• Nat and Dom
jun. – dec. 2019

Dom & Nat's Sabbatical 2019

Juni 2019 Læs mere
  • Start på rejsen
    29. juni 2019

    Start in Hamburg

    29. juni 2019, Tyskland ⋅ ☀️ 25 °C

    Nach den letzten Stunden mit doch ein wenig ungeplanten Ereignissen geht es heute endlich los. Sachen sind gepackt, Wohnung aufgeräumt und übergeben, Smart übergeben, Nachbarn informiert. 6 Monate, 6 Länder, ohne Arbeit und mit viel Zeit für alles was zu kurz gekommen ist die letzten Jahre. Wir freuen uns und sind sehr aufgeregt.Læs mere

  • Gepäckcheck

    29. juni 2019, Tyskland ⋅ ☀️ 28 °C

    Nun, es war klar, dass es keine leichte Entscheidung wird, wenn es ums packen gehen würde. Was nimmt man mit? Was braucht man wirklich wenn man durch Kirgistan und China reist... Wird es kalt, heiß, nass... Fragen über Fragen. Und am Ende wurden die Backpacks doch ziemlich voll und schwer. Naja dafür sind wir für jede Wetterlage (hoffentlich) gewappnet. (und man kann den vorderen Rucksack auch als Kissen nutzen 🤣)Læs mere

  • Big Brother is watching you

    3. juli 2019, Tyskland ⋅ ⛅ 17 °C

    Kleine Anekdote von heute. Ausgerechnet am Tag der Abreise wird eine Schlagzeile thematisiert. "China analysiert Smartphones von Einreisenden an der Grenze zu Kirgisien " ... Natürlich auch dort wo wir die Grenze überschreiten wollen...verrückt! schon eine komische Vorstellung... Schauen wir mal was uns dort wirklich erwartet in 4 Wochen. Am Ende macht Google wohl nichts anderes, ohne Einreise in ein anderes Land.Læs mere

  • Abflug von München

    3. juli 2019, Tyskland ⋅ ⛅ 21 °C

    Nach Verabschiedung bei den Familien starten wir nun. Abflug von München hat einen großen Vorteil: das Airbräu! Das ermöglicht ein leckeres, zünftiges Frühstück mit dem Besten aus Bayern: Weißwurst, Brezn und Bier . 😁
    2,5 Stunden später hieß es für uns warten warten warten in Istanbul...am Flughafen...am alten Flughafen...der ist klein, es gibt kein Free wifi und wir müssen 5 Stunden warten. Was macht man wenn man kein WiFi hat!? Richtig! Man plant seine Reise und liest sich mal den Reiseführer durch 😜
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  • Erster Tag in Bishkek

    4. juli 2019, Kirgisistan ⋅ ☀️ 25 °C

    Nach einer sehr kurzen Nacht (knapp 4 Stunden Schlaf im Flieger und 4 stündiger Zeitverschiebung) landeten wir endlich in Bishkek, der Hauptstadt Kirgisiens. Gleich am Flughafen haben wir uns auch eine SIM Karte organisiert. Das ist hier so einfach wie Wasser kaufen und limitless Internet kostet nahezu ebenso viel. Nachdem wir von zwei sehr aufdringlichen Taxifahrern voll gequatscht wurden, die uns zu Abzockerpreisen in die Stadt fahren wollten, organisierten wir uns über das Airport Taxi Büro ein offizielles Taxi. Wir wurden dann letztendlich von einem sehr netten Taxifahrer ins Zentrum gebracht.
    In einem coolen Café "Bublik" haben wir uns erstmal gestärkt mit Blintshiki (russischen Pfannkuchen) bevor wir in unsere Unterkunft - ein Apartment im 10 Stock mit tollem Ausblick auf die Berge - einziehen durften.
    Mittags ging es auf Erkundungstour durch Bishkek (Regierungsviertel, Parks) und dem überregional bekannten, etwas chaotischen Osh Bazar, wo man unendlich viel frisches Obst & Gemüse, Gewürze und Zeug für den täglichen Bedarf besorgen kann.
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  • Bishkek Day & Night

    5. juli 2019, Kirgisistan ⋅ ☀️ 30 °C

    Am letzten vollen Tag in Bishkek haben wir uns nochmal ein paar Dinge angeschaut, die wir am Vortag nicht geschafft hatten: Regierungsgebäude "Weißes Haus", Heldendenkmal (Revolution 2010), Siegesplatz (Denkmal zum Sieg über die Deutschen 1945). Nach Besuch eines Kaufhauses mit 7 Etagen und viel zuviel Kram ging es weiter mit unserem Streifzug. Durch Zufall sind wir im Oktoberfest gelandet, einem 8 m2 großen und urigen Pub. Wir haben es uns nicht nehmen lassen ein frisch gezapftes kirgisisches Bier im Plastikbecher zu trinken, was überraschend lecker war.
    Eine Kreuzung weiter sind wir auf eine kleine Lepöschka (Fladenbrot) Bäckerei gestoßen. Diese bestand nur aus einem Tandoori Ofen und einer Theke, wo das frisch gebackene Brot ausgelegt wurde. Dem Duft der frischen Lepöschka konnten wir natürlich nicht widerstehen!
    Gestärkt peilten wir einen Badesee an. Laut der Karte sollte es im Norden Bishkek's zwei Badeseen geben (See Pionierskoye und Komsomolskoye), voller Freude auf eine Abkühlung nahmen wir den Weg auf uns. Als wir jedoch dort ankamen, mussten wir feststellen, dass die Seen trocken gelegt waren.... Tadaaam! Zur Sowjetzeit vermutlich das Naherholungsgebiet. Nach einer kurzen Pause auf dem ehemaligen Sprungturm ging es wieder zurück Richtung Zentrum.
    Nach 20 km in Flip-flops durch die Stadt haben wir uns abends traditionelles Schaschlik gegönnt und am Ende sogar noch in einer riesigen Shisha-Bar unter die jungen Leute von Bishkek gemischt. Ein sehr abwechslungsreicher und interessanter Tag.
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  • Mit dem Lada zu Nat's Wurzeln

    6. juli 2019, Kirgisistan ⋅ ☁️ 19 °C

    Der Tag startete mit dem Auschecken aus dem Apartement und Organisieren der Autoübergabe. Das Auto - besser der Lada - wurde uns von Samat vor die Haustür gebracht. Kirgisischer Service! Nach kurzer Einführung und check der wichtigsten Dinge haben wir eine kurze Probefahrt gemacht. Dom durfte sich gleich mal im kirgisischen Verkehr beweisen, das mit Lob von Samat quittiert wurde. Zum Lada bzw. "russischen Jeep", wie er hier genannt, wird später sicherlich ein ausführlicher Bericht folgen wenn wir uns angefreundet haben. Für die Campingausrüstung mussten wir noch einen neuen Gaskocher besorgen, da der alte nicht mehr ging. Also ab wieder zum Osh Markt inklusive Samat, diesmal in den "Elektro und Sonstiges"-Teil. Hier gibt es alles (wozu eigentlich Amazon wenn man den Osh Markt hat). Nach ein bisschen Feilschen, Vergleichen und Ausprobieren haben wir dann einen zufriedenstellenden Kocher. Danach gings endlich los nach Kara Balta... Samat ließen wir unterwegs an Kirgisiens größtem Automarkt raus.
    Durch dichten Verkehr bei heftiger Hitze ging es aus Bishkek raus - was sehr anstrengend wa4 einem Auto ohne jeglichen Komfort - v. a. ohne Klimaanlage. Nach ca. 60 km und 2 h Fahrt dank Baustelle (Straße wird von Chinesen ausgebaut) kamen wir in Kara Balta an. Natalie's Heimatort. Dort wurden wir von usbekisch-stämmigen, entfernten Verwandten von Natalie beherbergt und natürlich gleich mit Chai und Essen versorgt.
    Bei einem Spaziergang durch Kara-Balta haben wir uns die alten Orte aus Natalies Kindheit angeschaut. Leider ist alles größtenteils sehr runterkommen, da in den letzten 20 Jahren nicht allzuviel investiert wurde. Wir entdeckten den Freizeitpark, bei dessen Eröffnung Natalie 96' dabei war. Die Karussells befinden sich noch immer im Originalzustand! Sie fahren aber noch immer, was wir auch erprobt haben. Nach dem nostalgischen Spaziergang besuchten wir eine Freundin von Natalie's Mutter. Zufälligerweise war auch ihre Tochter Tanja, Natalie's beste Freundin aus der Kindheit mit ihrer Familie zu Besuch - ein tolles Wiedersehen.
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  • Wanderung & Camp im Ala Archa NP

