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  • Day 58

    Hutongs und Tiananmenplatz

    August 25, 2019 in China ⋅ ☀️ 28 °C

    Neben den ganzen offiziellen Sehenswürdigkeiten ist natürlich auch ein Spaziergang durch die vielen Hutongs ein Muss in Peking. Die Hutongs sind die ursprünglichen Gassen der eng gebauten Viertel - wo das traditionelle Treiben und Geschehen zu finden ist. So ging es gleich morgens in den Nanlugooxiang-Hutong. Unsere Erwartung war es ein paar Straßenstände und "einfachere" Restaurants vorzufinden. Doch schon beim Annähern an die Straße merkten wir, dass es eine totale Touristenattraktion ist - mit sehr vielen Souvenirgeschäften, Schmuckläden, Restaurants, fancy Eis- und Shakeläden und vielen vielen Touristen. Überforderung pur! Wir versuchten dem Rummel in den Seitengassen zu entfliehen und hofften dort ein ruhigeres Plätzchen zum Frühstücken zu finden, jedoch vergeblich. Das komplette Geschehen konzentriert sich nur auf diese eine Straße, die wohl so beliebt ist, weil Mao Dun, ein berühmter chin. Schriftsteller in der Gegend gelebt hat.
    Unsere Tour führte uns weiter zu den Bell- und Drum Towers, zwei historischen Türmen, die in der Vergangenheit durch die Kombination des Glockenleutens und Trommelschlagens die Tageszeit angaben. Heute dienen beide Türme eher als Museen. Auf dem Weg zum Lama Tempel, den wir ursprünglich besichtigen wollten, ging es erst durch den Wudaoying-Hutong. Hier verbringen auch die Beijinger/ Einheimischen ihre Freizeit. Die Gasse war voll mit süßen, modernen Cafés, hippen Bars, die selbstgebraute Craft-Biere anboten und kleinen Boutiquen. Schanzenfeeling. Es waren relativ wenig Leute unterwegs, so dass man gemütlich herumspazieren konnte. Da wir schon den ganzen Tag unterwegs waren, wollten wir uns eine Pause gönnen - in einer Bar mit Dachterrasse genossen wir eines der leckeren Craftbiere und bewunderten die Dächer der Nachbarschaft. Als wir wieder Richtung Tempel aufbrachen, mussten wir feststellen, dass wir die Öffnungszeiten völlig außer Acht gelassen haben - der Tempel hatte schon geschlossen. 😅
    Nun sei's drum...Es gibt in dieser Stadt ja noch genug zu sehen... und so fuhren wir zum Tiananmenplatz - Platz des himmlischen Friedens. Dieser befindet sich südlich der verbotenen Stadt, am Tor des himmlischen Friedens, an dem ein großes Portrait von Mao hängt.
    Der Platz ist mit 39,6 ha der größte befestigte Platz der Welt und war bis 1911 für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Ab 1911 wurde der Platz für große Demonstrationen genutzt. Auf dem Platz ist des Weiteren das Mausoleum von Mao zu finden. Um den Tiananmen zu betreten, muss man durch eine Pass- und Taschenkontrolle, welche aber problemlos war. Da es schon recht spät war, hielt sich die Menschenmenge in Grenzen. Viele saßen auf dem Platz mit ihren Familien und picknickten. Nach einer Fotosession setzten auch wir uns auf den Platz und snackten etwas - es gibt wahrlich schönere Plätze für eine Pause als einen betonierten Platz, aber einen so geschichtsträchtigen Ort (u. a. Massaker nach einer Demonstration) mussten wir erstmal auf uns wirken lassen. Als wir da so saßen, kam eine chinesische Familie mit 3 kleinen Kindern zu uns. Die Eltern fragten ob sie ein Foto von den Kids mit uns machen dürften, also gab es ein Familienfoto mit 3 Kids. 😅
    Nun war es aber Zeit fürs Abendessen! Es ging in das Viertel Dashilar. Hier befindet sich die älteste Einkaufsstraße in den Hutongs. Heute ist die Dashilan Straße ein Touristenmagnet. Mit vielen Geschäften und Restaurants vermittelt es aber noch immer einen Hauch des historischen Flairs. Ein perfekter Ort also um eine traditionelle Peking-Ente zu essen! Die Enten werden mit Zuckerwasser begossen, so bekommen sie die bräunliche Glasur und ihre charakteristische Optik. Die Ente wird traditionell filetiert, mit Gurke, Frühlingszwiebel und fermentierter Sojasauce in einen dünnen Teig gewickelt und als kleine "Wraps" gegessen. DAS ist Peking-Ente. Sehr lecker! 🤤 (kennen wir so nicht aus Deutschland wenn es dort Peking-Ente im Restaurant gibt)
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