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  • Day 131

    Roadtrip Neuseeland Teil 10

    March 6, 2020 in New Zealand ⋅ ☀️ 15 °C

    Auf meiner „to do“-Liste für Neuseeland stand einen der Great Walks zu wandern sehr weit oben. Das sind Wanderungen über mehrere Tage durch die schönsten Teile Neuseelands. Als ich dann hier war und mich mehr darüber informiert hatte, hab ich diesen Punkt schon fast wieder von meiner Liste gestrichen, weil entweder 1) viel zu teuer oder 2) nur mit Zelt und Campingequipment machbar oder 3) schon ewig vorher ausgebucht oder alles zusammen! Dann hab ich den Queen Charlotte Track entdeckt: 72 km durch die Marlborough Sounds, einfach zu laufen und man kann entspannt in Lodges und Hostels übernachten. Die waren sogar günstiger als mancher Campingplatz auf anderen Walks. Da auch noch die Nebensaison begonnen hat, hab ich auch noch ein super Angebot für den Bootstransport bekommen 😄. Also alles direkt im i-site für den nächsten Tag gebucht. Um 8Uhr morgens sollte das Boot ablegen, das mich zum Startpunkt bringt, halbe Stunde vorher einchecken. Nur leider hab ich es wohl nicht so mit Schiffen. Mein Navi hat mich zuverlässig über einen kurvigen Pass gesteuert und um halb acht stand ich vor einer privaten Villa. Vielen Dank auch! Jetzt war wieder Panik angesagt und ich bin um kurz vor acht gerade noch so zur Rezeption reingestolpert. Aber mal wieder kein Problem hier, einfach entspannt bleiben. Um acht war ich samt Gepäck als letzte auf dem Boot und los gings! Ein schöner Anfang, wenn man erst mal eine schöne Bootstour durch die Sounds hat! Nach ca einer Stunde wurden wir bei Ships Cove abgesetzt und ich bin direkt gestartet. Der erste Tag war der längste mit 29km (viele machen den Weg in vier Tagen, aber ich wollte ja sparen). Zum Glück ging es fast immer geradeaus mit wunderbaren Blick auf Marlborough Sounds und das blaue Meer. Ich bin echt immer wieder begeistert, wie der DOC alles für Wanderer und Camper organisiert. Überall gibt es saubere, öffentliche Toiletten und Piknikplätze. Am frühen Abend bin ich dann ziemlich fertig in der Lodge von „Punga Cove“ angekommen. Ich hatte eine kleine Kabine für mich mit einem superweichen Bett 😍 und es gab ein tolles Restaurant. Nach dem Tag hab ich mir fantastische Linguine mit Muscheln und natürlich Wein von den Marlborough Sounds gegönnt. Ich wurde noch an einen ganzen Tisch mit Neuseeländern eingeladen, die sich sehr für meine ganze Reise interessiert haben. Außerdem haben sie mich eingeladen nach Auckland zu kommen 🥰🥰. Den nächsten Tag hab ich entspannter gestartet. Ich hatte den ganzen Tag Zeit für weniger Kilometer. Leider hat es am Vormittag erst mal ganz schön geregnet und so kam zum ersten Mal meine Regenhose auch zum Einsatz (danke Nicole 😘). Zum Glück hat es irgendwann aufgehört und die Wolken haben sich auch verzogen, so dass ich wieder einen schönen Blick hatte. Weiter durch Farnenwälder und Dschungel bin ich dann irgendwann an meiner nächsten Unterkunft in Portage angekommen. Diesmal im Hostel. Mein Dorm stellte sich als Zwei-Bett-Zimmer heraus und ich war allein. 🤗🤗 Im anderen Doppelzimmer waren noch zwei Frauen aus New York. Nach einem gemeinsamen Tee zum aufwärmen bin ich zum nächsten Restaurant. Das ist schon eher eine Luxuswanderung 😅! Mein Schiff sollte mich um 4pm in Anakiwa abholen und ich hatte noch etwa 20km zu laufen. Deswegen bin ich lieber früher los, diesmal wollte ich mal pünktlich da sein 😁. Das Wetter war perfekt mit Sonnenschein! Das macht alles natürlich noch viel schöner. Erst mal musste ich ein paar Höhenmeter überwinden, hatte aber dann den schönsten Blick auf die Sounds. Der letzte Teil war wirklich nochmal Genuss für die Augen und ich hatte genug Zeit um alles zu genießen. Um kurz nach 15Uhr bin ich nach 75,5 km und 18 Stunden laufen angekommen💪🏻. Gefeiert hab ich das mit einem verdienten Eis. Die halbe Stunde zurück nach Picton auf dem Boot ist dann noch das i-Tüpfelchen... eine wunderschöne Wanderung und ich hab wieder viele nette Leute getroffen! Noch ein Wort zum alleine Reisen in Neuseeland, weil es mich in letzter Zeit so begeistert: ich habe selten so freundliche und offene Menschen getroffen! Man wird überall angesprochen und jeder hat Zeit für einen kleinen Ratsch. Wenn ich hier in den Supermarkt gehe kenne ich danach drei neue Leute und die Kassiererin will wissen was ich heute so gemacht habe. Wenn ich in Deutschland in den Supermarkt gehe bin ich schon glücklich, wenn ich an der Kasse wenigstens begrüßt werde. Irgendwie ist das traurig... es wäre so schön, wenn wir auch wieder offener und freundlicher wären und diesen entspannten Umgang miteinander könnten wir uns auch etwas von den Kiwis abschauen. Man fühlt sich einfach gleich wohl und Willkommen. I like!!!Read more