    8. juli 2019, Kirgisistan ⋅ ⛅ 22 °C

    Nachdem wir uns früh morgens von unseren usbekischen Gastgebern verabschiedet hatten um Kara Balta Richtung Nationalpark Ala Archa zu verlassen, mussten wir uns zunächst mit ein paar Lebensmittel eindecken. Unser Lada mit Dachzelt scheint selbst bei den Kirgisen ein bißchen Eindruck zu machen, so wurden wir gleich vorm Supermarkt wieder darauf angesprochen. In Kirgisien gelten wir (die Wildcamper) als Wildlinge. Nach ca. 2,5 h hatten wir das Nationalpark Gate erreicht. Der Nationalpark Ala Archa ist der älteste Nationalpark Zentralasiens und bekannt für seine zahlreichen Pflanzen- und Vogelarten und unberührte Bergwelt. Ein wenig verwundert waren wir über die Verbotsschilder bei denen u. a. Zelten nicht erlaubt war, ob da ein Dachzelt auch dazu gehört? 🤔 Schauen wir mal. Nach einigen Kilometern den Berg hinauf hatten wir das Ziel erreicht, den Parkplatz vor dem eigentlichen Schutzgebiet auf 2200m Höhe. Der Bereich wird intensiv von Kirgisen als Naherholungsgebiet genutzt, die mit der ganzen Familie dort zum Picknicken hinkommen. Da es leider dann anfing zu regnen, mussten wir erstmal eine kleine Schlafpause einlegen bevor wir unsere Wanderung zu einem Wasserfall starten konnten. Dieser liegt auf 2680 m. Die Wanderung war ziemlich anstrengend, hat sich aber durch tolle Ausblicke und die Natur gelohnt. Unterwegs haben wir 2 Tschechen getroffen, die noch weiter zur Schutzhütte auf 3300 m am Fuß eines Gletschers wollten um dort zu übernachten. Angekommen bei unserem Ziel, dem Ak-Saj-Wasserfall, konnten wir uns nur eine kurze Pause gönnen, da ein Gewitter aufzog was in der Höhe nicht gerade lustig ist.
    Beim Abstieg haben wir noch drei Schweizer getroffen, offensichtlich Hobbyornitologen, auf der Suche nach dem seltenen Bergrubinkehlchen. 😀 Lustig wen man so alles in Kirgisen trifft.
    Nach dem Abstieg (Gewitter blieb zunächst am Berg hängen und es kam ab und an die Sonne raus) mussten wir uns überlegen wo wir unser Camp aufschlagen, beim Herauffahren hatten wir schon ein wenig Ausschau nach geeigneten Spots gehalten. Die 2te Option wurde es auch. Etwas abseits der Straße direkt neben dem tosenden Gebirgsbach und unter Bäumen mit Blick auf einen schneebedeckten 4000er. Läuft! Für die erste Nacht im Dachzelt recht exklusiv. Kurz nach dem Aufbau ging dann doch das Gewitter los und wir mussten uns mit dem Abendessen beeilen. Läuft nicht immer. 😬 Als nützlich hat sich dabei die Picknickdecke (ein Geschenk der Kollegen) erwiesen, dass wir als Tarp zum Wind- und Regenschutz umfunktioniert hatten. Improvisation ist alles wenn mit einem Lada auf Campingtour geht. Die erste Nacht verlief dennoch erstaunlich gut und ohne weiteren Regen und Gewitter und so konnten wir mit Unterstützung der Ohropaks trotz des tosenden Flusses gut schlafen...
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  • Wanderung durchs Adigene Tal im AlaArcha

    9. juli 2019, Kirgisistan ⋅ ⛅ 15 °C

    Erste Nacht im Dachzelt gut überstanden! Yeppie! Der Wecker klingelte zwar bereits um 6 Uhr, aber der Blick aus dem Fenster hat für das frühe Aufstehen entschädigt: der wilde Fluss, die Berge und die schneebedeckten Gipfel versüßen uns den Morgen. Beim Frühstück kam auch schon die Sonne hinter dem Berg hervor... Was will man mehr!? Da das Wetter zu dem Zeitpunkt so gut war entschieden wir uns noch eine Nacht im Ala Archa Nationalpark zu bleiben und noch eine Wanderung zu machen. Nunja, das Wetter wendete nach dem Frühstück, Wolken zogen auf und es fing an zu regnen. Doch wer Geduld hat wird belohnt und so konnten wir gegen 12 Uhr unsere Wanderung starten. Es ging in ein Seitental des Ala Archa mit dem etwas seltsamen Namen Adigene, benannt nach dem gleichnamigen Fluss. Der unerwartet knackige Aufstieg mit ca 500 Höhenmetern ging durch eine abwechslungsreiche Berglandschaft mit wunderschönen Blumenwiesen unzähliger Arten und Farben. Zudem mussten wir einige mehr oder wenige abenteuerliche Fluss- und Bachüberquerungen meistern. Beim Hochlaufen hörten wir immer wieder die Warnrufe der Murmeltiere und nach ein bisschen Ausschau halten, hatten wir das Glück eines direkt vor seinem Loch zu Gesicht und vor die Linse zu bekommen. Am Wendepunkt unserer Tour auf 2600 m haben wir uns einen Rastplatz gesucht, dieser hätte besser nicht sein können. Direkt an einem kleinen, pitoresken Bergbach mit glasklaren, eiskalten aber leckerem Wasser und herrlichem Blick auf die 4000er des Tien Shan Gebirges. Dieser Blick wurde sogar noch besser als exakt zum richtigen Zeitpunkt, gerade als wir anfangen wollten zu kochen, die Sonne rauskam. Am Ende der Pause liefen uns die einzigen 2 Menschen über den Weg, ausgerechnet ein Berliner Pärchen in unserem Alter, deren Auto wir schon auf dem Parkplatz gesichtet hatten. Gleich kam die Anmerkung "Ach ihr seid die mit dem Lada, der ist wohl die bessere Option für die Gegend hier". Die beiden sind mit ihrem, für den deutschen Markt gebauten, 4x4 von Berlin aus über die baltischen Länder, Russland sowie durch die kasachische Steppe gefahren und waren nun seit 2 Tagen in Kirgistan. In Kasachstan hatten sie dann ein Problem mit der Einspritzpumpe verursacht durch unreines, verdrecktes Benzin. Da ist der Lada wohl härter im Nehmen. 😀
    Der Abstieg verlief auf der anderen Seite des Tales, so dass wir den Adigene Fluss erstmals überqueren mussten. Die einzige Stelle dafür bestand aus einer Art "Brücke", die aber deutlich zu wenig Tritte hatte, so dass wir eher rüberklettern mussten. Aber am Ende ging es doch problemlos. Beim Runterlaufen ging es teils durch kopfhohe Blumenwiesen und später durch einen dunklen Nadelwald. Leider zog dann ein Gewitter auf, das sich auch direkt über uns, zwar kurz, aber dafür heftig mit Hagel entlud. Aber dafür hat man ja Regenjacken mitgeschleppt. Den größten Teil haben wir unter einem Unterstand abgewartet bis sich das Ganze beruhigt hatte. Der nun deutlich rutscherige Abstieg verlief noch an einem Alpinistenfriedhof vorbei, auf dem Bergsteiger verschiedener Nationen beerdigt sind, die im Tien Shan ums Leben kamen. Etwas bedrückend, die teils recht jungen und erst vor kurzem gestorben Bergsteiger zu sehen auf den Gedenksteinen. Nachdem wir dann doch trockenen Fußes wieder unten ankamen, haben wir uns noch kurz im einzigen Shop im Nationalpark mit sehr geringer Auswahl für den Abend und Frühstück eingedeckt. U. a. auch mit kirgisischem Arpa, ein recht leckeres Bier mit 11%. So konnte es auch gleich zu unserem angestammten Platz gehen um das Camp aufzubauen und Abendessen zu kochen. Mit dem vom Fluss gekühltem Bier ließen wir den, vor allem durch die wunderschöne Wanderung, tollen Tag ausklingen...
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  • Vergebliches Warten auf Flug

