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  • Day 110

    Futter für die Affen

    March 22, 2018 in Namibia ⋅ 🌙 25 °C

    Yeah, wir haben unser Auto in Empfang genommen. Ein Toyota Hillux mit Campingequipment und Dachzelt. Wenn man die ersten Meter aus Windhoek heraus fährt, kommt direkt ein Gefühl der Freiheit auf, neben der Straße ist einfach nichts, außer Buschland und ab und zu ein Haus, wir wissen nicht wie weit wir kommen, weil alle uns ja auch vor den Weiten Namibias gewarnt haben und wir wissen nicht wo wir die nächste Nacht übernachten.
    In der Nähe von Windhoek war es erstaunlich grün, hätte mir es etwas gelber und sandiger vorgestellt. Wir waren auf den Weg Richtung Süden, Sossusvlei, wollten erst nach Norden, Etosha aber weil es so viel geregnet hat und man während des Regens nicht so viele Tiere sieht, haben wir den Plan umgeschmissen.
    Je weiter wir kommen, desto sandiger wird es. Wir haben einen Jungen mitgenommen, der bei Mittagshitze in die Richtung lief, in die wir fuhren. Er sei morgens schon los gelaufen um aus dem Nachbarort, der mehrere km entfernt ist, Tabak für seinen Vater zu kaufen. Er war ziemlich aus der Puste. Wir haben ihn nach Hause gebracht, eine Farm mitten im nirgendwo umgeben von trockenem Land, seine Familie hat 500 Hektar Land.
    Wir kamen am am Naukluft Nationalpark vorbei, die auch eine Campsite haben, weil wir schon gute Sachen darüber gelesen haben und man dort auch wandern gehen kann, dachten wir, dass wir dort einfach mal hinfahren und dann entscheiden, ob wir da bleiben. Das Eingangstor stand mitten im nichts, man musste es selber öffnen und auch wieder schließen, man sah dunkle Wolken und es sah ein bisschen wie der Eingang zur Hölle aus :D nachdem wir durch das Tor gefahren  sind, mussten wir noch 10 km über eine richtig huckelige Piste, natürlich hat es jetzt auch noch richtig stark angefangen zu regnen "waaas ist hier los? Wir wollten doch zelten und noch wandern?!" die Leute an der Rezeption waren freundlich und wir beschlossen dort zu bleiben, der Campingplatz war richtig gepflegt und und es waren nur zwei andere Leute da, wir parkten auf einem 4x4 Platz, der abseits von den anderen war, direkt an einer Felswand. Zum Glück hörte es auf zu regnen und wir rafften uns für einen kleinen Hike auf, der sollte zu einem Naturpool führten, weil er nur 2 km lang war, machten wir ihn in Flipflops. Er führte über Stock und über Stein, aber war machbar. Auf dem Weg lag überall Tierkot und ein großer abgenagter Knochen war auch auf dem Weg - wir waren in der puren Natur. Der Naturpool war richtig schön, mit kleinen Wasserfällen und klarem Wasser, ich sprang rein, es war erfrischend.
    Wieder am Auto angekommen, war es so schön ruhig und entspannt. Wir haben uns vorgenommen zu kochen und zu essen, wenn es noch hell ist, weil dort auch Paviane leben und wir nicht von Affen oder anderen Tieren überrascht werden wollten. Natürlich kam die Dunkelheit schneller als gedacht und wir fingen das Kochen vor dem Autolicht an. Mit der Taschenlampe wurde immer wieder die Felswand angeleuchtet um sicher zu gehen, dass sich nicht irgendein Tier anschleicht. Während des essens fingen die Frösche im Bach richtig an zu quarken, gegen Ende des essens hörten wir vom Felsen  unmittelbar in unserer Nähe ein lautes Fauchen 'oh mein Gott, wir werden gleich zum Essen!' das Leuchten ergab nichts, wollte so schnell wie möglich ins Zelt, den Abwasch verschoben wir auf den nächsten Tag. Im Zelt angekommen, waren sooo laute Tiergeräusche zu hören, die man gar nicht einordnen konnte, Frösche, Grillen, Affen, Puma (?)... Dann fing es auch noch an zu regnen. Ich schlief ein und verbaute die Geräusche immer in meine Träume, wachte wieder auf und das Konzert der Tiere war noch präsent, es war also eine kurze Nacht.
    Der Ort war richtig schön und die Nacht war kurz aber abenteuerlich.
    Wir  bauten am nächsten Morgen das Zelt zusammen und gingen danach zum gedeckten Frühstückstisch als wir neben dem Tisch einen großen Pavian sahen, der es auf unser Frühstück abgesehen hatte, wir verscheuchten ihn, beim Wegrennen, griff er sich noch eine Nudelpackung von uns. Kurz drauf kam auch schon jemand vom Park, wahrscheinlich hatte man unsere Rufe direkt gehört, bei der stillen Kulisse :D er sagte, dass die Paviane ziemlich clever sind und gerade  auf morgendlichen Beutezug sind. Er sagte auch, dass er seine Shotgun holt und den erschießen wird, keine Ahnung, ob das stimmt. Sahen danach noch mehr Affen auf der Felswand.
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