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  • Day 36

    Panagia Chozoviotissa und Abschied

    September 24, 2020 in Greece ⋅ 🌙 23 °C

    Der heutige Vormittag verläuft sehr gemächlich - ich jogge ohne Jogi, der nach seiner gestrigen Eskapade geschont werden soll und hole auf dem Rückweg Brot vom Bäcker. Nach dem Frühstück bringe ich unsere Wäsche zur Wäscherei, während Norbert die Fährtickets online bestellt. Heute Nacht soll es weitergehen nach Astypalea, ca. 41 km südöstlich von Amorgos gelegen und die westlichste Insel des Dodekanes. Da die Wäsche erst nachmittags fertig sein soll, vertreiben wir uns die Zeit am Platz. Norbert macht das Womo reisefertig, während ich bezahlen gehe - mit 18€ pro Nacht ist der CP definitiv überbezahlt für das, was er bietet. Anschließend kauft Norbert noch Mineralwasser im örtlichen Supermarkt, während ich die Wäsche abhole. Alles keine aufregenden Aktivitäten - der einzige Programmpunkt ist der erneute Besuch des Felsenklosters Panagia Chozoviotissa, diesmal bei strahlend blauem Himmel und ohne Sturm. Bevor wir die angeblich 300 Stufen erklimmen, müssen wir uns umziehen: Männer werden nur in langen Hosen, Frauen in langen Röcken und bedeckten Schultern eingelassen. Der Aufstieg bietet einem noch einmal großartige Ausblicke entlang der schroffen und steil abfallenden Felsenwand, die einige Höhlen enthält mit verschiedenen riesigen, säulenartigen Steinformationen. Leider wird erst um 17 Uhr geöffnet, so dass wir uns Zeit lassen können. Jogi ist etwas angespannt, aber ruhig, denn auch hier schleichen überall Katzen herum, die ihn interessiert beäugen oder auch anfauchen. Schließlich wird das kleine Eingangstürchen - vielleicht 130cm hoch - geöffnet und wir werden freundlich hereingebeten. Masken nicht erforderlich, aber wir können, wenn wir wollen. Eine schmale, steile Treppe mit ziemlich hohen Stufen liegt dahinter, Norbert wird gebeten, ein Sixpack Mineralwasser mit hochzutragen. Klingt zunächst ein wenig befremdlich, doch später erfahren wir, dass in diesem Kloster nur zwei Mönche leben, einer davon der Abt, der als 18jähriger vor 50 Jahren hierher kam, und ein weiterer alter Mönch. Zwei Hilfskräfte sind hier tätig, die die Mönche und die Besucher betreuen. Zunächst werden wir in die klitzekleine, dunkle Kapelle gewunken, wo der Abt eingenickt in der Ecke sitzt. Ich werde vor dem Betreten gebeten, mein Tuch, das ich mir als Rockersatz umgewickelt habe, komplett zu schließen, damit der Abt keine nackte Haut zu sehen bekommt🥴. Die Wände der kleinen Kapelle hängen voller alter und auch neuerer Ikonen, eine davon die Marienikone, deretwegen das Kloster im 11. Jdt. neu erbaut wurde, als sie an dieser Küste an Land gespült wurde.
    Alle Räume sind extrem schmal und eng, ein kleiner Durchgang führt uns auf eine ebensolche Terrasse, von der man einen atemberaubenden Blick hinunter hat. Die ungewöhnlich klare Sicht lässt uns sogar bis zu unserem nächsten Ziel, der Insel Astypalea blicken. Wir werden in den Nebenraum gebeten, in dem die Wände voller Bilder ehemaliger Mönche des Klosters hängen, und mit Wasser, hausgemachtem Raki und einer klebrigen Süßigkeit bewirtet.
    Jogi ist derweil draußen geblieben und hat sich friedlich mit der Katzenschar beäugt.
    Auf dem Weg nach Aegiali passieren wir wieder den atmosphärischen Ort Chora, wo wir in einem der netten Lokale auf einer Terrasse unser Abendessen, eine leckere Moussaka, zu uns nehmen und den Sonnenuntergang hinter der langsam verblassenden Inselwelt beobachten können. Anschließend fahren wir über die Serpentinenstraße in den Hafen von Aegeali, wo wir auf dem Kai parken und uns schlafen legen, bis die Fähre mit Verspätung um kurz nach 2 Uhr ankommt.
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