Rund um Monschau

April 2022
Ein paar Tage zum Wandern nach Monschau - und endlich auch in's Hohe Venn! Read more
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    Nebelwanderung im Brack Venn 👻

    April 26, 2022 in Belgium ⋅ 🌧 4 °C

    Gestern haben wir uns direkt nach unserer Ankunft nach Monschau auf gemacht, um die Stadt zu erkunden. Sehr sehenswert, aber auch sehr touristisch.

    Umso mehr haben wir uns heute auf unsere geplante Wanderung in das Brack Venn gefreut. Die Wettervorhersage war eher schlecht. Aber so ist das halt, lässt sich ja nicht ändern... aber gerade das schlechte Wetter hat diese Wanderung zu einem absoluten Highlight gemacht!

    Durch dichten Nebel tasteten wir uns im Schneckentempo mit dem Auto bis zum Parkplatz vor, die Sicht betrug vielleicht 20 Meter. Schnell alles angezogen, was wir dabei hatte, denn es war kalt, nass und windig - so wie das Wandervölkchen es ja gerne hat 😁
    Bereits nach wenigen Metern passierten wir den Eingang zum Moor und in die nächsten Stunden bewegten wir uns durch eine unglaubliche Landschaft, die durch den dichten Nebel eine geradezu magische Stimmung entfaltete.
    Mal ragte eine krumme Birke in's Sichtfeld, dann tauchten plötzlich gigantische Fichten Stück für Stück aus dem Nebel auf. Wasser hörten wir tröpfeln, sahen es aber nicht. Eine Krähe schoss unerwartet an uns vorbei, ein Eichelhäher schrie plötzlich los und verschwand sofort wieder.
    Überall das unglaubliche Moorgras, das in jedem neuen Jahr auf den abgestorbenen Grasresten des Vorjahres weiter in die Höhe wächst.
    Es sieht so aus, als rage ein mit langen Haaren bestückter Kopf neben dem anderen aus dem sumpfigen Boden heraus. Reihe um Reihe um Reihe, bis sie alle vom Nebel verschlug werden.

    Etwa auf der Hälfte des Weges kamen wir zu Kaiser Karls Bettstatt. Hier soll Karl der Große bei einem Jagdausflug von der Dunkelheit überrascht worden sein, sodass es sich gezwungen sah, auf dem Fels die Nacht zu verbringen. So unbequem sieht der riesige Felsblock tatsächlich nicht aus.

    Weiter ging es durch das wunderschöne Venn, unterbrochen von einem Wegstück, das uns aus dem Gebiet herausleitete und in einen Wald aus gigantischen Fichten führte. Solche Riesen habe ich bisher nur in Norwegen gesehen! Immer noch herrschte der Nebel, sodass wir sprachlos durch diesen mystischen Wald liefen und immer wieder staunend stehen blieben.

    Der zweite Teil der Strecke führte uns in das Königliche Torfmoor, das sich deutlich von dem mehr mit Bäumen und Sträuchern durchsetzten Brack Venn unterscheidet. Im Torfmoor findet sich eher die Landschaft, die man sich üblicherweise unter Moor vorstellt, weite Flächen, kaum Bäume und Büsche, kleine Moorseen.

    Der Nebel hatte sich zum Nachmittag gelichtet und so konnten wir den Weitblick über die faszinierende Landschaft genießen, während es kilometerweit über Bohlenwege dahin ging.

    Vollkommen begeistert kamen wir wieder am Auto an.
    Diese Tour wird noch lange nachwirken!
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