbaren mir auch sofort, dass mal wieder alles voller Kondenswasser ist 🙄

    Die Uhr sagt mir, dass es Zeit wird, aufzustehen, denn um 9.30 Uhr muss ich am Kloster Steinfeld sein. Dort treffe ich meine Schwester @NaniNuna, die mich für die nächsten drei Tage begleiten wird. Großartig, ich freue mich sehr auf unsere gemeinsame Zeit.

    Heute geht es für uns nach Blankenheim, dort werden wir in einem Gästehaus übernachten und ich kann mal wieder waschen 😁

    Bis zum Kloster geht es über ein schönes Feld, dann später über einen kleinen Pfad durch den Wald und schon bin ich da. Dank der Deutschen Bahn verspätet sich Nadine
    und ich nutze die Zeit, um schon mal in das Kloster zu blicken, das 920 gegründet wurde. Ich komme aber gar nicht weit, denn nahe am Eingang ist der Sanitärbereich und perfekt in der Ausstattung. In jeder großzügigen Toilettenkabine gibt es ein eigenes Waschbecken und Papierhandtücher. Also erst einmal waschen 😏

    Kaum stehe ich wieder vor dem Kloster kommt Nadine fröhlich strahlend um die Ecke und wir starten unser gemeinsames dreitägiges Abenteuer!

    Zuerst wird das Kloster erkundet, in dem viel los ist, da es zahlreiche Angebote im Bereich Wellness und Spiritualität bietet, auch ein Gymnasium und Internat sind dort angegliedert.
    Wir verlassen Kloster und Ort und ziehen über Wiesen - oder besser gesagt - leuchtende Löwenzahnmeere. Unser erster kleiner Anstieg (die gesamte Strecke bleibt heute sehr moderate in Bezug auf Hm) führt zum Eifelblick Königsberg, von dem man noch einmal einen tollen Blick auf das Kloster hat.

    Über Pfade führt der Weg durch die typische Eifellandschaft (ihr erinnert euch: Wald-Wiese-Feld = WWF) und wir sind die gesamte Zeit in enthusiastisches Reden vertieft. Nadine hat vor nicht allzu langer Zeit das Wandern entdeckt und ist begeistert. Den Rheinsteig hat sie auch schon auf einigen Etappen erobert! Nun will sie sich an das Zelten heran tasten, aber wir werden für unsere beiden Etappen in Pensionen unterkommen. Bett und Dusche für mich - hurray 😁

    Der Weg fliegt für uns nur so dahin, untwerges erfahren wir, dass wir auf einer alten Römerstraße laufen und auch der Römerkanalwanderweg parallel verläuft. So treffen wir dann auf den Grünen Pütz, eine römische Brunnenstube, durch die glasklare und eiskalte Wasser noch heute strömt. Nettersheim, eine Fundgrube für die prolovinzial-römische Archäologie, ist bald erreicht. Auch dieser Ort hat sichtbar unter der Flutkatastrophe gelitten...
    Wir erreichen einen Kalkbrennofen aus dem 19. Jahrhundert, der uns mit seiner Kühle bei den doch ziemlich warmen Temperaturen erfreut. Genießen die kühlen Briese auf dem Steg am Römerweihe und stoßen schließen auf die Grundmauern eines römischen Kastells.

    Der abwechslungsreiche Weg heute begeistert uns, nur der grobe Schotter, der uns fast ununterbrochen seit der Römerstraße begleitet (und noch lange begleiten wird 🙄) quält uns und am Abend schmerzen uns beiden ziemlich die Füße.

    Wir passieren einen schönen Weier und plötzlich schreit Nadine auf und springt zur Seite! Ich schaue entsetzt und meine Schwester bricht in einen Lachkrampf aus... sie hat einen im See liegenden Baumstamm für eine Millisekunde für ein Krokodil gehalten 🤣

    Bis Blankenheim geht es über WWF, Schotter und ganz viel BlaBlaBlaaa von uns, kurz unterbrochen von zahlreichen Inforafeln zum Tiergartentunnel kurz vor dem Ort. Das war eine Holzhochdruckleitung, die im 15. Jahrhundert zur Wasserversorgung gebaut wurde, u. a. wurden die Reste der Brunnenstube freigelegt.

