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  • Day 11–12

    Karibu sana Sansibar

    January 27 in Tanzania ⋅ ☀️ 31 °C

    🗓️ 27. - 28.01.2024
    📌 MCT - ZNZ, Jambiani

    Nach 8 Jahren sind wir wieder zurück auf unserer Trauminsel Sansibar. Schon bei Ankunft am Flughafen wird uns bewusst, hier hat sich einiges verändert. Als wir im Februar 2016 hier gelandet sind mussten wir noch zu Fuß vom Rollfeld laufen und unsere Koffer wurden mit einem Schubkarren aus dem Flugzeug ausgeladen und direkt in der Ankunftshalle ausgeleert. Heute gibt es einen modernen Schlauch, der einen direkt aus dem Flugzeug in die Ankunftshalle befördert und "echte" Gepäckbänder. Trotzdem sind wir wieder direkt im Inselfieber und schon auf dem Weg vom Flughafen in unsere Unterkunft in Jambiani spüren wir, dass Sansibar zwar stellenweise moderner wurde aber die Sansibaris selbst immer noch die selben entspannten und gastfreundliche Tagträumer sind, wie wir sie vor 8 Jahren kennengelernt haben.

    An unserer Dschungel-Unterkunft angekommen freuen wir uns riesig Matthi und Esra zu sehen und beim gemeinsamen Abendessen bringen wir uns gegenseitig auf den neusten Stand was bei uns jeweils so die letzten Tage los war. Wir können unser Glück kaum fassen, dass wir hier zu viert vereint das Paradies genießen dürfen.

    Am nächsten Morgen schreibt mir Chum nach dem Frühstück, dass er uns an unserem Bungalow besuchen kommen würde und Sevo und ich freuen uns riesig unseren Freund nach 8 Jahren "digitaler" Brieffreundschaft wieder in die Arme schließen zu können.
    Ganz spontan lädt er uns vier ein, seine Familie in Jambiani kennen zu lernen und freudig nehmen wir das Angebot an. Auf dem Weg den Strand entlang gehen uns die Gesprächsthemen nicht aus - Chum erzählt uns viel über den Alltag auf Sansibar und auch viel über seine Familie. In seinem Elternhaus angekommen werden wir freudig von Chums Mama Fatima, seiner Frau Saada und seinen Schwestern Bibie und Challa begrüßt. Über Bibie freuen wir uns besonders: im August 2021 meldete sich Chum bei uns, dass bei seiner Schwester Bibie eine lebensbedrohliche Verletzung am Blinddarm festgestellt wurde und die Kosten für die lebensnotwendige Operation von Chums Familie nicht ausreichend gedeckt werden kann. Wir starteten damals einen kleinen Aufruf im Familien- und Freundeskreis. Nach wenigen Tagen, konnten wir 900 Euro an Bibie spenden und so konnten wir durch die Hilfe unserer Lieben, das Leben von Bibie retten. Bibie ist jetzt 19 Jahre alt, wunderschön und hat sich mittlerweile von ihrer schwerwiegenden OP erholt.

    Wir verbringen einen wunderschönen Mittag mit Chum und seiner Familie und werden aufgenommen, als wären wir selbst Teil der Familie. Vor allem Chums Mama strahlt richtig viel Liebe aus und auch wenn wir uns leider über Sprache nicht verständigen können, drücken wir uns anhand von Gesten unsere Dankbarkeit gegenseitig aus. Chum erzählt uns, dass traditionell der Vater in sansibarischen Familien das sagen hat, aber sein Vater bei jedem Ratschlag auf Chums Mutter verweist, weil sie der kluge Kopf der Familie sei. Chum ist unfassbar stolz auf seine Familie (allem voraus auf seine Mama) und wir sind sehr stolz auf Chum, weil er ein ganz wunderbarer, liebevoller und gütiger Sohn, Bruder, Ehemann und Freund ist, der definitiv das Herz am rechten Fleck trägt.

    Nach dem intensiven Mittag mit Chum und seiner Familie fahren wir mit dem Dala-Dala zurück zu unserer Unterkunft. Wir alle 4 sind noch geflashed von der Welt, in die wir für einen Moment eintauchen durften und dankbar, dass uns Chum so distanzlos aufgenommen hat.

    Am Abend arbeitet Chum bei Mister Okala im Restaurant und wir besuchen ihn zum Abendessen. Mister Okala ist für Chum wie ein Onkel, denn er hat Chum in seinen Plänen schon immer unterstützt. Chum bekocht uns lecker mit sansibarischem Curry und nach Feierabend unterhalten wir uns noch ein wenig. Chum muss morgen wieder zum Arbeiten zurück nach Stone Town - aber für Donnerstag nimmt er sich extra frei und kommt zurück nach Jambiani um uns noch gebührend zu verabschieden.

    Beseelt und voller Liebe schlafen wir heute ein - dankbar für die Freundschaft mit Chum, dankbar, dass wir durch Chums Familie nochmal einen ganz anderen Blickwinkel auf das Leben in Sansibar aber auch die Bedeutung von Familie gewonnen haben und dankbar, dass wir das alles zu viert hier so erleben dürfen.
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