• „First in, First out!“

    November 28, 2024 in Laos ⋅ ☀️ 19 °C

    Donnerstag, 28.11.2024

    Alex ist schon früh munter, er will laufen gehen. Ich bin auch munter, und lausche mit einem Ohr nach draußen. Schreit das Kätzchen noch?
    Alex ist schon unterwegs, bis ich endlich angezogen bin und mich mit den Krücken aus dem Van bugsiere. Ich humple zum abfallenden Flussufer, da entdecke ich einen Karton, er ist mit einem Gitter abgedeckt, und mit Steinen beschwert. Ich entferne das, und schaue hinein. Und da sitzt ein kleines Siamkätzchen mit stahlblauen Augen, ängstlich schaut sie mich an. Ich kann durch die Krücken den Karton nicht tragen, so schubse ich ihn vor mir her, bis wir Kohbi erreicht haben. Dort geh ich auf die Knie, und nehme das Kätzchen aus dem Karton. Vorher habe ich noch Kokosmilch angewärmt aus dem Eiskasten, aber sie will schleckt meinen Finger mit der Flüssigkeit nicht ab.
    Was mach ich nur mit ihr? Wir können sie doch nicht mitnehmen?
    Verzweifelt schau ich die Straße entlang. Da kommt eine Joggerin, ich rufe ihr ein „hello“ entgegen, und sie kommt auf mich zu. Sie kann ein wenig Englisch, und somit kann ich ihr erklären, das ich für das Kätzchen ein neues Zuhause brauche.
    Sie ist entzückt von der Kleinen und ruft einen Freund an, dieser soll in ca. 30 Minuten bei uns am Kohbi eintreffen. Sie macht sich inzwischen wieder auf ihre Laufrunde.
    Ich sitze also da, streichle die kleine „First“ so hab ich sie genannt, da auf dem Karton die Aufschrift „First in,First out“ zu lesen war. Ich finde das sehr passend, denn irgendjemand hat sie dort hineingesteckt, und ich hab sie als erstes wieder herausgenommen.
    Die nette Joggerin und auch Alex sind von ihren Lauftouren zurückgekommen. Und da hören wir alle ein Motorbike herankommen. Er heißt Tom und wohnt hier in Luang Prabang. Liebevoll nimmt er First in seine Hände, er hat auch einen Korb mit Deckel mitgenommen. Der ist vorne auf seinem Motorrad befestigt.
    Er setzt sie vorsichtig hinein. Sie pfaucht ein wenig. Er wird für sie ein neues Lebensplätzchen suchen.
    Später bekomme ich von ihm noch ein süßes Foto von einer gebadeten First.
    Nun bin ich beruhigt, und wir verlassen diesen Platz am Fluss, fahren zur Wäscherei und holen unsere fertige gewaschene und getrocknete Wäsche ab, die wir gestern nachmittag dorthin gebracht haben.
    Jetzt erfüllt mir Alex noch den Wunsch, zu einem Echten Handwerksmarkt zu fahren, wo ich ca. 500m noch hinhumpeln muss. Aber es ist ok! Die handgemachten Röcke der laotischen Frauen und die Blusen aus Leinen sind sehr schön, ich wollte schon einen kaufen, jedoch waren die Preise enorm hoch. Sie lagen zwischen €80 -100,—.
    Und da wir heute Abend noch auf den Nightmarket schauen wollten,wo es ebenfalls viele Textilien zu erwerben gab, ließ ich es sein.
    Am Markt war es einfach für mich voll anstrengend, viele Menschen, viele Standeln, und dann meine Erkenntnis, daß ich den Rock mit dem Gips gar nicht tragen kann, da er meinem ausschwingendem gesunden Bein keine Bewegungsfreiheit gibt, sondern es nur einengt. Erschöpft humpelte ich zum Kohbi zurück, Alex immer vor mir, um mir den Weg durch die Leute zu bahnen.
    Jetzt nur noch Gemüse und Obst einkaufen, denn morgen sollte es wieder losgehen.
    Wir fanden 2 tolle Geschäfte, und erspähten sogar den Van von unserem Alexej,aus der China-Reisetruppe, vder dort in einem Hotel mit seiner Familie untergekommen war.
    Ok, wenigstens hat es heute ein sehr,sehr positives Ereignis gegeben und deswegen fiel ich erschöpft,aber glücklich ins Bett.
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