• Härteste Etappe - Teil 2

    July 3 in Kyrgyzstan ⋅ ☀️ 27 °C

    Der Blick ins Tal verheißt nichts Gutes! Mit jeder Kurve kommen wir dem „kaputten“ Tal näher. Hier in dieser wunderschönen Gegend fühlt es sich an, wie eine klaffende Wunde, was dem Tal hier zugeführt wird.
    Wir wissen noch nicht, was der Grund ist. Ist es Industrie? Sind das Bodenschätze? Verbotener Weise fotografiere ich. Die Übersetzung eines chinesischen Schildes löst das Rätsel. Die Chinesen bauen in diesem Tal eine Eisenbahnlinie, die sich durch Täler und Berge fressen wird.
    Als wir endlich nach 6 Stunden wieder geteerten Boden unter uns haben und in eine fast anheimelnde Gegend schauen, sind wir erleichtert, dass diese Etappe vorbei ist.
    Es war nicht nur eine anstrengende, sondern auch eine wirklich unschöne Strecke.
    Immer wieder kreisen meine Gedanken um die Frage, ob wir mit Schuld daran sind, dass der Tourismus und der wahnsinnige Bauboom im ganzen Land solche Verwüstungen anrichtet?
    Trotz all des Wahnsinns liegen die Tiere wie Fremdkörper am Wegesrand und stehen die Bienenstöcke im Staub der Baustellen…
    Melancholische Gefühle machen sich heute breit.
    Man darf nicht empfindlich sein, wenn man eine solche Reise unternimmt. Man muss Tierquälerei aushalten können, über viel achtlos weggeworfenen Müll hinwegsehen können und die Zerstörung der Paradiese durch die Bauwut des Landes hinnehmen.
    All das fällt mir wirklich schwer! Aber trotzdem bereue ich nicht, die Reise angetreten zu haben.
    Es arbeitet in mir; in uns - und daher nehmen wir uns jetzt Urlaub!
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