    10. juli 2019, Kirgisistan ⋅ ⛅ 22 °C

    Wieder sind wir früh aufgewacht und beschlossen gleich nach dem Frühstück unsere Outdoor-Dusche zu nutzen.
    Das Wasser hatten wir schon im Kanister über den Tag aufgewärmt, da der eisige Bach uns doch eine Nummer zu hart gewesen wäre.
    Bei herrlicher Morgensonne war das ein Genuss... wie man sich über die einfachsten Dinge bzw. eine immer noch kalte Dusche freuen kann. Nach der Dusche füllten wir unsere Wasservorräte auf und brachen Richtung eines kleinen Dorfes auf, in dem eine kleine Überraschung auf Natalie wartete. Es sollte heute ein Tandem-Paraglide-Flug anstehen, dass Dom ohne Natalie's Wissen seit Wochen organisiert hatte. Bei der Ankunft waren wir uns zunächst unsicher ob wir richtig sind, da der Kontaktmann Deniz nicht zu sehen war. Nach 5 min erblickten wir doch die ersten Gleitschirme hinterm Hügel vorkommen, so mussten wir richtig sein. Gleich darauf sammelten uns 2 Jungs ein, die uns mit ihrem Toyota Landcruiser zum Abflugpunkt auf 1700 m (500 Flughöhe) und Deniz, dem Chef-Organisator, brachten. Da wir den großen Abflugpunkt gebucht hatten auf 2700 m (ca. 1000m Flughöhe) mussten wir warten, bis alle anderen geflogen waren. Problem dabei war die riesen Gruppe an kirgisischen Mädels, die Teil einer kirgisischen TV-Reality-Show waren und mit Profifilmer und Drohne begleitet wurden. So zog sich das leider den ganzen Nachmittag und wir wurden von den netten Jungs (Mischa und Zhenja) zum Shisha rauchen im Schatten des Autos eingeladen um die Zeit zu vertreiben. So saßen wir da 5 h. Fast schon am Abend fuhren wir dann zusammen mit 2 Springern, einem weiteren Gast sowie Dennis und Mischa zum hohen Absprungort. Zu 7t im Landcruiser - bequem ist anders. Die Fahrt den Berg hinauf war mehr als abenteuerlich und der Landcruiser musste seine wahre Offroad-und Bergtauglichkeit unter Beweis stellen. Der Weg war teilweise extrem steil und führte an dem ein oder anderen Bauern vorbei, der hier oben Pferde, Kühe und Ziegen hält und auch im Winter dort wohnt. Für den Lada wäre das eine echte Challenge geworden und wir waren recht froh, dass wir das nicht ausprobieren mussten. Oben angekommen dann leider die Ernüchterung, der Wind kam von der falschen Seite, so dass wir aus Sicherheitsgründen nicht fliegen konnten. Zwar schade, aber wohl eine vernünftige Entscheidung des erfahrenen Springerteam um Deniz. Ganz umsonst war die Auffahrt jedoch nicht, das Bergpanorama und der Blick auf die Tjui-Ebene mit Bishkek war ein Traum und wir konnten sogar einen Bartgeier sichten. Ein Springer hatte wohl Mitleid mit uns und versuchte sich dann als Profifotograf und er ließ nicht locker Poserfotos von uns zu machen. Deniz bot uns an dann am nächsten Morgen gleich um 10 Uhr vom kleineren Hügel zu starten. Die Abfahrt wurde noch lustiger, da die Kirgisen uns aufforderten deutsche Musik vom Handy aufs Autoradio zu streamen. So rasten wir mit Alligatoah (Willst du), Antilopengang (Pizza) , Achim Reichel und am Ende Kölner Karnevalsklassikern bei bester Stimmung den Berg runter. 😂 Unten angekommen sind wir zum eigentlich verabredeten Landeplatz gefahren, wo Zhenja (natürlich) mit einer Shisha auf uns wartete. Eigentlich wollten wir direkt zurück um im Hellen das Zelt aufzubauen, aber die kirgisische Gemächlichkeit ließ das nicht zu. So wurden wir noch zum Picknick eingeladen, das Deniz gerade besorgt hatte - bestehend aus Eis, Melone, Wurst und Brot. Ausgehungert vom Tag haben wir das schnell vernichtet. Nachdem die Sonne untergegangen war, sind wir dann endlich zu unserem Auto gefahren. Nun mussten wir noch den Berg hoch zu unserem geplanten Camp-Spot, dem Absprungberg für den nächsten Morgen. Bei Nacht und mit Wasserdurchfahrt ein Miniabenteuer. Bei schönstem und klarem Sternenhimmel sowie heißem Kräutertee mit Kräutern von der Wiese um uns herum ließen wir den Tag, an dem wir nicht wirklich was getan hatten aber dennoch viel passiert wird, ausklingen.
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  • Paragliding & kirgis. Gastfreundschaft

    11. juli 2019, Kirgisistan ⋅ 🌙 20 °C

    Aufgestanden bei herrlichem Sonnenaufgang wurde uns nochmal der tolle Spot bewusst. Kaum aus dem Zelt geklettert, galoppierte eine Pferdeherde an uns vorbei, deren Hirte bei uns anhielt um nett mit uns zu plauschen. Er hat sich nicht gewundert warum wir dort schliefen sondern war besorgt ob es nicht zu kalt war.
    Der Hirte war super nett und erzählte uns, dass er in Deutschland stationiert war, 1987. Er wollte uns gleich darauf seinen hauseigenen Kymys (vergorene Stutenmilch) anbieten, dass aber dann an dem Tag nicht geklappt hatte. Nach wiederum 3h Warten auf die Springer bei brütender Hitze kamen sie endlich und wir konnten unseren ersten Paragliding Flug machen. Natalie war als erstes dran. Der Flug war ein sehr schönes Erlebnis, allerdings war es nach 5 min auch schon vorbei und wir sind beide sicher gelandet. Das nächste Mal sicher aus der großen Höhe. 😀
    Da sich doch alles wieder in die Länge zog, fuhren wir noch zum Einkaufen nach Tokmok, einer größeren und nicht schönen Stadt um die Vorräte aufzufüllen. Auf dem Weg dorthin hielten wir an einem kleinen Restaurant an der Straße und haben traditionelles kirgisisches Essen genossen (Kurdak und ein kaltes Nudelgericht). Wir durften auch gleich beim Stuten melken zuschauen und die noch warme Stutenmilch probieren, aus der dann später Kymys gemacht wird.
    Nach dem Einkaufen wollten wir schnellstmöglich raus aus der stickigen Stadt und sind tief in ein Tal (Ysyk Ata) gefahren um einen Stellplatz zu finden. Fast am Ende des Tales (zumindest das Ende der Straße) fragten wir in einem Dorf nach einem geeigneten Platz. Prompt wurde uns von einem Kirgisen (Ermet) eine Wiese mitten im Dorf angeboten, dieser konnte sogar englisch. Die Wiese war umgeben von Bauernhöfen und Kuhweiden. Mitten im Dorf zu Zelten ist auch eine Erfahrung. Der weitere Abend verlief unspektakulär.
    Es zeigte sich auch heute wieder, dass Natalie's Russischkenntnisse von großem Vorteil sind, so bekommen wir überall sofort Zugang zu den Leuten.
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  • Burana Tower und Chun-Kemin-Tal