    An Burg Blankenheim, die nun eine Jugendherberge ist, steigen wir hinab in das kleine, wunderschöne alte Ortszentrum von Blankenheim. Dort befindet sich auch die Ahrquelle, neben der eine Tafel an die Katastrophe im letzten Jahr erinnert. Es ist kaum zu glauben, wieviel Leid und Zerstörung dieser kleinen, schönen Quelle entsprungen sind.

    Nur wenige Schritte entfernt liegt unser Domizil für heute Nacht, das Gästehaus An der Ahrquelle, in dem wir sehr herzlich empfangen werden.

    Ein wirklich schöner Tag geht zu Ende, an dem wir wohl kaum Muskelkater in den Beinen, dafür umso mehr am Mund haben dürften nach all unserem Blablablaaa 😁
    Read more

  • Day 6

    Tag 6 - Relaxbank der Königsklasse

    May 7, 2022 in Germany ⋅ ☁️ 16 °C

    Im Gästehaus zur Arquelle haben wir in der Ferienwohnung ganz hervorragend geschlafen, nachdem wir am Abend noch Essen war. Welch ein Fest! Heute Morgen gönnen wir uns dann auch noch ein ausgiebiges Frühstück in der nahen Bäckerei. Als wir danach noch zur Sparkasse gehen, müssen wir erschrocken feststellen, dass ein ganzer Straßenzug leersteht. Sogar wunderschöne, unter Denkmalschutz stehende Fachwerkhäuser. Später erfahren wir vom Gastvater, dass auch die Bäckerei in Kürze schließen wird. Somit wird es in Blankenheim Ort keinerlei Möglichkeiten mehr geben, Lebensmittel zu kaufen 😱

    Auch der Rossmann, bei dem wir noch Vorräte auffüllen müssen, liegt weiter entfernt in einen Gewerbegebiet - aber Rettung in Form eines Trailangels naht! Unser Gastvater fährt uns dorthin und wartet so lange, bis wir eingekauft haben, dann bringt er uns zurück zu unserem heutigen Startpunkt. Also 100 %-Empfehlung für das Gästehaus zur Arquelle 👍🏼
    In dem Gewerbegebiet findet ihr übrigens auch Aldi, Rewe usw. und alles liegt direkt nebeneinander. Damit ihr es noch verpasst, müsst ihr, nachdem ihr die Bundesstraße überquert habt, an der nächsten Kreuzung nicht rechts abbiegen, sondern links in die Straße Am Mürel.

    Nachdem wir uns verabschieden habt geht es los, direkt den Berg hinauf und aus Blankenheim hinaus. Über schöne Pfade geht es durch das Nonnenbachtal und hinauf zur Wanderhütte Brotpfadhütte (kleine Schwester von der Halfwaypointhütte am NST 😊). Wir tragen uns in das Gästehaus ein und huiiiii - Wer fliegt denn da auf Ihrem Besen vorbei?

    Hinab geht es nun in das Schaafbachtal bis nach Ripsdorf und weiter über WWF. Die Eifelspur Toskana der Eifel gesellt sich zu uns und wir erreichen hinter Griesheuels ein wunderschöne Wachholdernaturschutz, in dem der Kalvarienberg liegt. Den erklimmen wir und erholen uns dort oben auf der Rekaxbank mit königlichem Ausblick!

    Es dauert ein wenig, bis wir uns losreißen können und weiter ziehen. Durch das weite, schöne Lampertstal wandern wir relativ lange am Waldrand entlang, bis wir in das unspektakuläre Mirbach kommen, das wir unbeeindruckt wieder verlassen.

    Nochmals geht es über einen schönen Wiesenweg mit toller Aussicht, bis wir in den Wald abbiegen. Dort gibt es auch eine schöne Rastmöglichkeit, aber da es windig ist und ein wenig Regen tröpfelt entscheiden wir uns dagegen. Bald wir ja sicherlich wieder eine Bank kommen, oder?.... Oder? Was folgt ist ein endloser, schrecklicher breiter Weg, der hart wie Beton ist und keine Bank weit und breit. Irgendwann setzten wir uns genervt und mit schmerzenden Füßen auf einem Baumstamm am Wegesrand und machen dann halt dort unsere Rast 🤷🏽‍♀️

    Dann geht es weiter bis nach Leudersdorf und dort verlassen wir für heute den Eifelsteig, um unsere noch ca. zwei Kilometer entfernte Pension zu erreichen. Leider geht es bis dahin auch nur über Teer und groben Schotter, aber das haben wir natürlich in einer Ortschaft nicht anders erwartet.
    Read more