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  • Day 79

    Middle of nowhere

    February 19, 2018 in South Africa ⋅ ⛅ 11 °C

    In ganz Südafrika sind die Straßen ziemlich gut ausgebaut und nachts beleuchtet, nach Mdumbi führte eine 18km sandige Huckelpiste, die sich durch Hügel und kleine Dörfer schlängelte, es waren viele Kinder in Schuluniform auf der Straße und liefen wahrscheinlich von der Schule nach Hause, als wir vorbei fuhren, riefen fast alle 'money' oder 'sweets' und streckten ihre Hand aus. Sie sind es gewöhnt, dass Touristen ihnen Geld oder Süßigkeiten geben. Die Häuser, die dort stehen sind runde Hütten, die oft bunt bemalt sind, mit einem Dach aus Stroh und Ästen. Rinder und Schafe waren oft auf der Straße, weiße Menschen leben dort wahrscheinlich nicht. Nach einer langen, kurvigen Fahrt durch die Hügel, sahen wir auf einmal das Meer, hatte damit gar nicht mehr gerechnet. Unser Backpacker war von grünen Wiesen umgeben und in 5 Minuten war man von dort am Meer, man schaut von dem grünen Hügel auf den gelben Strand, das blaue Meer und auf ein anderes Dorf was quasi auf der anderen Seite liegt, das Dorf hat keine Elektrizität und kein fließend Wasser, ein Einheimischer sagte uns, dass es daran liegt, weil die Ahnen nicht befragt wurden, bzw. denen kein Opfer gebracht wurde, die Ahnen leben wohl im Wasser und als das Dorf Leitungen gelegt hat, hätten die Ahnen-Geister aufgrund der fehlenden Opfergabe die Leitungen zerstört. Er erzählte außerdem, dass die Schulkinder hin und hergerissen sind zwischen dem Glauben, der in der Schule vermittelt wird und den, den sie von der Familie belehrt bekommen. Zudem erwähnte er noch, dass die Polizeistation ziemlich weit entfernt sei und die Station auch arm sei, wenn man also einen Notfall hat, könnte es sein, dass die daraufhin sagen 'sorry, wir haben kein Sprit mehr und können nicht kommen'. Aber das wäre nicht schlimm, denn die Leute halten alle zusammen und die 'Community' sei stärker als die Verbrecher, vor einem Jahr wollte jemand einen Bus ausrauben und hat dem Busfahrer ins Bein geschossen und sei geflüchtet, durch die Wälder, als er irgendwann jemanden gefragt hätte, wo es zur Straße und in die nächste Stadt gehen würde, hätten die ganzen Dorfbewohner schon an der Straße auf ihn gewartet, weil die Dörfer so vernetzt seien und zusammen halten. Auf meine Frage, ob er dann ins Gefängnis gekommen sei, sagte er stumpf 'Er sollte belehrt werden, aber dabei ist er dann gestorben'.. OK.
    Das Dorf war auch sehr altertümlich, wir haben den Fehler gemacht und haben vorher nicht eingekauft, in dem 'Supermarkt' im Ort gab es ein paar trockene Sachen, wie zb Cornflakes, Kartoffeln, H-Milch, Nudeln, eine Flasche Wasser und nicht sehr viel mehr. Eine 'Bar' gab es in dem Ort auch, da war es aber sooo ekelhaft, es hat richtig nach verschütteten Alkohol gestunken und die Bar war einfach nur ein dunkler Raum mit Betonwänden, daraus kamen zwei alkoholisierte Einheimische, der eine wollte uns Austern verkaufen und der andere war ein Albino mit langen, gelben Fingernägel und ganz vielen roten Kratzern im Gesicht, der hat mir richtig angst gemacht, der wollte uns Drogen andrehen. Ich wollte da einfach nur weg, nach dem Gespräch mit dem beiden,hab ich gemerkt, dass meine Tasche etwas auf war und ich dachte ich wäre ausgeraubt worden, es war aber nichts weg und wahrscheinlich hab ich vergessen sie ganz zuzumachen. Der Schock war trotzdem groß.
    Der Ort war von der Natur richtig schön und vorallem auch so ruhig, trotzdem hatte ich ein mulmiges Gefühl, die Menschen dort waren einem ein bisschen suspekt.
    Ein Fluss endet dort im Meer, wodurch eine Lagune entstanden ist, wir haben uns dort ein Kanu geliehen und sind den Fluss entlang gefahren, es war sooo naturbelassen und leise, man hat nur Naturgeräusche wahrgenommen. Manchmal standen am Ufer ein paar Rinder, die gegrast haben und an Land waren viele Krebse, die Sonne war meeeega heiß und hat richtig geknallt. Ich konnte nachher eindeutig einen Sonnenbrand verzeichnen.
    In Mdumbi sind wir zwei Nächte geblieben, auf dem Rückweg über die Schlagloch-Piste, haben wir eine Anhalterin mitgenommen, es gibt überall Leute, die den Daumen heraus strecken, die Anhalterin war sehr nett und ziemlich am Schwitzen, da es ein warmer Tag war. Sie war auf dem Weg zur Arbeit und läuft jeden Tag 4 Stunden (2 hin und 2 zurück), außerdem war sie spät dran und hat sich über die Fahrt gefreut.
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