    12. juli 2019, Kirgisistan ⋅ ☀️ 21 °C

    Um nicht mitten im Dorf zu bleiben, sind wir zum Frühstück das Tal ein wenig weiter gefahren. Ein geeigneten Picknickplatz zu finden war kein Problem und so konnten wir direkt am Fluss die noch erträgliche Morgensonne genießen. Wir nutzen auch die Gelegenheit zu Duschen im sehr klaren (aber auch sehr kalten 😬) Fluss. Wildlingleben halt.
    Danach fuhren wir zum Burana Turm in der Nähe, einem Minarett aus dem 10ten Jahrhundert und eines der ältesten erhaltenen archäologischen Stätten in Zentralasien. Der Turm war früher umgeben von der Stadt Balasugin einer damaligen Hauptstadt, die es heute nicht mehr gibt. Allzuviel davon kann man nicht sehen, die Sowjets hatten die Ausgrabungen angefangen, allerdings fehlt den Kirgisen jetzt das Geld diese weiterzuführen. Neben dem Turm wurden Balbals (Grabsteine von Nomaden aus dem 6ten Jahrhundert) und Petroglyphe (Steinbilder aus dem 2ten Jahrhundert v. Chr.) aufgestellt, die aus dem Tschui Tal kommen. Das war vermutlich schon das kulturelle Highlight der nächsten Tage.
    Um auf unserer Route ein wenig weiter Richtung Issyk Kul zu kommen, ließen wir die nächsten beiden Städte links liegen und fuhren in ein recht ursprüngliches Tal, in dem sich sehr selten Touristen verirren. Das Chun-Kemin Tal ist überraschend grün und es wird allerlei Zeug angebaut. Wie in vielen Tälern hier, gibt es auch einige Imker. An der einzigen Tankstellen des Tals tankten wir nochmal, um die 30 km über Stock und Stein nicht daran scheitern zu lassen. Eigentlich nicht erwähnenswert aber die Zapfsäule war aus Deutschland und die Anzeige hatte sich bisher nicht geändert. Kurze Zeitreise zur DM Mark Era. 😬 Übrigens nicht das einzige was in Deutschland ausgedient hat, funktioniert hier noch Jahrzehnte lang... gilt auch gefühlt für 50 % aller Autos und Marschrutkas (Minibus Taxis, meistens Mercedes Sprinter). Nach ca. 30 km Fahrt mit Einsatz von Untersetzung und Differentialsperre durfte der Niva sich mal in seiner vertrauten 4x4 Umgebung beweisen und Dom sich als Fahrer ebenso. Die sogenannte Straße wäre in Deutschland vermutlich nicht mal ein Feldweg. Wiederum verflog die Zeit und wir mussten uns nach einem Schlafplatz umschauen. Nach einer Weile konnten wir unseren Augen nicht trauen als wir an einen traumhaft gelegenen See kamen. Einziges Problem, um dort hinzukommen gab es nur einen steilen und zerklüfteten Weg runter. Natalie konnte Dom nicht abhalten und so zeigte der Lada auch hier, warum er immer noch seine Berechtigung hat. 😬 Ohne einen 4x4 wären wir hier nicht her gekommen. So wurden wir wiederum belohnt mit einem sehr sehr schönen Camp-Spot und konnten den Abend am See und die Ruhe genießen.
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  • Wanderung zum See und Fahrt Issyk kul

    13. juli 2019, Kirgisistan ⋅ ⛅ 23 °C

    Nach ruhiger Nacht und Frühstück an unserem auf 2200 m gelegenen See brachen wir direkt zu einer Wanderung zu einem weiteren Bergsee auf. Der Weg dorthin führte über 500 Höhenmeter und durch ein schmales Tal. Oben angekommen zeigte sich ein klischeehaft, kirgisisches Bergpanorama mit See, Jurte im Hintergrund sowie einer Kuh- und Pferdeherde, die am See badeten und tranken. Die beiden Hirten, wohl Vater und Sohn, ritten mit ihren Pferden direkt an uns vorbei. Vor allem der Junge hatte sichtlich Spaß beim Galopp durch den See. Mehr Kirgisien geht nicht. Nach dem Abstieg zum Lada zurück, ließen wir uns es nicht nehmen uns im See abzukühlen, allerdings konnten wir aufgrund der Eiseskälte nur wenige Sekunden im Wasser verweilen. Anschließend durfte der Lada wieder volle Offroad-Tauglichkeit beweisen, denn es ging den steinigen Weg wieder durchs ganze Tschong-Kemin Tal zurück Richtung Issyk Kul. Die Fahrt zum Issyk Kul, dem größten See Kirgisiens und einer der größten Bergseen der Welt auf 1700m, dauerte ca 2h und wurde durch ein starkes Gewitter mit heftigem Regen beschwerlicher als geplant. Nachdem das Gewitter aufgehört hatte, kam noch ein Blitz.... Beziehungsweise ein Warnsignal..... Leider diesmal nicht vom Himmel, sondern von einer Polizeistreife. Na toll. Es war unerklärlicherweise plötzlich 60 und wir hatten noch ca 75 km/h auf dem Tacho. Muss man auch erstmal schaffen mit dem Lada zu schnell zu fahren,... aber bergab ging das ganz gut. Ging anderen auch so, denn im 5 Sekunden Takt wurden Autos angehalten. Nach kurzem Check der Papiere mussten wir aussteigen. Der Polizist fing nun an Geschichten zu erzählen und behauptete die Strafe sei 13.000 SOM (ca. 180 Euro), da wir ja aber Touristen seien würde er uns entgegenkommen und das ganze inoffiziell abwickeln, so dass es nur 6000 kosten würde. 🤔 Lustig hier wird wie auf dem Bazar gehandelt. Nach auch ein wenig Schauspielerei unsererseits, dass wir gerade aus den Bergen kommen und soviel Geld nicht dabei haben, fragte er wieviel wir denn hätten. Am Ende haben wir ca 2500 SOM bezahlt (Kompromis nicht zu viel zu geben und nicht zu wenig um noch glaubwürdig zu sein), was der Polizist natürlich in seine eigene Tasche gesteckt hat. Eine Erfahrung, die uns bei der nächsten Begegnung mit korrupten Polizisten sicherlich souveräner werden lässt. Nach dieser Aktion haben wir noch unsere Vorräte aufgefüllt. Endlich angekommen am Issyk Kul machten wir uns auf die Suche nach einem Camp-Spot in Ufernähe. Vorbei an einem Jurtencamp, unfertigen Hotelruinen, die auch als Kulisse für Weltuntergangsfilme dienen können und über teils wilde 4x4 Wege hatten wir dann Glück. Wir landeten an einer Art Campingplatz, allerdings ohne jegliche Infrastruktur, dafür mit schattenspendenen Bäumen, schönen Plätzen und herrlichem Sandstrand. Kaum hatten wir das Zelt aufgebaut kamen unsere Nachbarn, eine super nette kirgisische-russische Mehrgenerationen-Familie, zur Begrüßung vorbei und luden uns auf einen Chai ein. Die Kids wollten gleich in unser Zelt klettern, was sie natürlich spannend fanden. Vor allem Vasili, der Opa der Familie war als begeisterter Camper (mit einem umgebauten, ausrangierten fahrenden Bankauto) und Enduro Fahrer, eine Bereicherung und hat uns den ganzen Abend Tips für unsere weitere Reise gegeben, damit wir sein Land von der besten Seite kennen lernen. Seine Frau hat uns dabei mit einer Spezialität versorgt: auf dem Grill gerösteten Weißbrot (Lepjöschka) und Sguschönka (gezuckerte Kondensmilch). Wirklich göttlich die Kombination. Nachdem wir von der Familie losgekommen waren, mussten wir noch unsere frisch gekauften Pelmeni als Mitternachtssnack machen. So ging der ereignisreiche Tag mit Höhen und Tiefen sehr spät, dafür sehr lecker zu Ende.Læs mere

  • Wiedersehen am Issyk Kul

    14. juli 2019, Kirgisistan ⋅ ⛅ 20 °C

    Noch vor dem Frühstück um 7.30 gingen wir Anbaden im Issy Kul, die Sonne brannte auch um diese Zeit schon, vor allem auch in der Höhe. Das Wasser des Sees ist glasklar und durch die Größe hat man das Gefühl man ist am Meer. Dazu kommen die mächtigen, herrlichen Berge, die den See ringsrum umgeben. Teilweise mit über 5000 m hohen, schneebedeckten Gipfeln. Einzigartig. Nach dem Frühstück mussten wir aufgrund eines weiteren Gewitters schnell zusammen packen. Ziel war heute Tscholponata, einem der Touriorte am Issyk Kul und entsprechend belebt. Wir wollten uns dort mit Tatjana und Vitali treffen, Natalie's Schulfreundin und ihrem Mann, die dort Urlaub machten. Lustig dabei war, dass die beiden Mädels dort vor 23 Jahren gemeinsam Urlaub gemacht hatten. So beschlossen wir kurzerhand uns ein Zimmer zu gönnen in der Nähe ihres Hotels um den Tag und Abend mit den beiden zu verbringen. Ein Zimmer 20 x größer als unsere bisherige Unterkunft mit echter Dusche und Toilette. Luxus pur. Nach einem gemeinsamen Strandnachmittag trafen wir uns abends wieder in einem Restaurant um auf das Wiedersehen anzustoßen. Der Abend endete, wie zu erwarten war, feucht fröhlich und auf der Tanzfläche einer Bar. Komplettes Kontrastprogram zu den vergangenen Tagen. 😀😀😀Læs mere

