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  • Day 327

    Alausí, krasse Eisenbahnstrecke

    July 14, 2018 in Ecuador ⋅ ⛅ 19 °C

    Aus Lonley Planet: DIE TEUFELSNASE

    Bahnfans wird es interessieren, dass eine berühmte Bahnstrecke, die Ferrocarril Transandino (Transandenbahn), errichtet um die Wende zum vergangenen Jahrhundert, früher Quito und Guayaquil verband. Sie war eine wirtschaftliche Lebensader für den Güteraustausch zwischen der Küste und dem Hochland und zugleich eine ingenieurtechnische Meisterleistung.

    Aber die glanzvollen Tage der ecuadorianischen Eisenbahn sind leider vorbei. Der Straßenbau einerseits und die ständigen Schäden an der Trasse, die durch Erdrutsche nach starken Regenfällen verursacht wurden, sorgten für ihren Niedergang. Viele Strecken wurden jedoch instandgesetzt und speziell für Touristen als Rundfahrten angelegt. Die bekannteste und aufregendste dieser Strecken ist jene von Alausí nach Sibambe, die die Nariz del Diablo (Teufelsnase; Fahrpreis 33 US$) hinunterführt, eine 765 m hohe, steile Felsklippe. 1902 erdachten die Bahnbauingenieure ein schlaues Verfahren, um dieses Monstrum zu bezwingen – in den Berghang wurde eine Zickzackroute gehauen (viele Arbeiter verloren dabei ihr Leben). Der Zug zuckelt ein Stück nach Norden, wechselt das Gleis, zuckelt ein Stück nach Süden und so weiter und klimmt so langsam die Teufelsnase hinauf oder hinunter. Abfahrt ist in Alausí dienstags bis sonntags um 8, 11 und 15 Uhr.

    Irgendwo auf der Teufelsnase wird der alte Zug unfehlbar entgleisen. Kein Grund zur Panik! Die Schaffner fordern alle Fahrgäste auf, den Zug zu verlassen, und mithilfe fortschrittlichster Technologie – nämlich großer Felsblöcke und Stöcke – wird das Stahlross wieder ins Gleis gewuchtet. Die gesamte Fahrt sollte etwa 2½ Stunden dauern, wobei ein einstündiger Halt in Sibambe eingeschlossen ist. Dort wird man von einer örtlichen Tanzgruppe begrüßt, man kann nach Kunsthandwerk stöbern und sich ein kleines Volkskundemuseum anschauen.
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