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  • Day 48

    Goodbye Symi - auf geht‘s nach Rhodos

    October 6, 2020 in Greece ⋅ ⛅ 28 °C

    Die Nacht war reichlich warm, erst gegen Morgen kühlte es ein wenig ab - auf 22 Grad immerhin. Wir starten etwas früher als sonst - schließlich ist heute wieder Reisen angesagt. So kann ich bei normaler Temperatur laufen - diesmal führt mich die Tour am offenbar frisch angelegten Sportplatz mit Tribüne und wieder an den mit europäischen Geldern gebauten Bootsanlegern vorbei. Man sieht immer wieder, dass Gelder in den Ausbau der griechischen Infrastruktur geflossen sind - überwiegend, um den Tourismus anzukurbeln, nur leider fehlt die organisierte Verwaltung, die der Bevölkerung vermittelt, den entsprechenden Nutzen daraus zu ziehen. Vieles wird sich selbst überlassen, wie der Grieche es gewohnt ist. Da muss wohl noch ein Umdenken erfolgen, aber vielleicht ist dies auch wieder nur typisch deutsches Effizienzdenken.
    Ein erfrischendes Bad nach dem Laufen, dann frühstücken wir und fahren zum großen Fährhafen, um noch einmal den Wassertank an den dortigen Versorgungssäulen aufzufüllen. Anschließend steuert Norbert unser Womo routiniert die schmale Uferstraße entlang rund um das Hafenbecken zum Fähranleger der Stavros Line, wo wir die Ankunft der Fähre erwarten. Wir nutzen die Wartezeit, um bei dem netten Verkäufer vom letzten Mal noch einen der schönen Schwämme für unser Bad zu erwerben. Auf unsere Nachfrage erzählt er uns, dass er aus Bulgarien kommt und nach Ende der Touristensaison im Baugewerbe arbeiten wird. Wir werden fündig und kehren pünktlich zum Womo zurück, wo wir uns noch ein wenig wehmütig ob des nahenden Abschieds von diesem schönen Fleckchen die Zeit vertreiben. Das Boarden geht wie gewohnt zügig und routiniert vonstatten, allerdings bin ich doch überrascht, wie gigantisch so eine Fähre im Vergleich zu den kleinen Häusern wirkt.
    Die Fahrt führt uns bei sehr schwülwarmen Temperaturen zunächst an der türkischen Küste entlang, doch schon bald taucht die felsige Silhouette von Rhodos auf. Nach ca. zwei Stunden nähern wir uns dem gleichzeitig beeindruckenden und abschreckenden Hafen Mandráki, einerseits die unglaublich mächtige mittelalterliche Festungsanlage mit dem Großmeisterpalast, andererseits die gruseligen Hochhaus-Hotelanlagen. Wir sehen zu, dass wir erst einmal die Stadt hinter uns lassen, ein derartiges Szenario schreckt uns schon arg ab. Was für ein Kontrast zum urwüchsigen griechischen Leben und dem hier auf rein touristische Bedürfnisse abgestimmten! Also bloß schnell weit weg von diesem städtischen Ambiente! Wir fahren entlang der Ostküste gen Süden und wollen uns hier irgendwo ein Plätzchen suchen. In dem kleinen ehemaligen Fischerdorf Haraki unterhalb der Ruinen der Festung Feraklos, ungefähr in der Mitte der Insel gelegen, werden wir fündig: ein kleines, ehemaliges Fischerdorf an einer langgestreckten Bucht mit Kiesstrand und einigen zerklüfteten Felsformationen gelegen - inzwischen mit einer Reihe Ferienhäuschen erweitert, vor denen eine kurze Promenade mit mehreren Tavernen zum Niederlassen einlädt. Genau das tun wir und genießen bei einem Sundowner die milde Abendstimmung, bevor wir mit dem Womo an einen Superparkplatz direkt am Wasser bzw Strand mit Dusche fahren. Wir frohlocken schon, doch zu früh, denn als alles ruhig ist, hören wir aus der Ferne ein beständiges, nerviges Ticken wie das eines Generators(?), was uns sicher den Schlaf rauben würde. So müssen wir uns mit einem ruhigen Parkplatz 300m weiter „in der zweiten Reihe“ zufrieden geben.
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