  • Strand und Tschong Ak Suu Tal

    15. juli 2019, Kirgisistan ⋅ ☀️ 16 °C

    Gleich am Vormittag stand auf Empfehlung von Tatjana ein Besuch des Museums und Kulturzentrums Rukh Ordo an. Eine etwas seltsame Mischung aus kirgisischer Geschichte, Würdigung des bekanntesten, kirgisischen Schriftstellers Dzingiz Aitmatov sowie die Vereinigung von den 5 Weltreligionen, die alle eine kleine Kapelle auf dem Gelände hatten. Insgesamt aber eine sehr gepflegte und schöne Anlage, eine Oase im Vergleich der sonstigen in der Sowjet-Zeit stehen gebliebenen Attraktionen und Gebäude. Mittags ging es wieder mit den Beiden an den Strand.
    Nachdem wir genug Sonne getankt hatten und wir vom Parkplatz losfahren wollten, war leider die Batterie alle (Licht angelassen) und wir mussten uns Starthilfe von einem Taxi geben lassen. Unsere Weiterfahrt ging über Gregorevka 40 km ins Tschong Ak Suu Tal, einem malerisch gelegenen Tal mit einem wilden Fluss (eines von Hunderten in Kirgisien). Auf dem Weg zu unserem Ziel kauften wir bei einem Bauern das erste Mal Kymys (vergorene Stutenmilch), die wir auch probieren mussten. Der Geschmack ist sehr gewöhnungsbedürftig und erinnert an vergorenen Ayran mit einer süsslichen Note. Auch der Bauer war schon mal in Deutschland und sein deutscher Schwager arbeitet als Kriegsjournalist, für diesen machten wir auch gleich ein Foto. Nach einer weiteren sehr interessanten Offroadfahrt am Ziel angekommen, lag unser heutiger Camspot auf 2300 m mit Blick auf kleinen See und neben der Jurte einer Nomadenfamilie. Dort kam gleich jemand auf uns zu und fragte ob wir nicht etwas essen möchten. Spontan kauften wir einen Fisch, der vor unseren Augen frisch aus dem Bach geholt wurde und gegrillt wurde. Ein sehr leckeres Abendessen nachdem wir uns eigentlich schon auf den Camping Klassiker Nudeln mit Soße eingestellt hatten. Dazu kredenzten wir den "leckeren" Kymys. 😬
    Als wir gerade mit dem Essen fertig waren, kamen 2 Reiter an, die uns von den Bergen aus gesehen hatten und sich gewundert haben was dort orangenes aufgebaut wurde. Verstecken ist damit schwierig. Sie gehörten auch zu unserer Nachbarjurte und kamen gerade vom Jagen, so baumelten 5 frisch geschossene Hasen an ihren Sätteln. Ein bißchen Game of Thrones Style. 😀
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  • Kein Weiterkommen und Hippie Campsite

    16. juli 2019, Kirgisistan ⋅ ⛅ 19 °C

    Wenn man sich bis in die letzten Ecken der Gebirgstäler kämpft, so muss man auch am nächsten Morgen wieder runter. Die Abfahrt zurück verlief, nach einer Weile des Weges vom Vortag, durchs Ak Sul Tal, in dem vor ein paar Wochen die "World Nomad Games" ausgetragen wurden. Das noch zu sehende Überbleibsel sind die "Tore" des wichtigsten Spieles der Nomaden, Kok-Boru, einer Art Polo bei der die Reiter versuchen eine geköpfte Ziege in den gegnerischen Ring zu bringen. Das Spektakel live zu sehen wäre sicherlich auch sehr interessant, leider waren wir zu spät.
    Auf dem Weg weiter nach unten bzw. dann weiter nach Karakol, kauften wir Honig bei einem der vielen Imker.
    Nach einer längeren Fahrt nach Karakol, der 4t größten Stadt Kirgisiens, besuchten wir erstmal 2 Sehenswürdigkeiten. Eine dunganische Moschee, die im Stile eines buddhistischen Tempel gebaut wurde und eine wirklich tolle orthodoxe Kirche komplett aus Holz, die einen besonderen Charme ausstrahlte. Weiter ging es zum Markt, auf dem wir uns mit Obst und Gemüse eindeckten und uns zwei traditionelle Gerichte (Borscht und Mante) gönnten. Das eigentlich kurze Highlight in Karakol war ein an uns vorbeifahrender alter Mercedes mit offenen Kofferraum, in dem er ein totes Pferd transportierte. Unglaublich.
    Gestärkt ging es raus aus der stickigen Stadt Richtung des Tals Altin Araschan. Einem Tal, das vor allem bekannt durch heiße Quellen ist. Doch nach ein paar heftigen Kilometern, bei denen der Lada schon alles geben musste, gab es kein Weiterkommen. Der steile Weg war überseht mit zu großen Steinen. Nach einer Weile hin und her Überlegen sind wir zu dem Entschluss gekommen umzudrehen. Besonders Dom ist die Entscheidung schwer gefallen, aber am Ende war das Bauchgefühl kein gutes. Als uns ein höher gelegter Landcruiser mit einem einheimischen Guide und 2 Touristen aus Österreich entgegen kam, der meinte es ist zwar ein Lada oben, aber die Strecke wird noch schlimmer, wussten wir es ist die richtige Entscheidung gewesen. Alles klar, mal wieder Planänderung. Kirgisien eben. So fuhren wir zurück zum See um einen versteckten Campingplatz zu suchen, der als Hippie Camp bekannt war. Ganz sicher was uns da erwarten würde waren wir nicht. Auf dem Weg zum Camp leider das nächste Problem, plötzlich fing der Strom-Adapter zum Laden und Kühlschrank sowie Kabel in der Mittelkonsole an zu rauchen, wir stoppten sofort und konnten gerade noch so einen Brand verhindern. Die Kabel wurden zu heiß und es gab ein Schmorbrand. Nach kurzem Schock fuhren wir weiter zum Camp. Das Camp war versteckt in Strandnaehe und war wirklich betrieben von Hippies, die dort eine kleine Oase geschaffen haben... mit Tippies und Zeltplätzen zum Mieten in sehr netter naturnahen Umgebung. Wir durften uns dazu stellen und konnten uns sogar noch im See abkühlen und von den Erlebnissen des Tages erholen. Von unserem Stellplatz hatten wir einen super Blick auf die 4000 und 5000er in der Nähe, die bei Vollmond noch mächtiger erschienen und wir genossen den Blick bei kirgisischem Rotwein.
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  • Lada Defekt und Dzhetyoguz Tal

    17. juli 2019, Kirgisistan ⋅ ☀️ 20 °C

    Dank dem Kabelbrand gestern mussten wir direkt nach dem Frühstück erstmal eine Werkstatt aufsuchen. In permanenter Abstimmung mit Samat und Dominik, den Vermietern des Lada, hatten wir Glück und in Karakol hat uns die erste Werkstatt sich, direkt ohne zu warten, dem Problem angenommen. Der Mechaniker war selbst verwundert was dort gepfuscht wurde. Es stellte sich heraus, dass nicht mal Dominik als Besitzer , wusste was dort gemacht wurde. Pfusch nach kirgisischer Art. Der Stromadapter wurde irgendwie mit Klebeband isoliert an das Radio angeschlossen. Kühlschrank und Handys laden zusammen war dann zu viel. Nach ewiger Fummelei und neuem Stromadapter hatte der Mechaniker es geschafft wenigstens die Funktion des Ladens wieder zu ermöglichen und das sicherer. Kühlschrank sollten wir nur selten und wenn alleine anschließen. Das Radio ging bei der Aktion wohl Hopps. Froh nicht allzuviel Zeit verloren zu haben, gingen wir noch auf den Bazar um uns mit Aschlanfu (Kalte Nudelsuppe) und frisch frittierten Piroschki (Teig mit Kartoffelfüllung) zu stärken, beides sehr sehr lecker.
    Danach ging es endlich weiter ins Dzhetyoguz Tal, das durch markante roten Felsen bekannt ist. Die zwei prägnantesten sind das gebrochene Herz und die 8 Stiere, die mit ihrer Farbe einen schönen Kontrast zur restlichen Landschaft bilden. Die Fahrt weiter im Tal wurde immer steiniger und ging über teils abenteuerliche Brücken. Wir wagten auch einen Abstecher zu einem noch steinigeren und steileren Weg, aber problemlos vom Lada gemeistert. Auf der folgenden Suche nach unserem Camp-Spot für die Nacht, irgendwo nach einigen Jurtencamps, fanden wir am Waldrand und Ufer eines kleinen Baches einen perfekten Platz. Dieser hatte sogar eine Feuerstelle, da tagsüber hier gerne gepicknickt wird. Ein kirgisischer Junge, deren Zelt in der Nähe war, kam dann zu uns um uns Feuerholz zu geben.
    Ihm bzw. seiner Familie gehörte das Land und wir gaben ihm einen Obolus. Seine Haupteinnhamequelle waren jedoch Reittouren, die er uns erfolgreich schmackhaft machen konnte und wir dies für den nächsten Tag ausmachten. Er war unser Guide.
    Das erste Mal Lagerfeuer komplettierte die Campingromantik und wir nutzen dies gleich um wieder geröstetes Brot mit Sguschönka zu machen. Später gesellte sich der kirgisische Junge wieder zu uns, da ihm langweilig war ohne Strom und Licht in seinem Zelt. Der Junge war 18 und hat uns allerlei Sachen gefragt, vor allem über seine zukünftigen Möglichkeiten in Deutschland zu arbeiten. Die Perspektive für junge Leute hier, außerhalb des Tourismus und außerhalb von Bishkek sind sehr sehr begrenzt. Das in eine andere Welt im Vergleich zu Deutschland.
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  • Langer Ritt bis zum Gletscher

    18. juli 2019, Kirgisistan ⋅ ⛅ 20 °C

    Und weiter geht der Abenteuerroman... Heute ein wenig Winnetou-Feeling. Wir tauschten wie am Vorabend verabredet den Lada zu echten 4x4 mit 1 PS. Ein bisschen Bammel hatten wir auf jeden Fall, da wir beide zum ersten Mal reiten wollten. Unser kirgisischer Guide erklärte uns kurz die Basics (links, rechts, anhalten, los (chui)) und das Gleichgewicht halten das Wichtigste ist. Kurz darauf saßen wir auf unseren tollen Pferden, Dom auf Argo und Tschbuko (oder so ähnlich😜) war das Pferd von Natalie. Wir starteten um 9 Uhr mit dem Ziel zum Fuß eines Gletschers auf knapp 3000m am Ende des Dzhety Oguz Tals zu reiten - nichts ahnend was es bedeutet solange das erste Mal auf einem Pferd zu sitzen. Das Gefühl auf dem Pferd zu sitzen war zunächst sehr ungewohnt, aber nach kurzer Zeit konnten wir die Perspektive und das neue Gefährt genießen. Man fühlt sich wirklich wie Winnetou, vor allem in einer solchen Landschaft. Je weiter wir nach oben kamen, desto schöner und unberührter wurde das Tal. Wir ritten über Wiesen, durch Bäche, durch teils recht reißende Flüsse, Wälder, Auenland und am Fuße von Wasserfällen. Vorbei an Kuhherden, wenigen Jurten und grasenden Pferdeherden. Es war als wäre man Teil eines Gemälde oder mitten in einer Filmkulisse - einfach unfassbar schön. Nach ca. 4h erreichten wir fast den Gletscher und wir gönnten uns und den Pferden eine Pause. Wir dachten zunächst naiv, dass es leichter ist soviel Höhenmeter zu Pferd zurück zu legen als zu Fuß. Das gilt wohl nicht für Ungeübte. Es kamen so langsam Schmerzen am Hinterteil auf. 😬 Und wir mussten noch den ganzen Weg zurück. Die Umgebung ließ die Schmerzen immer wieder vergessen, dennoch wurde es vor allem im Trab hart. Nach unglaublichen Eindrücken kamen wir recht froh wieder an der Ausgangsbasis an und wir wechselten auf den Lada zurück. Aber auch das war nun auf den steinigen und holprigen Straßen das Tal weiter runter nicht mehr ohne Schmerzen möglich, so beschlossen wir kurzer Hand uns eine Unterkunft mit Dusche und echtem Bett zu suchen. Kurz auf Booking geschaut und wir fanden ein Homestay auf einem Bauernhof in der Nähe. Perfekt. Angekommen fanden wir einen kleinen Bauernhof vor, wie man sich diesen in einem Dorf vorstellt. Ein paar Kühe, Hühner, Hasen, Hunde und ein kleines, zuckersüßes Hundewelpen. Die Gastgeber (Elina und ihr Mann Milan) waren sehr nett und wir fühlten uns gleich wohl. Elina fragte uns ob wir Melken lernen wollen, was wir dann auch gleich ausprobierten und eine Kuh komplett selbst molken. Harte Arbeit und das morgens und abends komplett von Hand. Später versorgte uns Elina noch mit allerlei Selbstgemachtem aus dem Garten (Gemüse, Marmeladen) und hausgemachtem Brot. Die Dusche und unser Zimmer waren Luxus pur für uns. Milan erzählte es sei das einzige Haus im Ort mit fließendem Wasser und Bad. Eine wirklich schöne Unterkunft.Læs mere

  • Mit der Niva-Bergziege auf 4000 m

    19. juli 2019, Kirgisistan ⋅ ☀️ 4 °C

    Nach einem leckeren Omelett-Frühstück mit den Eiern vom Bauernhof und frischer Milch ging Dom im nah gelegenen Teich mit Milan, dem Hausherr baden. Milan war nun nach fast 2 Wochen im Lande der erste mit dem Dom ein wenig englisch sprechen konnte. 😀 Wir haben uns bei unseren Gastgebern so wohl gefühlt, wir hätten locker länger bleiben können.
    Nach dem Abschied machten wir uns auf den Weg zum Barskoon Pass, der mit 3754 m und zahlreichen Serpentinen eine Herausforderung war - jedoch dank der tollen Ausblicke auf die umgebenden Gletscher sehr lohnenswert. Am Gate des Passes wurden unsere Namen aufgeschrieben, da die kanadischen Betreiber der Goldmine weit oben auf dem Plateau den Zugang kontrollieren. Am Gate trafen wir einen Mann aus der Nähe von Trier, der mit seinem Expeditions-Landcruiser unterwegs war, dagegen ist der Lada echt ein Spielzeug. Der Mann, pensionierter Soldat, fuhr alleine über die Türkei-Iran-Route hierher um dann nach Kasachstan, Russland und Mongolei zu fahren, wo er seine Frau einsammeln will um gemeinsam die Mongolei zu erkunden. Sehr erstrebenswert wenn man im Rentenalter noch so fit und abenteuerlustig ist. Wir trafen ihn entlang des Passes immer wieder, meist an tollen Fotospots. Oben angekommen erwartete uns eine karge und beeindrucke Gebirgslandschaft. Wir fuhren noch ein Stück weiter um die 4000 m zu knacken. Wir hätten nie gedacht mal in der Höhe zu sein, und dann mit dem Auto. Eine seltsame Mischung aus Faszination und ein wenig mulmigem Gefühl.
    Da es schon später war als geplant, beschlossen wir dort oben im Nichts die Nacht zu verbringen, unsere Schlafsäcke waren dafür ausgelegt - dachten wir... . So suchten wir uns abseits der Straße einen Platz in unmittelbarer Nähe zu einem kleinen See und mit Blick auf einen Gletscher. Vielleicht 1 km entfernt befand sich eine Jurte mit einer riesigen Schafherde, deren Hirte uns gesehen hatte. Er kam auf seinem Pferd auf uns zugeritten und sagte uns, dass es sehr kalt wird und wir doch in seiner Jurte übernachten sollen bei seiner Familie. Kurzer Hand bauten wir unsere "Jurte" wieder ab und fuhren zur richtigen Jurte. Wahnsinn, wir wurden einfach so eingeladen, das ist Gastfreundschaft... leider hatte man immer noch Restzweifel was aus dem Ganzen wird, aber wir ließen uns drauf ein. Auch das war wiederum nur möglich dank Natalie's Sprachkenntnissen. Die Jurte wurde von Mirsat (dem Hirten), seiner Frau Altanay und den 3 und 4 jährigen Jungs Nurislam und Tamerslam bewohnt. Die Familie wohnt dort 3 Monate über den Sommer und hütet 800 Schafe in Lohn, die verschiedenen Leuten im Dorf gehören. Kaum angekommen saßen wir am traditionell niedrigen Tisch und wurden mit frisch gebackenem Brot, Marmelade und Chai verwöhnt. 2 Nachbarn, vermutlich Helfer, die in kleinen Hütten neben der Jurte wohnen, gesellten sich dazu. Wir konnten wenigsten Kekse und Wassermelone beisteuern, was vor allem bei den Kindern gut ankam. Kurze Zeit später wurde uns Beschbarmak mit Lamm aufgetischt, dem Nationalgericht (Nudeln mit Fleisch) der Kirgisen. Wir bekamen als Gäste die größten Fleischstücke, was uns ein wenig unangenehm war. Lecker war es aber auf jeden Fall. Nach einigen Runde Chai wurde dann der Tisch zur Seite geräumt und die Schlafplätze vorbereitet. Wir schliefen direkt neben der Familie auf Decken. Mirsat, der uns noch vor der Kälte gewarnt hatte, schlief selbst im Zelt bei den Schafen, da eine Nacht zuvor ein Wolf (nicht Natalie 😜) eines seiner Schafe gerissen hatte. Da waren wir doch froh in der Jurte zu sein und nicht im Zelt. Als wir ein letztes Mal aus der Jurte schauten, war der Lada umzingelt von der Schafherde, was ein sehr lustiges Bild ergab, leider kamen wir mit der Kamera ein bisschen zu spät.
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  • Vom Gletscher bis zum Strand

    20. juli 2019, Kirgisistan ⋅ ☀️ 22 °C

    Unsere erste Nacht in einer Jurte inkl. Schlafen auf dem Boden bzw. auf den Decken und der Kälte (im Dachzelt wären wir sicherlich erfroren) haben wir sehr gut überstanden. Nach dem Aufwachen wurde der Schlafplatz kurzerhand wieder zum Essplatz umgebaut und wir frühstückten zusammen. Wir fühlten uns sehr wohl bei der Familie und das obwohl wir nicht mal einen halben Tag da waren. Nach dem Frühstück brachen wir auf um spontan zum nächst gelegenen Gletscher zu wandern. Dieser erschien so nah, dass dies kein Problem darstellen sollte. Der Hirte meinte aber, dass es mindestens 2h dauern würde und ob wir nicht lieber die Pferde nehmen wollen. Dies lehnten wir auf Grund unserer immer noch andauernden Schmerzen vom Reiterlebnis dankend ab. 😀 Nach Verabschiedung und gemeinsamen Erinnerunsgfoto ging es zu Fuß los über einen Bach und querfeldein ohne definierten Weg zum Gletscher. Die Sonne schien zwar, aber der Wind war in der Höhe sehr kalt. Nach knapp 2h am Gletscher angekommen, ließen wir uns es nicht nehmen das wirklich eiskalte Wasser des Gletscherbaches zu probieren. Der Fuß des Gletschers lag bereits über 4000 Hm - krasse Höhe und die Luft war schon merklich dünner.
    Die Fahrt runter zurück auf der Schotterpiste zum Issyk Kul übers Barskoon zog sich und wir waren todesmüde wohl auch durch die Höhe. Unten angekommen machten wir uns auf Suche nach einem Camp am Strand. Nach ein wenig Herumfahren fanden wir einen schönen Platz - 30 m vom Steinstrand entfernt und im Hintergrund die schöne Bergkulisse. Ein deutlicher Kontrast zur Nacht zuvor. So ging es gleich mal zum Entstauben und Abkühlen in den See. Ganz alleine waren wir übrigens nicht, unsere menschlichen Nachbarn waren zwar ca. 100m weg, jedoch hatten wir unser Camp direkt neben einer Kolonie von Mücken aufgeschlagen. Diese waren aber zum Glück nicht so stechfreudig bzw. konnten wir sie durch unseren Nobite-Kampfeinsatz eindämmen. Nervig war es dennoch. Gehört wohl dazu zum Camplife.
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  • Entlang des Issyk Kuls & Skazka-Canyon

    21. juli 2019, Kirgisistan ⋅ ⛅ 25 °C

    Nach einer unruhigen Gewitternacht mit Blitzen, dass es taghell war in unserem Zelt, Donner, sowie heftigem Wind, der uns mehrmals aus dem Schlaf riss, beruhigte sich das Wetter am Morgen und wir konnten in der Sonne frühstücken. Sogar für Sport am Morgen waren wir motiviert . Das erste Mal seit wir unterwegs sind. Vorgenommen hatten wir uns das anders. 😬
    Auf dem Tagesprogramm stand der in der Nähe gelegenen Märchen-Canyon (hier Skazka genannt), eine Ansammlung von bizarren roten und gelblichen Felsformationen, die durch Erosion und Wettereinfluss geschaffen wurde. Unsere kleine Wanderung durch den Canyon erinnerte uns sehr an Utah. Nach den wieder sehr heißen Temperaturen war nochmal eine Abkühlung im Issyk kul notwendig. Auf dem Weg dorthin, kaum an der Straße geparkt, trafen wir ein deutsches Pärchen, die mit ihren Rädern unterwegs sind und hielten ein nettes, typisches Reisepläuschchen. Weiter ging es den Issyk kul entlang zu unserem letzten Spot am See bzw. eigentlich einem kleinen hochkonzentierten Salzsee Köl Sul unweit vom Issyk Kul. Die letzten 15 km ging es über eine kleine Steinstrasse, die uns und den Niva mächtig durchschüttelten. Der Salzsee war recht klein, aber wir konnten es uns nicht entgehen lassen, das schwerelose Gefühl wie im Toten Meer zu erfahren. Davon konnte uns auch das dunkel-trübe Wasser, verursacht durch den schwarzen, stinkigen Schlamm nicht abhalten - mit diesem schmierten sich ein Großteil der Besucher sogar komplett ein. Da Campen direkt am Salzsee nicht erlaubt war, fuhren wir ein paar Meter weiter an die Küste des Issyk Kuls und hatten eine weitere Nacht direkt am Strand. Beindruckend an dem Abend war die unglaubliche Sicht auf den Sternenhimmel, der ohne Mond auch die Milchstraße sehr deutlich sichtbar werden ließ. Campingromantik pur, diesmal auch mit weniger Mücken aber wiederum mit starkem Wind.
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  • Vom Issyk Kul zum Song Köl

    22. juli 2019, Kirgisistan ⋅ 🌙 9 °C

    Heute Nacht hatten wir ein noch krasseres Gewitter als in der Nacht zuvor. Morgens war es jedoch wieder friedlich und wir badeten nun wirklich das letzte Mal im Issyk Kul. Gleich nach dem Frühstück ging es dann los Richtung Song Köl, einem weiteren großen Bergsee auf über 3000 m.
    Der steinige und sandige Weg zurück vom Issyk Kul zur Hauptstraße war jetzt teilweise vom Gewitterregen überflutet und wir konnten ein wenig mit dem Lada im Matsch spielen. Auf dem weiteren Weg in die Berge machten wir noch einen Stop in Kotschkor zum Tanken, Einkaufen auf dem Markt und Essen (Beschbarmak mit Pferdefleisch 😬), es war die einzige Möglichkeit für die nächsten 150 km. Nach einer endlosen Schotterpiste sahen wir endlich das erste Mal in Kirgisien etwas, worauf wir schon lange warteten: Eine Yak-Herde. Die Viecher sind schon sehr speziell, nicht nur durch ihr zotteliges Aussehen sondern auch durch ihr Verhalten. So sprangen einige Yaks wild umher wie beim Rodeo oder versuchten sich im Duell, was lustig anzusehen war. Am See angekommen gestaltete sich die Suche eines geeigneten Platzes als nicht so einfach dar. Es gab sehr viele Jurtencamps (80% für Touristen) zu denen wir nicht in unmittelbarer Nähe stehen wollten. Der Wind war auch ein Thema, jedoch flaute dieser gegen Abend ab, so dass wir uns doch direkt an den See stellen konnten. Bei wunderschönem Sonnenuntergang und wieder klarem Sternenhimmel sowie heißem Tee ließen wir den Tag ausklingen und bereiteten uns, mit allem was wir an warmen Sachen hatten, für die kalte Nacht auf 3000m vor.
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  • Lange Rallye über viele Bergpässe

    23. juli 2019, Kirgisistan ⋅ ⛅ 30 °C

    Nach dem Frühstück am Song Köl kam das erste Mal ein Bauer vorbei, der sich über die Durchreisenden beschwerte und sie (und uns) für den rumliegenden Müll verantwortlich machte, der für die Tiere ein Problem ist. Recht hatte er, allerdings haben wir selbstverständlich unseren Müll immer mitgenommen. Vor allem bei der kirgisischen Jugend, die hier mit Minibussen herkommen um ein paar Stunden Party am See zu machen, ist das Bewusstsein und Verantwortung für die Natur leider nicht immer vorhanden. Auf der Weiterfahrt nach unten sahen wir am Wegesrand einen Radfahrer, Flo aus Berlin, den wir mit Keksen und Limo versorgten. Ein längerer Plausch über die gegenseitigen Pläne und Touren (er fuhr mit dem Fahrrad von Berlin hierher) folgte und wir verabredeten uns für Samstag Abend in Osh, dem gemeinsamen Ziel, zum Abendessen. Mal sehen ob er es auch wirklich schafft. Der weitere Weg verlief über krasse Serpentinen und einige Pässe mit fantastischer Aussicht auf die teils sehr karge, trockene und dennoch faszinierende Landschaft. Auf der langen aus Sand und Schotter bestehenden Piste wurden wir (wieder mal) ordentlich durchgeschüttelt und wir haben die vorbei fahrenden Trekking-Radfahrer nicht beneidet (u. a. wieder ein Deutscher, seit 14 Monaten unterwegs). Für die Mittagspause fanden wir den einzigen Ort mit Schatten und Wasser auf 30 km Strecke - unter ein paar Bäumen an einem kleinen Flusslauf. Nach 15min Ruhe hielt leider eine holländische Reisegruppe bei uns und vorbei war die Ruhe. Nach der sehr anstrengenden Fahrt suchten wir abends länger nach einem geeigneten Platz für die Nacht, doch es gab kaum Wege abseits der Straße. Fast schon die Hoffnung verloren, standen plötzlich 3 Enduro-Biker (wiederum 2 Deutsche aus Pforzheim und ein Holländer) an der Straße und betrachteten einen Weg der links ins Gebüsch führte. Prompt schlossen wir uns an und folgten den Jungs, denn es handelte sich hier um einen Spot aus der Overlander App. Nach 400 m gab es eine grössere Flussaue mit ausreichend Platz. Lustigerweise waren auch schon ein Radfahrerpärchen aus Dresden da sowie ein weiterer Holländer, der alleine mit seinem Nissan Petrol unterwegs war. Kurios, mitten im nirgendwo, ein deutsch-holländisches wildes Camp.Læs mere

  • Spontane Picknickeinladung und Bach-Camp

    24. juli 2019, Kirgisistan ⋅ 🌙 20 °C

    Wie gewohnt ging die Reise nach dem Frühstück weiter. Die Weiterfahrt in Richtung Jalalabad führte uns über staubige Pässe und einige Wasser-, bzw. Schlammlochüberquerungen, so dass unser kleiner Lada eine richtige Schlammkur verpasst bekam. Da wir gut in der Zeit lagen und erst morgen in Jalalabad sein wollten, fuhren wir noch in das Tal von Kara Alma (übersetzt Schwarzer Apfel), welches noch von ursprünglichen Walnussurwäldern bewachsen ist. Über eine abenteuerliche Straße kamen wir zu einer Stelle an der die Straße plötzlich in einem Fluss endete...🤔 Hier machte eine Männergruppe ein Picknick unter den Bäumen und so fielen wir natürlich auf als wir verblüfft vor dem Flusslauf stoppten. Nachdem sie uns den Weg für unsere Weiterfahrt beschrieben, wurden wir spontan zu einem Tee eingeladen - nun es war sowieso Mittag und wir haben auf dem Weg keine Tschaihana (Bistro)*** gefunden, daher kam die Einladung sehr gelegen. 😋 Es stellte sich heraus, dass die Männer in Jalalabad wohnten und vor den heißen Temperaturen der Stadt für einen Tagesausflug aufs Land geflüchtet sind. Kaum war der Tee getrunken, wurde uns gegrillter Mais serviert und eine auf offenem Feuer zubereitete Suppe (Scharpo) mit Rindfleisch. So kamen wir nun doch an unser Mittagessen und das ganz sportan und unerwartet. Nach weiteren Spot-Empfehlungen für die Nacht sowie Lob für Angela Merkel von den Männern, machten wir uns wieder auf den Weg. Von uns und der Männertruppe gibt's leider kein Foto. Und ja wir mussten durch den Fluss fahren - dies war der reguläre Straßenverlauf. Nach ein paar weiteren, dank der Straße, sehr lustigen Offroad-Kilometern und mehreren kleineren Dörfchen fanden wir einen netten Platz, der ein wenig Sichtschutz bot und was wichtiger war: mit Zugang zum Bach! So nutzen wir den Nachmittag um uns im Bach abzukühlen, zu waschen und etwas in der Sonne zu entspannen. Nach dem Abendessen gab es noch ein Lagerfeuer...so macht campen Spaß. 😜

    *** dass Kirgisien gerne Picknicken und sich Jurten oder Taptschans mieten, um dort mit Freunden und Familie eigens mitgebrachte Speisen zu essen, haben wir in den letzten Wochen ja schon öfter gesehen. Heute haben wir aber etwas neues gelernt - wir fuhren an mehreren Locations vorbei, die wie ein Bistro/Restaurant aussahen, jedoch mussten die Lebensmittel mitgebracht werden und die Betreiber würden auf Bestellung das gewünschte Gericht kochen. Eine neue Geschäftsidee, deren Sinn wir aber nicht wirklich verstanden 🧐.
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  • Dschalabad und Fluss-Camp

    25. juli 2019, Kirgisistan ⋅ 🌙 22 °C

    Beim gemütlichen und ausgedehnten Frühstück kamen einige Einheimische vorbei geritten, die uns mehr oder weniger neugierig bestaunten (aber nicht ansprachen) .Wohl nicht so häufig, dass sich hier weit im Tal Touristen verirren. Kurz nachdem wir aufgebrochen waren, stoppten wir bei einer Flussüberquerung um den Lada wieder weiß werden zu lassen. Die weitere Fahrt nach Dschalabad war erstaunlich einfach, da nach dem Ort Kara Alma eine neu geteerte Straße anfing - was ein Unterschied und fast schon ein bisschen langweilig nach Tagen von staubigen Schotter- und Schlaglochpisten. Angekommen bei brütender Hitze suchten wir auf dem Markt ein kühles Plätzchen um uns endlich Schaschlik zu gönnen - nachdem wir letzte Woche mehrere Fehlersuche hinter uns hatten... Mal war kein Schaschlik da, mal war das Fleisch noch nicht fertig mariniert. Dieses Mal gab es aber wirklich und es war sehr lecker, da hatte sich das Warten gelohnt. Verschwitzt und kaputt von der Hitze fuhren wir weiter zu einem Fluss, in dem auch die Einheimischen badeten und alles wuschen was waschbar ist. (Kleider, Teppiche, Auto, Kinder) 😀.
    Dann ging es wieder auf Camp-Suche , diesmal ohne großen Plan. Nach einiger Zeit ergebnislosen Herumfahrens durch einige Dörfer, in denen wir wie Außerirdische angeschaut wurden, entschieden wir wieder zurück zum Fluss zu fahren. Dort in der Flussaue konnten wir letztendlich dank 4x4 einen schönen Spot mit Sichtschutz durch Bäume finden. Flussbad inklusive.
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